Klavierkonzert in höchster Vollendung
Übervolle „Hofer-Mühle“ in Stainz: Die Pianistin Johanna Moser präsentierte ein anspruchsvolles Programm ausgesuchter Meister.
Schnell wurde noch eine Reihe Sessel eingeschoben, um dem Besucherandrang gerecht zu werden. Dann wurde es still im Raum, die Wahl-Stainzerin Johanna Moser übte sich in einer kurzen Konzentration, bevor sie mit Johann Sebastian Bach ihr Konzert eröffnete. Als „wohltemperiertes Klavier“ werden Präludium und Fuge in D-Dur Verzeichnis 874 bezeichnet, wobei der Begriff Klavier wohl mit Stimmung zu interpretieren ist. Und das war wohl auch die Absicht der Künstlerin: von Beginn an Wohlbefinden im Raum zu vermitteln.
So richtig den Geschmack der sehr kompetenten Besucher traf die nun im roten Kleid erschienene Pianistin mit den Waldszenen op. 82 von Robert Schubmann nach der Pause. Einmal melancholisch bei der verrufenen Stelle, dann fröhlich in der Herberge und letztlich traurig beim Abschied vom Wald machten sie tief bewegt den Spaziergang durch den Forst mit. Vehement wurde eine Zugabe verlangt. Mit dem 2. Satz A-Dur D 664 der Sonate von Franz Schubert und dem Prelude op. 28 Nr. 22 von Frederic Chopin entsprach die Pianistin diesem Wunsch, bevor sie dezent den Tastaturdeckel ihres Bösendorfer Flügels schloss.
Im künstlerischen Leben der 23-Jährigen, die im 5. Lebensjahr ihren ersten Klavierunterricht genoss, stehen die Zeichen aber auf Öffnung. Viele erfolgreiche Konzerte im In- und Ausland, teils im Orchester, zum Teil als Solistin, finden sich auf der Agenda der Musikbesessenen. Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler Wettbewerbe und Semifinalistin.
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