Gailtal
E-Carsharing im Bezirk Hermagor voll in Fahrt
Der Bezirk Hermagor ist Vorreiter bei Neuzulassungen von Elektro-Autos in Österreich. Dazu trägt auch das regionale E-Carsharing-Netzwerk „Fred“ bei.
GAILTAL. 10,9 Prozent der neuzugelassenen PKW im Bezirk Hermagor sind Elektro-Autos. Das geht aus einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) hervor. Seinen Teil trägt dazu das erfolgreiche E-Carsharing-Konzept „Fred“ bei. Dieses umweltfreundliche Mobilitätsangebot steht seit mittlerweile sechs Jahren sowohl der Bevölkerung als auch Touristen im Gail-, Gitsch- und Lesachtal sowie am Weißensee zur Verfügung. Aktuell umfasst die „Fred“-Flotte zehn Fahrzeuge. Weitere Fahrzeuge und Standorte sollen hinzukommen.
Gut für die Umwelt
„Mobil und flexibel von A nach B zu kommen, ist ein wichtiger Faktor, um der Abwanderung im ländlichen Raum entgegenzuwirken und das Unterwegs sein leistbar zu machen“, ist Siegfried Ronacher, Vorsitzender des Gemeindeverbands Karnische Region, der das Mobilitätsprojekt von Anfang mitträgt, von dem Mobilitätsangebot überzeugt. Familien hätten nun die Wahl, ob sie ein Zweitauto anschaffen oder im Bedarfsfall bei „Fred“ einsteigen. Zudem ermöglicht das Angebot vielen Menschen eine Alternative zum eigenen Auto und bringt finanzielle und soziale Vorteile mit sich.
Die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung wurde von der Klima- und Energie-Modellregion Karnische Energie (KEM) maßgeblich forciert. „Um Klimaziele im Verkehr erreichen zu können, muss der Anteil von E-Autos rascher steigen“, meint auch KEM-Managerin Daniela Schelch. Dafür sprechen aktuelle Daten des Umweltbundesamts: CO2-Emissionen von E-Autos sind im Schnitt um 55 Prozent niedriger als jene von Benzin- und Diesel-PKW. Wird Ökostrom getankt, sind die Emissionen pro Fahrzeugkilometer sogar um rund 77 Prozent niedriger. Zudem stoßen E-Autos beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase aus.
Für Jung und Alt
Dass E-Carsharing auch bei der Jugend gut ankommt und ein gern genutztes Angebot ist, zeigt sich im folgenden Fall: Im Rahmen ihrer Diplomarbeit führten Kevin Bauer und Dominik Lukic, Absolventen der HLW Hermagor, im vergangenen Jahr eine Umfrage in den vierten und fünften Klassen der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe durch. Ihre Auswertungen zeigen unter anderem, dass 68 Prozent der Befragten bereits einmal oder mehrmals mit „Fred“ gefahren sind und fast alle das E-Carsharing-Angebot weiterempfehlen würden. Auch das Ergebnis über die Häufigkeit der Nutzung war erfreulich: 22 Prozent nutzen das Angebot monatlich und 11 Prozent bevorzugten die umweltfreundliche Alternative wöchentlich.
ZUR SACHE
So funktioniert es: Die „Fred“-App kostenlos herunterladen, die Führerschein-Daten beim Einrichten der App bekannt geben, eine Online-Zahlungsmethode auswählen, verfügbare Autos abrufen, auswählen und direkt buchen. Es entstehen keine Fixkosten.
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