Gailtaler Vereine im Check
"Vereine leben durch die Jugend, die nachrückt"

Das Trainerteam des EC Arnoldstein: Gerd Hafner, Dittmar Michor (Nachwuchs) und Sascha Reithofer (von links)
 | Foto: EC Arnoldstein
  • Das Trainerteam des EC Arnoldstein: Gerd Hafner, Dittmar Michor (Nachwuchs) und Sascha Reithofer (von links)
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  • hochgeladen von Iris Zirknitzer

Wie geht es unseren Sportvereinen im Bezirk? Was sagt das Stimmungsbarometer?

GAILTAL. Der Verein Kärnten Sport ist vor 25 Jahren gegründet worden. MeinBezirk nimmt dies zum Anlass und lenkt den Blick auf Sportvereine in der Region. Wie geht es den Vereinen? Wie schaut es um den Nachwuchs aus? Ist die Vereinskasse gut gefüllt, um die sportlichen Aktivitäten auch durchführen zu können?

EC Arnoldstein

Dittmar Michor ist Obmann vom Eishockeyverein EC Arnoldstein. „Unserem Verein geht es sehr gut. Wir haben am 15. Oktober mit der Kampfmannschaft in Pontebba mit dem Eistraining begonnen“, freut sich der Vereinschef. Derzeit umfasst der Kader 25 Spieler, inklusive Nachwuchsspieler. Michor: „Seit dem 7. Oktober trainieren wir dreimal pro Woche mit den Nachwuchsspielern unter 12 Jahren.“ In Kooperation mit dem Eishockeyclub Pontebba will man heuer an der U10 und U12 Mannschaft in Kärnten teilnehmen. Beim Verein der gelb-schwarzen Eiscracks gibt es „ein generelles Generationenproblem. "Fast niemand möchte mehr ein Ehrenamt als Funktionär übernehmen“, bedauert Michor und spricht ein weiteres Thema an, das sich bemerkbar macht. „Seit Corona gibt es fast keine Jugendlichen mehr, die den Eishockeysport betreiben möchten. Man setzt viel Hoffnung in das Nachwuchstraining. Es könnte mehr fruchten. „Wir bieten ein dreimal wöchentliches Nachwuchstraining in Pontebba von Oktober bis März an. Das Interesse ist aber bescheiden. Dazu kommt: Die Eiszeiten in den Kunsteishallen sind sehr teuer und belasten unser Budget enorm. Trotzdem versuchen wir, ein regelmäßiges Training für die Kampfmannschaft und den Nachwuchs zu organisieren.“ Finanziell ist der EC Arnoldstein, wie viele andere auch, auf Finanzspritzen von außen angewiesen. „Derzeit unterstützen uns zahlreiche Kleinsponsoren mit Bandwerbung. Auch die Marktgemeinde Arnoldstein greift uns immer wieder unter die Arme und unterstützt uns finanziell. Dies wird aber in den nächsten Jahren auch für die Marktgemeinde immer schwieriger, die finanziellen Mittel für die Sportvereine, zur Verfügung zu stellen“, so Michor zur Lage und will aufmerksam machen, dass „Kleine Vereine benötigen, finanzielle Hilfe durch Sponsoren, aber auch durch die öffentliche Hand, damit den Jugendlichen ein entsprechendes Sportangebot zur Verfügung gestellt werden kann.“ Ins Jammern verfallen will man nicht. Michor rückt die positiven Aspekte ins Zentrum. „Der Zusammenhalt im Verein funktioniert wunderbar. Jeder Spieler spielt ehrenamtlich und zahlt auch eine beträchtliche Summe ein, um den Trainings- und Spielbetrieb überhaupt zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit Kleinsponsoren, die mit Bandenwerbung, Werbedurchsagen bei den Spielen und Präsentation auf unserer Homepage, unseren Verein unterstützen und somit mithelfen, in Arnoldstein einen Natureisplatz zu erhalten und einen Meisterschaftsbetrieb aufrechtzuerhalten, klappt sehr gut.“

SG Gitschtal

"Zurzeit läuft es einfach genial. Wir können in unserem Verein alleine aus Eigenbauspielern eine Kampfmannschaft stellen, die in der 2. Klasse A bis aktuell ungeschlagener Tabellenführer ist. Weiters haben wir seit dieser Saison eine Reservemannschaft, die in der 1. Klasse A derzeit am 4. Tabellenrang liegt und auf jeden Fall das Potenzial hat, ganz vorne mitzuspielen. Im Nachwuchsbereich spielen eine U12 und eine U9 Mannschaft aktuell in der Meisterschaft, und wir betreuen einen Fußball-Kindergarten, in dem die Nachwuchstalente spielerisch mit dem Fußballsport vertraut gemacht werden", freut sich Sektionsleiterin Andrea Santner-Wastian. Was einen gesunden Verein ausmacht und was er braucht? "Viele Funktionäre, unzählige freiwillige Helfer und sportbegeisterte Menschen. Das gelingt am besten mit motivierten Sportlern, die mit Liebe, Leidenschaft und Spaß am Sport Leistungen erzielen und damit begeistern können. Natürlich braucht es auch finanzielle Mittel, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können, wobei ich aber der Meinung bin, dass hohe finanzielle Sicherheit Erfolge im Verein nicht garantiert. Wir haben das große Glück, dass wir uns auf unsere heimische Wirtschaft verlassen können."

SV Tröpolach

Der SV Tröpolach setzt sich aus den Sektionen Stocksport, Ski Alpin und der jungen Sektion „Nordisch“ zusammen. Marco Koller ist seit 2023 Obmann. „Wir konnten fünf junge Mitglieder in den Vorstand aufnehmen. In den letzten zwei Jahren haben wir 45 neue Mitglieder dazugewonnen, darunter 20 Kinder“, freut sich Koller. Das Kindertraining findet immer freitags statt, das Fußballtraining für die Kleinen jeweils montags – sowohl im Sommer als auch im Winter in der Halle. Der Obmann hebt die Bedeutung der Jugendarbeit hervor: „Uns ist es ein Anliegen, dass die Kinder wieder mehr zum Sport kommen. Sportvereine leben dadurch, dass die Jugend nachrückt. Darauf könnte noch mehr Augenmerk gelegt werden, indem es mehr Möglichkeiten zur Förderung gibt. Da ist Luft nach oben“, so der Vereinsobmann. Wirtschaftlich gesehen, gibt man sich recht zufrieden. „Mit den Veranstaltungen, die wir organisieren, können wir uns finanziell gut erhalten. Wir haben starke Sponsoren hinter uns. Da sind wir auch am Kurbeln, damit wir neue an Bord holen.“ Kosten fallen immer an. Im letzten Jahr sind alleine 5.000 Euro in die Instandsetzung des Geländes hineingeflossen. „Im nächsten Jahr würden wir gerne das Sportgelände ausbauen und erweitern. Mal schauen, ob wir dafür Fördermittel lukrieren können“, so Koller.

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