DSC - Groß St. Florian
Alles anders und doch so vertraut: Im steirischen Unterhaus wird wieder gekickt
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- Das klare Ergebnis von 6:0 täuscht ein wenig: Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Deutschlandsberger mit Groß St. Florian zu kämpfen.
- Foto: Michl
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DEUTSCHLANDSBERG. Normalerweise spielst du nicht zwei Tage nach dem ersten Training dein erstes Bewerbsspiel. Normalerweise startet ein Regionalligist nicht im Juli in den Steirer-Cup und normalerweise spielt er gegen einen Unterligisten auch nicht zuhause. Corona ändert aber auch im Fußball (fast) alles. Und so spielte der DSC im neuen Champions-Steirer-Cup schon in der ersten Runde gegen Nachbar Groß St. Florian – auswärts im eigenen Stadion.
Gut besucht
Die Florianis hatten einen Platztausch den strengen Corona-Sicherheitsauflagen vorgezogen. Und so wurden im Koralmstadion, wo ein blau-gelber Babyelefant die Zuseher begrüßte, erstmals grün-weiße Tickets des „Heimvereins“ ausgegeben. Abstandsregelungen und Dauerregen hielt die Fans nicht vom ersten Sportplatzbesuch seit mindestens vier Monaten ab, die begrenzte Zuschauerzahl von 500 wurde annähernd ausgereizt. Ein Win-Win-Geschäft für beide Vereine, die sich die Ticketeinnahmen teilten.

- Ein Meter Abstand auf den Tribünen – zumindest teilweise.
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Sportlich war es für den TUS schwer genug, ihr erstes volles Mannschaftstraining (ohne Abstand) absolvierten die Kicker nur zwei Tage vor dem Spiel. Dafür präsentierten sie sich eine Halbzeit lang sehr ordentlich. Die zwingenderen Chancen hatte zwar der DSC, aber der Unterligist kam mit einer cleveren Taktik daher. Immer wieder überbrückten sie den Gegner mit langen Bällen, die schnellen Stanzer und Tschermanek sorgten für brenzlige Situationen vorm Tor von Clemens Steinbauer. Der DSC-Goalie stand im Herbst noch im Tor der Florianer, den Platz zwischen den Pfosten tauschte er mit Avdyl Hagjija. Der musste nach einer halben Stunde erstmals hinter sich greifen: Neuzugang Christoph Urdl erzwang die Führung für den DSC, indem er erst die Verteidiger stehen ließ und dann dank eines Pressballs mit Tormann Hagjija das Tor erzielte.
DSC setzt sich klar durch
Trotz des knappen Rückstands zur Pause war TUS-Sportchef Franz Haring da noch optimistisch, immerhin war sein Team kaum schwächer als der drei Klassen höher spielende Gegner. Die Klasse und auch das Training – der DSC trainiert schon seit 1. Juli voll – machten sich in der zweiten Halbzeit aber bemerkbar. Der eingewechselte Roland Kober erledigte die Florianer mit zwei sehenswerten Hebern in nur vier Minuten, von da an war das Spiel gelaufen. Der DSC spielte viel konzentrierter und genauer, Feraru und zweimal Grubisic schossen ein 6:0 heraus. Ein „Auswärtssieg“ im eigenen Stadion, der unter normalen Umständen wohl nicht so hoch ausgefallen wäre. Aber was ist nach der Rückkehr des Fußballs schon normal? Auf jeden Fall, dass sich Fans, Funktionäre und Spieler auch lange nach Abpfiff ihr langersehntes Stadionbier nicht entgehen lassen wollten.
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