Mettersdorf
Drei Sommergespräche mit Bürgermeister Karl Bohnstingl
Mit den Sommergesprächen kommt die Marktgemeinde Stainz den Bestimmungen des Volksrechtegesetzes nach. Bürgermeister Karl Bohnstingl machte im Rüsthaus Mettersdorf, in der "Hofer Mühle" Stainz und im Rüsthaus Wald Station.
METTERSDORF/STAINZ. Die Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung sind im Volksrechtegesetz festgeschrieben, in Stainz läuft diese Reihe seit etlichen Jahren unter dem Titel Sommergespräche. In diesem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern werden aktuelle Aktivitäten erläutert, den Besucherinnen und Besuchern dieser Gespräche steht die Möglichkeit der Fragestellung zu. Drei derartiger Sommergespräche wurden im heurigen Jahr von der Gemeinde angesetzt, als Locations wurden das Rüsthaus Mettersdorf, die "Hofer Mühle" Stainz und das Rüsthaus in Wald ausgewählt.
Der vorstehende Bericht handelt vom Auftakt in Mettersdorf, zu dem Bürgermeister Karl Bohnstingl neben den Ortsbewohnerinnen und -bewohnern die Gemeinderäte Günter Farmer, Harald Hermann, Markus Kainz, Kurt Moser und Walter Ruhhütl willkommen heißen konnte. Die angesprochenen Punkte des Bürgermeisters wurden stets von einer filmischen Aufbereitung (Studio 4-Kamera Christian Freydl) von Pressereferent Matthias Pratter eingeleitet.
Kostenintensive Großvorhaben
Als gewichtigstem Punkt – wohl auch finanziell – begann Karl Bohnstingl mit dem Freibadbau. Die Kosten des von Florian Schober Architektur ZT geplanten Projektes belaufen sich auf 7 Mio. Euro (Förderungen 3,6 Mio. Euro), die von der Gemeinde vorfinanziert werden. Vom Altbau wurden etliche Teile verwertet, die Mitarbeit des Wirtschaftshofs erbrachte eine weitere Kostenreduktion. Aktuell laufen die Grabungsarbeiten, die Fertigstellung ist für Mai 2025 angesetzt.
Für die Ganzjahresgastronomie (Versorgung Schulen und Kindergärten inbegriffen) wird ein Vertrag mit Landhof Steinbäck abgeschlossen. Sein nächstes Augenmerk richtete der Ortschef auf den Kindergarten-/Kinderkrippenkomplex Graschuh, der im heurigen Herbst mit zwei Krippen und einem Kindergarten den teilweisen Ganztagesbetrieb aufnimmt. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir schon", nannte er als Kosten 6,1 Mio. Euro. Neue Leiterin wird Madeleine Senekowitsch sein.
Naturlehrhaus und Warte
Als zwei weitere Bauten nannte der Bürgermeister das Naturlehrhaus in Marhof und die Stainzer Warte. Ersteres stand als Schneckenhaus knapp vor dem Aus, bevor es durch Mithilfe von Holzbau Schranger und Forstverwaltung Meran zum Hotspot für die Volksschülerinnen und Volksschüler für naturgeschichtlichen Unterricht mutierte. Mit in Angriff genommen wurde die Befreiung der Volksschule vom Schimmelbefall durch einen neuen Boden, die Außendämmung und eine Bodenheizung.
Sidestep zur Volksschule Stainz: Der Pausenhof wird mit einem Kunstrasenboden ausgekleidet, eine Verbindung zur oberen Wiese wurde geschaffen. Nun zur Warte, die bereits in neuem Glanz erstrahlt. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde eine Lösung derart gefunden, dass der allergrößte Teil mit Neuholz und nur ein kleiner Anteil Altholz (Zukauf) verarbeitet werden konnte. Die Kosten lagen bei 297.000 Euro, die Beträge aus der Spendenbox von 32.000 Euro wurden eingebracht. Ausgeführt wurden die Arbeiten von Holzbau Wallner.
Glasfaser Stainz Zentrum
Erfreulich: Etliche Straßenzüge (etwa Kraubath-Straße, Brücke Lasselsdorf, Franz-Michael-Hangi-Straße, Postgasse, Rumpfweg und Alling-Straße) wurden erneuert. Mindestens so erfreulich: Der vom Bund maßgeblich geförderte Breitbandausbau in Stainz West ist abgeschlossen, Stainz Ost befindet sich in einem guten Fortschritt. Eine gute Nachricht gibt es auch für Stainz Zentrum: Die Energie Steiermark wird – trotz des Nichterreichens der 40-Prozent-Zustimmung – den Ausbau übernehmen.
Für Interessenten, die nicht an einem Hauptleitungsstrang liegen, wird es einen künftigen Anschluss nur auf eigene Kosten geben. "Wir sind auf diesem Gebiet so etwas wie Vorreiter", freute sich Karl Bohnstingl über diese Lösung. Damit der Sprung zum ESV Stainztal, dessen Anlage um zwei gepflasterte Bahnen erweitert wird. "Ende September sollten wir fertig sein", war er angetan von der Eigenleistung der Stocksportler. Schließlich die aktuellen Anschaffungen (drei MTF, ein Tanklöschfahrzeug) für die Feuerwehren. "Sie sind zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Bevölkerung bereit", betonte der Ortschef, dass jeder Euro in die Wehren gerechtfertigt ist.
Fragen der Besucher
Als eher kleinere Aktivitäten und Anlässe erwähnte Bürgermeister Karl Bohnstingl den Kinderspielplatz Mettersdorf, den Klo-Container in Bad Sauerbrunn, La Strada, die Schilchertage und das 40-Jahr-Jubiläum der Schenna-Partnerschaft. Im Blick voraus kam er auf die geplante Unterführung Rossegg (Höhe Holzbau Lienhart) zu sprechen. "Das Weitere lassen wir auf uns zukommen", bezeichnete er das Musikerheim als eine der nächsten Aufgaben.
Im Fragenteil kamen gleichermaßen Lob und Kritik zum Vorschein. Parkplatzangebot beim Freibad, Außenansicht Kindergarten Graschuh, Vergaberichtlinien, Livestream Gemeinderatssitzungen, Straßenquergrabungen wegen der Breitbandverlegung oder Ortstafeln waren etwa Themen, die angesprochen wurden. Zu allen Anfragepunkten war die Beantwortung durch den Bürgermeister offenbar ausreichend, denn es kam zu keinen Nachfragen oder längeren Disputen. Länger wurde es – wer wollte – beim anschließenden gemütlichen Zusammenstehen im Rüsthaus, zu dem der Ortschef einlud.
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