100 Jahre Karnische Front

- hochgeladen von Andreas Lutche
Gegen das Vergessen -
MAUTHEN (luta). Obwohl 100 Jahre zwischen den Ereignissen des Gebirgskrieges in den Karnischen Alpen und der Gegenwart liegen, sind im Gebirge überall Gräben, Stellungen und Tunnel erhalten. Sie präsentieren sich dem Wanderer als stille Zeitzeugen.
Der ehemalige Militärkommandant von Kärnten, Gerd Ebner, beleuchtete in seinem Vortrag unter dem Titel "100 Jahre Karnische Front 1915 - 1917“ unter anderem die damalige Ausgangslage, das Frontland Kärnten und die Besonderheiten des Gebirgskrieges.
Mit alten Fotos wurde in beeindruckender Weise gezeigt, welchen Strapazen und Qualen die Soldaten ausgesetzt waren. In den, für seinen Schneereichtum bekannten, Karnischen Alpen mussten die Soldaten nicht nur einen unmenschlichen Gebirgskrieg führen, sondern auch mit unzureichender Ausrüstung gegen Wind, Kälte und Wetter ankämpfen. Zusätzlich kam die ständige Bedrohung durch Steinschlag und Lawinen.
Tagtäglich lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt
Nicht nur das Kämpfen, auch das Versorgen der Einheiten durch Träger, war äußerst gefährlich. Alles was benötigt wurde, musste von Trägern, die ungeschützt diesen Gefahren ausgesetzt waren, zu den Truppen getragen werden.
Neben den vielen Fotos waren aber Feldpostbriefe von Soldaten, die ihren Angehörigen über das Erlebte berichteten, besonders ergreifend.
Nicht nur die kaiserlichen Truppen, auch die Zivilbevölkerung hatte unter den Auswirkungen des Krieges schwer zu leiden. Lebensmittelknappheit, strickte Miltärverwaltung und der Kampflärm der nahen Front wirkte sich auch auf das Leben der Zivilbevölerung aus. Kötschach, wo sich das Kommando der Karnischen Front befand, wurde sogar von der Luft aus mit Bomben angegriffen. Die vielen Soldatenfriedhöfe in der Region erinnern an die 3043 gefallenen Soldaten jedoch es ist auch notwendig, sich an die Leiden und die Entbehrungen der Zivilbevölkerung zu erinnern.
Bei der interessanten Zeitreise waren Bürgermeister Walter Hartlieb, Jürgen Themessl, Günther Marizzi, Renate Putz, Gerlinde Klauss und Peter Bernik anwesend.
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