"Keine Panik, aber es wird knapp"
Schnee auf den Feldern und nasse Böden hemmen Landwirtschaft. Bauern fürchten um ihre Ernte.
Der recht lange und vor allem sehr niederschlagsreiche Winter beschert den Bauern im Land so manches Problem. Viele Felder sind noch mit einer Schneedecke bedeckt oder so nass, dass an Ackerbau noch nicht zu denken ist. Wie das im Gailtal aussieht, weiß die WOCHE.
Laut Valentin Grader, Leiter der Außenstelle der Landwirtschaftskammer in Hermagor, wird es eng, aber es besteht noch kein Grund zur Panik.
„Wir sind klimatisch bedingt von Haus aus zwei, bis drei Woche später dran“, so Grader. Laut ihm werden erst einige Probleme herausapern: „Es kann passieren, dass Klee und Wiesen oder das im Herbst gesäte Wintergetreide unter der Schneedecke absterben und dort dann neu gesät werden muss.“
Das würde für die Bauern einen Mehraufwand und erhöhte Koste bedeuten. Für das Sommergetreide bestehe vorerst noch keine Gefahr. „Das wird ab April gesät. In zehn Tagen kann das möglich sein.“
Wohin mit der Gülle?
Ein Problem könnte aber die Lagerung der Gülle werden. „Wenn das Wetter noch länger so bleibt, werden die Lagerstätten für die Gülle knapp“, weiß Grader. Diese kann nämlich aufgrund der Witterung nicht ausgefahren werden. Auch in Mitleidenschaft gezogene Wege können wahrscheinlich erst spät gerichtet werden.
Kein Anbau, kein Ertrag
Sorgen macht sich Landwirt Johann Häberle aus St. Stefan bereits. „Die Vegetationszeit wird immer kürzer. Der Schnee liegt noch in den Ackerböden, oder sie sind nass. Wenn ich nichts anbauen kann, hab ich keine Erträge.“ Derzeit befürchtet der Landwirt Ertragseinbußen von bis zu 50 Prozent. „Unter Umständen kann auf den Winter auch eine Trockenperiode folgen.“
Keine Probleme hingegen befürchtet Sepp Brandstätter, Landwirt in Kötschach-Mauthen. „Im oberen Gailtal ist sowieso alles immer etwas später dran, als im Unterland.“
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