Deutschlandsberg
Trainerrochade in der Gebietsliga West
Wettmannstätten wirft Urgestein Thorsten Müller raus, der kurz darauf neuer Trainer in Eibiswald wird. St. Martin i.S. ist auf der Suche nach einem neuen Coach – nach großen Einkäufen im Sommer ist man wieder nur Vorletzter.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Vor dem letzten Spiel im Herbst kann im Bezirk wohl nur Pölfing-Brunn komplett zufrieden mit der Hinrunde sein: Die junge Pölfinger Truppe ist erster Verfolger von Gebietsliga-Tabellenführer Dobl, zuletzt stoppte man mit einem 3:0 die ungeschlagene Serie von Grenzland.
Eibiswald muss den Leader schlagen
Dahinter liegt schon Eibiswald – aber: „Der Herbst war gut, aber nicht sehr gut“, sagt Obmann-Stv. Walter Gosch nach nur einer Niederlage, aber auch fünf Unentschieden – zu viel mit diesem Kader. Das letzte Spiel am Freitag (19 Uhr) in Dobl wird schon entscheidend: „Wenn du aufsteigen willst, müssen da drei Punkte her, das weiß auch die Mannschaft“, sagt Gosch. Bei einer Niederlage wäre der Rückstand auf den Ersten schon zehn Punkte groß. „Dann müssen wir uns anschauen, was über den Winter passiert, ob es auch personelle Veränderungen geben wird.“
Auf der Trainerbank musste sich Eibiswald schon verändern: Manuel Ernst konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht oft beim Training sein, daher hat man sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt.
Der Neue ist ein alter Bekannter – aus Wettmannstätten: Thorsten Müller war 14 Jahre lang beim UFC, seit 2019 als Trainer, bis er vor wenigen Wochen nach schwachem Saisonstart entlassen wurde. Für den SCE kein Hindernis, Müller als neuen Coach zu holen. „Er kennt die Liga als Spieler, Trainer und sportlicher Leiter in- und auswendig. Uns konnte nichts Besseres passieren!“, meint Gosch.
Wettmannstätten holte Reinhard Rottensteiner als neuen Trainer, zuletzt in der Oberliga, davor auch schon in der Landesliga tätig. Nach drei Niederlagen am Stück besiegten die Wettmannstätter am letzten Wochenende völlig überraschend Dobl mit 1:0. Als Tabellenzwölfter liegt man aber noch weit hinter den eigenen Erwartungen.
Schießbude statt Titelanwärter
Was sollen da erst die St. Martiner sagen: zehn neue Spieler im Sommer, ein Umbruch mit dem mittelfristigen Ziel Unterliga – und trotzdem steht man wieder auf dem vorletzten Platz, wie in der letzten Saison. „Die Vorbereitung ist sensationell verlaufen. Dann verlierst du das erste Heimspiel unglücklich, spielst Unentschieden (nach 3:1-Führung) und der Faden ist komplett gerissen“, versucht Obmann Marco Watz eine Erklärung für die miserable Saison zu finden. „Dann läuft alles gegen dich: Du läuft alleine aufs Tor zu und triffst nicht, du triffst ein paar Mal die Stange und hinten kriegst du immer vier Tore.“ Tatsächlich hat St. Martin i.S. nach zwölf Spielen 48 (!) Gegentreffer erhalten – so viele Tore kann Top-Neuzugang Dragosavac gar nicht schießen.
Nach 0:10 gegen Dobl und 1:6 gegen St. Andrä musste Trainer Damijan Perus gehen. „Wir haben eh lange an Damijan festgehalten, weil ich immer noch glaube, dass er ein guter Trainer ist. Aber irgendwann muss man reagieren, wenn man merkt, dass der Trainer keinen Zugriff mehr hat“, so Watz.
Er macht’s noch bis Winter als Interimstrainer selbst, auch Veränderungen im Kader werden danach nötig sein. „Auf jeden Fall, weil das ist ja Geldverbrennerei“, weiß Watz, dass man viel zu viele Gegentore erhalten hat, auch gegen schwächere Gegner. „Aber die sind eine Mannschaft. Das ist der Unterschied.“
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