Nassfeld
Christkind bringt offene Skipisten und Seilbahnen
Corona beendete im März die Skisaison jäh – und lässt auch den heurigen Neustart nur sehr zögerlich zu. Ein Lokalaugenschein der WOCHE Gailtal auf dem Nassfeld.
NASSFELD. Ein echtes Kuriosum: Seit drei Wochen Naturschnee ohne Ende, tiefwinterliche Traum-Landschaft und wolkenlos blauer Himmel – und trotzdem mussten Skisportler und Seilbahn-Betreiber heuer auch auf dem Nassfeld, dem größten Skigebiet Kärntens, auf das Christkind warten, um bei optimalsten äußeren Bedingungen endlich das Skifahren wieder genießen zu können.
Bitterer Beigeschmack
Doch die Freude über den Start in den Ski-Winter ist getrübt, denn die Corona-Pandemie lähmt auch die gesamte Gastronomie seit Wochen. Kein üblicher Einkehrschwung bei den Skihütten, keine regionale Kulinarik auf sonnigen Terrassen, kein freundschaftlich-gemütliches Miteinander: Keine Spur von Weihnachtsferien und Pistenspaß wie gewohnt. Und das rund um Weihnachten und Neujahr – einfach unvorstellbar, aber leider wahr.
Fakten-Check
Kurz vor dem Start in die neue trafen sich Seilbahn- und Skihütten-Betreiber unserer Region in der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger Seezu einer endgültigen Arbeitssitzung, um alle aktuellen Corona-Fakten und geltenden Verordnungen in die Praxis umzusetzen. Demnach wird es auf dem Nassfeld erfreulicherweise am 24. Dezember den schon sehnlichst erwünschten Start in die neue Saison geben. Kinder fahren an diesem Tag zum Nulltarif. Der Großteil der Kabinen- und Sesselbahnen fährt ab 24. Dezember zu den üblichen Betriebszeiten: Kabinenbahnen zu maximal 50 Prozent belegt, mit Maskenpflicht und Abstandsregeln wie in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Zusätzliche Ticket-Automaten und Online-Verkauf sollen ebenso behilflich sein, direkte Kontakte möglichst zu vermeiden.
Bei voraussichtlich fünf Gastronomie-Betrieben direkt an den Pisten wird es auch Kulinarik „to go“ geben. Ebenso sind sämtliche öffentlichen sanitären Anlagen bei den Tal- und Bergstationen geöffnet. Damit sich die Wintersportgäste gut aufgehoben fühlen, stehen ihnen bei den Bergbahnen, vor den Skihütten und an den Verleih-Stationen die „Nassfeld Buddys“ als Ansprechpartner für alle Fragen zur Verfügung.
Appell an Tourengeher
Die Corona-Pandemie lässt die Zahl der Skitouren-Sportler stark ansteigen. Beim Lokalaugenschein der WOCHE Gailtal auf dem Nassfeld warnt der langjährig erfahrene Pistenbully-Fahrer Hubert Schmutzer eindringlich vor den extremen Gefahren, denen Tourengeher auf noch nicht freigegebenen Skipisten und außerhalb der klar definierten Betriebszeiten ausgesetzt sind: „Leider sind immer mehr leichtsinnige Tourensportler auf unseren Pisten außerhalb der Betriebszeiten unterwegs“.
Im gesamten Nassfeld-Gebiet arbeiten täglich, meist nach Ende der Betriebszeiten der Lifte und Seilbahnen, etwa 20 bis 25 Pistengeräte, davon die meisten mit unverzichtbarer Seilwinden-Technologie. „Plötzlich hochschnellende oder in der Natur kaum erkennbare, extrem straff gespannte und bis zu hundert Meter lange Seile sind tödliche Gefahren. Überall, wo Pisten präpariert werden, ist jedes Befahren oder Betreten dieser Bereiche absolut verboten“, appelliert der Pistenbully-Profi.
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