Caritas wird zum Greißler
BAD PIRAWARTH. Der örtliche Nahversorger, Johann Enne wird mit Jahresende sein Geschäft, eine ADEG-Filiale, schließen. Jedoch nicht ohne an die Zukunft seiner Kunden zu denken. Denn seine Nachfolge ist gesichert. Die Caritas wird sich an diesem Standort mit einem niederösterreichweit einzigartigen Projekt engangieren: In Kooperation mit der SPAR-Kette soll das Lebensmittelgeschäft in Pirawarth weitergeführt werden, die Verhandlungen sind schon kurz vor dem Abschluss.
"Ich muss aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten", erklärt der 54-jährige Kaufmann seine Entscheidung. Schon seit einiger Zeit hat er beim ADEG-Konzern seinen Entschluss bekanntgegeben. "Leider hat sich von Seiten des ADEG lange Zeit nichts getan. Ich habe aber von Anfang an gesagt, ich werde nicht gehen, bevor ein Nachfolger da ist", erzählt Enne.
Er hatte daher Kontakt mit Kaufmännern aus der Region aufgenommen, so wurde der SPAR-Konzern auf ihn aufmerksam. Dieses Greißlerei-Modell gemeinsam mit der Caritas besteht derzeit nur in Oberösterreich, wo es laut Caritas-Sprecher Klaus Schwertner hervorragend läuft. Der Hintergrund der Idee: "Wir unterstützen damit zugleich Jugendliche, die schwer für eine Lehrstelle zu vermitteln sind und bieten ihnen an diesem Standort eine Lehre als Einzelhandeslkauffrau bzw. - mann an", schildert Schwertner.
Enne ist erleichtert: "Die soziale Komponente ist noch ein Extraplus für dieses Projekt, mit dem die Nahversorgung nachhaltig gesichert ist."
Der Kaufmann, der zehn Jahre lang mit dem ROLLA, der mobilen Nahversorgung, in der Region unterwegs war, wird ab nächstem Jahr kürzertreten und nur mehr sein Geschäft in Großebersdorf (Bezirk Mistelbach) betreiben.
Ulrike Potmesil
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