Kagran
Eine Schule kämpft für ihren Sportplatz und gegen Containerklassen

Die Sorge, ihren beliebten Sportplatz zu verlieren, bringt Schülerinnen sowie Schüler, Eltern und Anwohnende am Mittwoch, 13. März, zu einer Demonstration zusammen.  | Foto: Luise Schmid
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Die Sorge, ihren beliebten Sportplatz zu verlieren, bringt Schülerinnen sowie Schüler, Eltern und Anwohnende am Mittwoch, 13. März, zu einer Demonstration zusammen. Auf dem Freizeitbereich der Mittelschule Kagran, Afritschgasse 56, sollen nämlich Containerklassen aufgestellt werden.

WIEN/DONAUSTADT. An mehreren Standorten in Wien sollen Containerklassen Platz für mehr Schülerinnen und Schüler bieten. Einer dieser Standorte ist der Sportplatz in der Afritschgasse 56. Er gehört zur Mittelschule Kagran. Das stieß auf große Kritik. Es läuft bereits eine Petition gegen das Vorhaben und am Mittwoch, 13. März, fand eine Demonstration für die Rettung des Sportplatzes statt. 

Um Schulplatz zu schaffen, sollen in mehreren Wiener Bezirken Mobilklassen in Containern errichtet werden, die ab September die Führung zusätzlicher Klassen ermöglichen. Diese Einheiten sollen maximal 9 Klassenräume, WC-Anlagen, Garderoben und einen Teamraum beinhalten. In einem weiteren Schritt wird an diesen Standorten in den Folgejahren ein dauerhafter Zubau errichtet, der nach Fertigstellung die Mobilklassen ersetzen wird.

"Bewegung ist wichtig", "Hr. Wiederkehr nehmen Sie nicht unseren einzigen Sportplatz" oder "Nein zu Containerklassen, ja zu unserem Sportplatz" steht auf den vielen bunten Plakaten, die seit Kurzem den Zaun der Mittelschule Kagran säumen. Ähnliche Sprüche stehen auch auf den Bannern, die von Kindern und Eltern bei der Demonstration empor gehalten werden. Organisiert wurde die Protestaktion vom Elternverein der Mittelschule. Die Schule stellt sich einheitlich gegen die geplanten Containerklassen am Sportplatz. "Es wird ein Kampf werden! Wir lassen uns nicht unterdrücken", dröhnt es von Manuel Kiesling vom Elternverein aus dem Megafon.

"Wo sollen wir fußballspielen?"

Auch Mutter Barbara Archan, die ebenfalls Teil des Elternvereins ist, engagiert sich für die Sache. Sie ist empört vom Plan der Stadt. Ihre drei Söhne nutzen den Platz regelmäßig zum Fußballspielen. Ihr Sohn Maurice, der auch in die Mittelschule geht, spielt schon seit vier Jahren am Platz. Zwei Hobbyfußballmannschaften wurden bereits gegründet. "Das ist einfach dumm! Wohin sollen wir Fußball spielen gehen?", fragt der Schüler. Der Sportplatz in der Afritschgasse 56 ist einer der wenigen in der Gegend, der öffentlich genutzt werden kann.

Auch die Schülerinnen Tamara, Medina, Sema und Lia halten wenig von den geplanten Containern. "Wir versuchen alles, dass es nicht passiert!" Ihnen ist die Freifläche sehr wichtig. So gut wie jeden Tag würden sie während dem Schultag hinausgehen, um frische Luft zu schnappen und Bewegung zu bekommen. 

Nutzung nur minimal eingeschränkt

Auf Nachfrage im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) heißt es, dass die Nutzungsmöglichkeiten für die Schulkinder auf den Freiflächen nur minimal eingeschränkt werden würden. Die Mehrzweckbereiche wie der Hartplatz und der Spielplatzbereich sollen weiterhin genutzt werden können. 

Die Standorte seien genauestens geprüft und ausgesucht worden. "Mit den Mobilklassen können wir auch die Versorgung für die jeweilige Region abdecken, die dann in weiterer Folge auch mit einem Zubau eine Versorgung sicherstellt." 

Direktor Mario Matschl steht hinter der Schülerschaft und den Eltern. | Foto: Luise Schmid
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Direktor Mario Matschl steht hinter der Schülerschaft und den Eltern. Er selbst musste durch die Medien von dem geplanten Vorhaben erfahren. Erst dann gab es "offizielle" Infos. "Dann ist die Kommunikation aber eingeschlafen", sagt Matschl. Es ärgert ihn, dass die Schule kein bisschen in den Entscheidungsprozess eingebunden wurde. Es gäbe nämlich eine andere Lösung: Laut Matschl wäre es möglich gewesen, die zusätzlichen Schülerinnen und Schüler auf die umliegenden Schulen aufzuteilen. Den Platz gäbe es. Containerklassen wären so gar nicht notwendig. Eine Vertreterin aus dem Büro Wiederkehr weist aber auch darauf hin, dass mit den Mobilklassen die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Klassen nachhaltig konstant bleiben würde.

Kritik der Opposition

Kiesling vom Elternverein wandte sich auch an die Donaustädter Parteien. Von allen, außer SPÖ und Neos, kam Unterstützung. Insbesondere die FPÖ mit Planungssprecher Toni Mahdalik unterstützte die Protestaktion. "Schüler, Elternverein, Lehrer, Direktor und Anrainer sind vehement gegen die rosaroten Pläne, welche zulasten von Lehr-, Lern- und Erholungsqualität sowie der Sicherheit von 350 Schülern, 40 Lehrern und 1.500 Anrainern gehen würden", sagt der Politiker. 

Auch Bildungssprecher der Wiener Volkspartei Gemeinderat Harald Zierfuß zeigt Empörung. "Einer Schule mit Sportschwerpunkt den Sportplatz wegzunehmen, um dort Neos-Containerklassen aufzustellen, ist absurd. SPÖ und Neos nehmen der Schule damit nicht nur ihren Freiraum, sondern auch ihre Identität", heißt es in einer Aussendung. 

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