Christophorus 7: endlich schneller
Der C7 kann, dank Digitalisierung, nun im Ernstfall schneller ausrücken. Direktalarmierung ist noch immer nicht möglich.
BEZIRK HERMAGOR/SPITTAL (ven/lexe). Fortschritte gibt es in der Alarmierung des ÖAMTC-Rettungshubschraubers Christophorus 7 (C7), der im Osttiroler Nikolsdorf stationiert ist (die WOCHE berichtete). Die Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes Kärnten hat mittlerweile Einsicht in die Verfügbarkeit des Hubschraubers und kann schneller reagieren. Eine Direktalarmierung, wie bereits im Frühjahr 2016 von Landtagsabgeordneten Christoph Staudacher (FPÖ) gefordert, erfolgt noch immer nicht.
Direktalarmierung gefordert
Staudacher bleibt an dem Thema dran. Er fordert nach wie vor eine Direktalarmierung im Fall eines Unfalles. Daniel Pertl, Fachreferent für Rettungswesen des Landes Kärnten zur WOCHE: "Landesrätin Beate Prettner hat reagiert und zwei Mal beim LH-Stv. in Tirol um Direktalarmierung gebeten." Konkret handle es sich um eine Software-Schnittstelle, die programmiert werden müsse.
"Wir fliegen, wenn wir alarmiert werden und wer uns alarmiert, ist uns egal!" (Ralph Schüller, ÖAMTC)
Voraussetzungen geschaffen?
Prettner versprach, dass die technischen Voraussetzungen mit Eröffnung der neuen Rot-Kreuz-Leitstelle geschaffen werden. "Die Schnittstelle konnte beim Neubau nicht implementiert werden, außerdem müsste diese in den Leitstellen Tirol und Kärnten vorhanden sein, das ist sehr aufwändig", erklärt Pertl. Die Tiroler Leitstelle werde vom Land betrieben, die in Kärnten vom Roten Kreuz. Mit den Tirolern habe man eine Vereinbarung, mit der Krankenkasse werde gegenverrechnet.
Einsicht in Disposition
Seit einem Jahr habe man allerdings Zugang zur Tiroler Leitstelle. "Wir können sehen, ob der Hubschrauber zur Verfügung steht und können per Mausklick die Daten hinschicken. Allerdings muss dennoch noch nachtelefoniert werden, ob die Daten korrekt angekommen sind, aber die Verzögerungen haben sich von mehreren Minuten nun auf eine halbe, maximal eine Minute reduziert", erklärt Pertl weiter.
Er betont, dass mit dem neu angeschafften RK 1 in Kärnten sogar eine Überdeckung herrsche. Man könne gewährleisten, dass der Hubschrauber binnen 15 Minuten beim Patienten sei. "Der C7 fliegt die Hälfte seiner Einsätze bei uns, mit insgesamt neun Notarztstützpunkten sind wir bestens versorgt", erklärt er.
"Fliegen, wenn alarmiert"
Den "beinahe-direkten Draht" zum C7 kommentiert der Sprecher der ÖAMTC-Flugrettung Österreich Ralph Schüller folgend: "Die Leitstelle in Klagenfurt kann jetzt sehen, ob der C7 in der Luft oder verfügbar ist. Das bedeutet einen Zeitgewinn und ist ein erster Schritt für eine schnellere Alarmierung." Für den ÖAMTC gilt laut Ralph Schüller nur eines: "Wir fliegen, wenn wir alarmiert werden und wer uns alarmiert, ist uns egal!"
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