Freiwilligenarbeit
Gänserndorf: Freistellung für Feuerwehren

- Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker.
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
BEZIRK. 67 Feuerwehrleute aus dem Bezirk Gänserndorf waren vergangene Woche am Hochkar Helfer in der Not. Während das Mostviertel im Schnee versank, waren freiwillige Helfer aus ganz Niederösterreich gefragt. Und sie halfen, nahmen sich extra für diesen Einsatz Urlaub und packten an, wo Not am Mann ist.
Über viele Tage hinweg waren die Wehren aus etlichen Bezirken Niederösterreichs im Einsatz. "Die Kameraden aus 20 Bezirken waren schon im Einsatz, wird wurden nun als letzte, weil am weitesten weg, angefordert", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker. Das Bezirkskommando bekommt über den Landesführungsstab die Anforderung, wie viele Mann wo gebraucht werden und die Zugskommandanten stellen die Freiwilligen zusammen. Aus etlichen Gemeinden des Bezirks schlossen sich die Florianis zu diesem Einsatz am Hochkar zusammen. Freigestellt werden sie von ihrem Dienstgeber für diesen Einsatz nicht. "Das wäre aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich", ist Schicker überzeugt und spricht in diesem Fall nicht nur in seiner Funktion als Bezirksfeuerwehrchef, sondern auch als Unternehmer. 26 Mitarbeiter beschäftigt der Marchegger Installateur und Firmenchef. "Wenn es um einen akuten Notfall, eine Menschenrettung in unserem Bezirk geht, ist natürlich klar, dass dies ermöglicht wird. Für Katastropheneinsätze wie jener im Hochkar ist das aus unternehmerischer Sicht nicht möglich."
Übrigens: auch im Bezirk Gänserndorf waren Kameraden aus anderen Bezirken im Katastropheneinsatz. Unter anderem bei den Hochwässern 2006 und 2013.
Nur in Absprache
Andreas Hager, Obmann der Wirtschaftskammer Gänserndorf, führt in Auersthal einen Tischlereibetrieb, von einer gesetzlichen Verpflichtung, Freiwillige freizustellen, hält er nichts. "Planung und Kostenkalkulation wäre in kleinen Betrieben nicht möglich, wenn Mitarbeiter fehlen", argumentiert er. Derzeit sei die Freistellung praxisorientiert, nämlich im Einzelfall in Absprache mit dem Firmenchef. "Wir haben im Betrieb einen Feuerwehrmann, wenn in Auersthal Alarm ist und es um Menschenleben geht, ist es klar, dass er von mir frei bekommt", sagt Hager.
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