SV Eibiswald löst seine Kampfmannschaft auf
Die Eibiswalder Herren-Kampfmannschaft wird im Frühjahr nicht mehr in der Gebietsliga antreten. Mit Pitschgau soll es dennoch weitergehen.
Was seit Wochen gemunkelt wurde, hat der Vorstand des SV Eibiswald nun per Beschluss legitimiert: Im Frühjahr wird der Traditionsverein erstmals in der 70-jährigen Geschichte des Vereins nicht an einem Kampfmannschafts-Bewerb der Herren teilnehmen. Was im ersten Augenblick nach einer sportlichen Kapitulation aussieht, soll jedoch vielmehr ein erster Schritt in eine neue Zukunft des Eibiswalder Fußballs sein. „Eine schwierige Entscheidung, doch nur so ist eine zukunftsorientierte Entwicklung für uns zu erreichen“, ist Präsident Hannes Fuchshofer überzeugt. „Keinesfalls wollen wir weiterhin tausende Euro in ein System stecken, das keine Nachhaltigkeit und keine positiven Auswirkungen auf die eigene Jugend hat", so Fuchshofer weiter. Stattdessen soll eine Lösung gemeinsam mit dem SV Pitschgau gefunden werden.
Krottmaier hat "gutes Gefühl"
Bereits in den nächsten Wochen will Fuchshofer zusammen mit Walter Gosch, Lisa Grubelnik und Christian Pansi Verhandlungen über eine Spielgemeinschaft mit Pitschgau beginnen. „Es gibt eine sehr gute Gesprächsbasis zwischen den Vereinen, im Jugendbereich klappt die Zusammenarbeit seit beinahe einem Jahrzehnt sowieso hervorragend", meint Fuchshofer. "Ein vernünftiges Konzept ist letztlich für beide Klubs eine Existenzfrage." Auch Christian Krottmaier, sportliches Vorbild bei beiden Vereinen, war als Vertreter der Marktgemeinde Eibiswald bei der letzten Besprechung dabei. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass sich die Leute in den letzten Gesprächen entscheidend näher gekommen sind", denkt Krottmaier. Die Jugendarbeit mit knapp 120 Jugendlichen in Eibiswald ist auch ein wichtiges Argument für Bürgermeister Andreas Thürschweller, eine möglichst optimale Lösung für den Fußballsport in der Gemeinde anzustreben: „An der Jugendarbeit hängen viele Familien, die dieses aktive Sportangebot für ihre Kinder brauchen und das ist essentiell für die Interessen der Gemeinde.“
Transfers nach Pitschgau?
Pitschgau-Obmann Andreas Lampl hält sich bezüglich einer Zusammenarbeit noch bedeckt, lässt aber anklingen, dass seine Doppelbelastung aus Beruf und Funktionär hart an der Grenze des Machbaren liegt. SVE-Präsident Fuchshofer hat natürlich seine eigenen Talente im Blick. Er sondiert bereits Möglichkeiten, junge Spieler im Winter nach Pitschgau zu transferieren, welche später zum Stamm einer eventuellen Spielgemeinschaft zählen sollen.
Fußball für die Jugend
Man ortet auf beiden Seiten Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Auch wenn natürlich noch viele Fragen offen sind und man über Jahrzehnte entstandenen Groll aus dem Weg räumen muss, der ungeteilte Fanatismus für den Fußball und letztlich wirtschaftliche Überlegungen sollten im Vordergrund stehen. Pitschgau hat bewiesen, dass man mit relativ geringen Mitteln viel geschafft hat, Eibiswald ist finanziell stark und hat eine starke Jugendarbeit - die besten Argumente für ein vernünftiges Ergebnis der kommenden Gespräche. Allerdings müssen dafür beide Vereine mit dem Willen in die Verhandlungen gehen, ein nachhaltiges Zukunftskonzept für den Eibiswalder Fußball zu entwickeln.
von Franz Krainer
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.