Flugrettung Christophorus 7
Fabian Buchacher: Retter aus der Luft
Fabian Buchacher ist frisch gebackener Flugretter und für den Notarzthubschrauber „Christophorus 7“ im Einsatz.
Ca. 700-Mal jährlich hebt der seit 2001 stationierte Notarzthubschrauber „Christophorus 7“ aus Nikolsdorf in Osttirol ab, um in Not geratenen Menschen Hilfe zu leisten. Ein Drittel der Einsätze ist der Rettungshubschrauber „C7“ auf Grund seiner geografischen Lage im Gail-, Gitsch-, und Lesachtal im Einsatz, da die Flugzeit nur wenige Minuten beträgt. Ein wichtiger Faktor, um rasch am Unglücksort zu sein und um qualifiziert Hilfe zu leisten. Egal, ob im Gelände mittels Bergetau, oder bei einem Primäreinsatz in Zusammenarbeit mit der Mannschaft eines Rettungstransportwagens (RTW) des Roten Kreuzes. Pilot, Flugretter und Notarzt sind ein perfekt ausgebildetes und abgestimmtes Team. Aber auch auf die Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen im Tal wird großen Wert gelegt, diese funktioniert einwandfrei.
Der Gailtaler hat den 32-jährigen hauptberuflichen Notfallsanitäter, First Responder, Einsatzoffizier im Bezirksrettungskommando und Neo-Flugretter Fabian Buchacher aus Kirchbach zu Werdegang, Ausbildung, Aufgabenbereich und vieles mehr befragt.
Was hat Sie zur Ausbildung zum Flugretter bewegt?
Bereits als junger Rettungssanitäter faszinierte mich immer die Arbeit eines Flugretters mit einem Rettungshubschrauber. Das immer größer werdende Interesse zum Thema Notfallrettung und Medizin in meiner Tätigkeit als Notfallsanitäter, sowie die Liebe zu den Bergen als aktiver Bergretter der Bergrettung Kötschach-Mauthen, bewogen mich damals zu einer Bewerbung für die ausgeschriebene Stelle des Flugretters am C7.
Wo findet eine solche Ausbildung statt?
Neben einem ständigen Selbststudium über eine Online-Lernplattform wird in Wiener Neustadt im Air-Rescue-College mit den Grundlagen der Orientierung, Kartenkunde, Cockpit- und Hubschraubertechnik begonnen. Die Bergetechniken mittels Variablen-, und Fixtau finden wochenweise in Hochfilzen und Hintertux statt. In Krems wird das Fliegen mit den Nachtsichtgeräten (NVG) geschult. Die Ausbildung dauert zirka zehn Monate.
Welche Stationen durchläuft man dabei?
Es gibt drei Basiskurse mit verschiedenen Themen wie zum Beispiel Kartenkunde, HEMS-Flugbetrieb, Wetterkunde, Nachtflug NVG, Safety & Emergency Training, Navigation, Cockpitassistenz, Hubschrauberkunde, Einsatzvorbereitung mit anschließender Abschlussprüfung. Über zwei Wochen erstreckt sich die Hubschrauber Bergetechnik wie beispielsweise Fixtaubergung in verschiedenen Längen, Lawineneinsatz, LVS aus dem Hubschrauber, Variable Taubergung, Kaperbergung, Seilbahnassistenz und so weiter. Auch hier wieder mit einer Abschlussprüfung. Anschließend müssen 25 Einsätze am Heimatstützpunkt in Begleitung eines bereits ausgebildeten Flugretters absolviert werden. Weiters erfolgt noch eine Einschulung mit mehreren Flugstunden auf die Nachtsichtgeräte, da auch in die Nacht geflogen wird.
Welches Anforderungsprofil muss man für die Ausbildung mitbringen?
Aktiver Bergretter und Notfallsanitäter sind die Mindestvoraussetzungen.
Was sind Ihre zukünftigen Aufgaben als Flugretter?
Ich bin das Bindeglied zwischen dem Piloten und dem Notarzt und habe die Assistenz im Cockpit bei Normal- und Notverfahren, Navigation- und Zielfindung, taktischer Funk, Luftraumbeobachtung, Unterstützung des Notarztes am Einsatzort bei der Patientenversorgung sowie die verschiedenen Bergeverfahren am Tau als Bergespezialist über.
Welche laufenden Trainings und Ausbildungen erwarten Sie nach der HEMS-TC Ausbildung?
Jährliche Trainings der Bergeverfahren am Variablen- und Fixtau, Crew-Ressourcenmanagement sowie das Fliegen mit den Nachtsichtgeräten.
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