Unwetter in Kärnten
Die Florianis sind nun gefragt
Wie geht es den Florianis bei all diesen Unwetter-Einsätzen? BFK Herbert Zimmermann im Gespräch.
HERMAGOR. In den letzten Wochen war Kärnten von zahlreichen Unwettern betroffen. Vor allem in Unterkärnten sorgten riesige Wassermengen sowie Hagel für großen Schaden. Dabei wurden Keller überschwemmt, Häuser vermurt, ein Zivilschutzalarm ausgelöst sowie Straßen und Brücken zerstört. „Die letzten Unwetter haben den Bezirk Hermagor glücklicherweise nicht betroffen. In diesem Jahr liegen wir bis jetzt auf der glücklichen Seite. Wir wissen aber, dass solche Ereignisse uns immer treffen können. Voraussagen kann man das natürlich nicht, wir sind aber vorbereitet“, so Bezirksfeuerwehrkommandant (kurz BFK) Herbert Zimmermann. Im Bezirk Hermagor sind generell alle notwendigen Maschinen und Geräte gelagert und man kann auch über die Landesfeuerwehr auf die KAT-Lager zugreifen. Zusätzlich ist ein KAT-Stützpunkt in der Freiwilligen Feuerwehr Kirchbach eingerichtet. Dort sind gewisse Utensilien für Waldbrände, Hochwasser und vieles mehr für den Erstschlag gelagert.
Zwei Alarmierungen
Als in Unterkärnten die massiven Schäden entstanden sind, wurde der KAT-Zug 1 Hermagor, der zusammen mit Villach Land und Villach Stadt agiert, zwei Mal alarmiert. Jedoch wurden beide Alarmierungen storniert, wodurch es nicht zum Ausrücken gekommen ist. „Der Grund dafür ist, dass die Sicherheit der Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben war. Daher war der Bezirk Hermagor auch nicht vertreten“, so Zimmermann. Damit die Kameraden vor Ort helfen können, nehmen sich die freiwilligen Florianis auch häufig frei. Daher ist es immer wichtig, dass man auch genügend Arbeit vor Ort hat. „Man hat das erst vor kurzem beim Großbrand in Kötschach gesehen. Da haben die Feuerwehrmitglieder ihre Arbeit verlassen, damit sie helfen können. An dieser Stelle muss man auch den Arbeitgebern einen großen Dank aussprechen, dass sie die Leute gehen lassen“, betont der Bezirksfeuerwehrkommandant. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Florianis ehrenamtlich tätig sind.
Unwetter im Tal
In den vergangenen Jahren mussten auch das Gail- und Lesachtal mit einigen Unwetterkatastrophen kämpfen. Im Oktober 2018 wurden beispielsweise zahlreiche landwirtschaftliche Flächen in Rattendorf überschwemmt. „Das Hochwasser in Rattendorf ist mir auf jeden Fall in Erinnerung geblieben. Wir waren damals mitten in der Nacht im Einsatz. Wir sind mit ein paar Scheinwerfern und Taschenlampen auf der Brücke gestanden und haben gesehen, wie die Siloplanen geschwommen kamen. Wenn man dann auch nicht genau weiß, was auf einen zukommt, ist es schon ein beklemmendes Gefühl“, erinnert sich Zimmermann. Auch der Großeinsatz, als der Landmaschinenbetrieb Gailer brannte, wird vielen noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. „Man muss sich hier auch bei allen bedanken und froh sein, dass die Einsätze zum Großteil gut ausgegangen sind. Das ist auch eine Sache der guten Ausbildung, die sie im Bezirk und auch auf der Landesfeuerwehrschule genießen“, betont der Bezirksfeuerwehrkommandant.
Großes Danke
Wirklich vorbereiten kann man sich auf solche Ereignisse nicht. Es bringt auch nur bedingt etwas, wenn man beispielsweise Sandsäcke zuhause lagert, da die Säcke nach einer Zeit brüchig werden. „Sandsäcke werden in solchen Fällen von den Gemeinden und der Feuerwehr gefüllt und zum Einsatzort gebracht“, so Zimmermann. Am besten informiert man sich beim Zivilschutzverband, der alle nötigen Informationen hat. „Ich möchte mich bei allen Kameradinnen und Kameraden bedanken, für die stetige Einsatzbereitschaft 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Mein Wunsch ist, dass sie alle immer wieder gesund nach einem Einsatz nach Hause kommen, denn ich glaube, die Gesundheit ist unser größtes Gut“, betont der Bezirksfeuerwehrkommandant abschließend.
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