Marianne Nentwich in Deutsch-Wagram
Josefstadt-Doyenne feiert 80er im Marchfelderhof

- Herbert Föttinger, Marianne Nentwich, Peter Großmann.
- Foto: Conny de Beauclair
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
„Jetzt bin ich ja schon eine „Alte 80erin“, zeigt sich die Doyenne des Theaters an der Josefstadt, MARIANNE NENTWICH gut gelaunt, als sie gestern zur großen Geburtstagssause in den Marchfelderhof lud. „Noch niemals habe ich einen Geburtstag so groß gefeiert“ - aber diesmal konnte ich meiner Familie und meinen Freunden nicht entkommen“.
Ein Großteil ihrer Theaterkolleginnen und –kollegen war landauf, landab bei den vielen Sommerspielen im Einsatz. Um all ihre Lieben um sich versammeln zu können, wurde das Fest einfach um ein paar Tage verschoben.
Marianne rief und alle kamen: Die Creme de la Creme der Wiener Künstlerschar traf im Minutentakt am roten Teppich ein, um der Jubilarin Tribut zu zollen. Angeführt von Josefstadt Direktor Herbert Föttinger folgten die Schauspiellegenden Waltraut Haas, Intendant Marcus Strahl mit seiner Leila, Schauspieler und Kabarettisten-Ehepaar Gabriela Benesch und Erich Furrer „Künstler helfen Künstlern“ Präsidentin und Schauspielerin Gaby JACOBY, Helga Papouschek Ulli Fessl, Edith Leyrer, Vorstand der Johann Strauß Gesellschaft Prof. Peter Widholz, Elisabeth Fallenberg mit Pedro Kramreiter, und das fast geschlossen „angetanzte“ Josefstadt Ensemble von Ulrich Reinthaller über Siegfried Walther bis Susanna Wiegand u.v.m. ließen es sich nicht nehmen zu gratulieren.
Avocado und jede Menge Pilz
Zwischen der launigen Laudatio von Chef Föttinger und den berührenden, herzlichen Dankesworten der Jubilarin, ließ Marchfelderhof Hausherr Peter Großmann ein herrliches Geburtstagsdinner mit Avocado-Tatar, Steinpilz Panna Cotta und Eierschwammerl Rostbraten auftragen.
My Fair Lady’s Ohrwurm „Ich hätt getanzt heut‘ Nacht“ war ein musikalisches Geschenk von Konzertsängerin Helga Graczoll. Immerhin gab die sympathische Salondame und Charakterdarstellerin Nentwich als Mrs.Higgins vor 5 Jahren ihr Debüt an der Volksoper. Adoptivnichte Barbara Wallner begeisterte mit „All that Jazz“ und „Miss Celie´s Blues“ die Gäste.
„Sie ist ein Tausendsassa und Multitalent“, schwärmt Helga Papouschek. Von der ORF-Fernsehsprecherin über Filmrollen bei der Schwarzwaldklinik, Kottan ermittelt, Schloßhotel Orth und Der Bockerer bis zu hunderten Theaterauftritten hat sie einfach nichts ausgelassen und stand ihr Leben lang ihre Frau.
Zu guter Letzt waren die Stimmbänder der Geburtstagsgäste durch die Weinverkostung der Jungwinzerin Katharina Baumgartner so gut geölt, dass unter der Leitung von Wolfgang Gerolddie gesamte Schar als Geburtstagsständchen „Dein ist mein ganzes Herz“ performte, als die Junggebliebene mit voller Kraft die 80 Kerzen der Schoko-Nougat-Weintrauben Geburtstagstorte auspustete.
Aus der Laudatio von Herbert Föttinger
Unvorstellbare 132 Produktionen spielte Marianne Nentwich alleine in der Josefstadt, das sind 6.288 Vorstellungen bis zum heutigen Tag, das sind bei einem Schnitt von 2 1/2 Stunden pro Vorstellung 943.200 Minuten - somit war Marianne umgerechnet fast 2 Jahre ununterbrochen von 0 bis 24 Uhr nur auf des Bühne im Theater in der Josefstadt und auf der Bühne der Kammerspieler der Josefstadt - von den Proben reden wir gar nicht.
Marianne Nentwich
Eine kurze kurze Anekdote: eines Tages hat mir eine Kollegin einen Mann vorgestellt, der angeblich aus der Hand lesen konnte. Zuerst hat er mir 2 Dinge gesagt, die auch tatsächlich eingetreten sind. Dann sagte er mir, dass ich 60 Jahre alt werde - jetzt könnt ihr euch vorstellen, wie es mir rund um meinen 60er gegangen ist und das letzte was er aus meiner Hand gelesen hat war: schwache künstlerische Begabung.
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