Bad Grosspertholz: Es quakt im Fassldorf

Die Krötenfrau schleppt den Krötenmann auf ihrem Rücken zum Laichgewässer. | Foto: Foto: privat
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BAD GROSSPERTHOLZ. Dass Frösche und Kröten vom Aussterben bedrohte Tiere sind, die auf den Schutz des Menschen mancherorts angewiesen sind, ist allgemein bekannt. Besonders in Zeiten der Laichwanderung werden unzählige Tiere auf Straßen, die ihren angestammten Weg zum Laichgewässer kreuzen, von Autos plattgewalzt. Dagegen wurden inzwischen vom Land NÖ und der EU geförderte Frosch- und Krötendurchlässe sowie Zäune errichtet. Stellenweise retten auch Menschen während der Laichzeit die durch den Straßenverkehr gefährdeten Tiere.

Laich-Teiche im Fassldorf

Im schönen Fassldorf bei Bad Großpertholz gibt es zwei Teiche, die von Fröschen und Kröten bewohnt bzw. zur Laichablage genutzt werden. Darin leben auch zahlreiche Haus-enten. Hannelore Bergdold, eine Bewohnerin aus Bad Großpertholz, hat sich dem Schutz der quakenden Amphibien verschrieben. Sie berichtet begeistert von ihren Naturbeob-achtungen: "Viele von uns kennen und mögen das Fassldorf. Einmal im Jahr, im April, ist hier ein besonderes Naturschauspiel zu beob-achten, nämlich wenn Frösche und Kröten Hochzeit halten. Wie viele haben schon ein Frosch- oder Krötenweibchen, das sein Männchen auf dem Rücken zum Laichwasser schleppt, gesehen?"
Nun bedeuten Frösche und Kröten einen nicht zu unterschätzenden Schutzfaktor für den Wald und zwar, weil sie jährlich ein Vielfaches ihres Körpergewichtes an sogenannten Schädlingen verzehren, die auch dem Wald gefährlich werden können. Eine gesunde Amphibienpopulation garantiert gleichzeitig einen indirekten Schutz des Waldes.
"Molche fressen übrigens mit Vorliebe Gelsenlarven. Das wiederum sollte die seltenen Tiere dem Menschen besonders sympathisch machen", ist Hannelore Bergdold überzeugt.


Krötenretterin aktiv

Sie kümmert sich in Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei Weitra, die die Schutzzäune errichtet, seit vielen Jahren um die Frosch- und Krötenpopulation im Fassldorf. Einziger Wermutstropfen: "Leider befinden sich seit einigen Jahren viele Hausenten in den beiden Teichen, die mit Vorliebe Froscheier (Laich), aber auch lebende Kröten, Frösche und kleine Molche fressen. Die im Fassldorf vorkommenden Arten Erdkröte, Grasfrosch, Springfrosch und Teichmolch stehen auf der roten Liste und sind vom Aussterben bedroht.

Enten später einsetzen

Wenn die Enten erst Ende Juni in die Teiche eingesetzt würden, könnte man die Amphibien besser schützen. Und Kinder und Besucher würden sich an dem quakenden Federvieh in der warmen Jahreszeit ja auch viel mehr erfreuen als in den kühleren Monaten. Im Vorjahr haben die Enten leider 30 Froschlaichballen verspeist."

Krötenhochzeit als Attraktion

Solange das Fassldorf in dieser Form bestehe, berichtet die Naturschützerin, werde sie sich weiterhin für den Schutz der Kröten und Frösche dort einsetzen. Dabei hofft sie auf eine Kooperation mit dem Fassldorf-Betreiber. "Vielleicht kann man die jährliche Krötenhochzeit ja als besondere Attraktion bewerben und damit viele Besucher anlocken, die extra deswegen vorbeikommen", sinniert Hannelore Bergdold abschließend.

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