Mit Umfrage
Kinderbetreuung als Mammut-Aufgabe

Erst im Sommer des Vorjahres ist der nagelneue Kindergarten beim Marktgemeindeamt in Preding eröffnet worden. | Foto: Susanne Veronik
11Bilder
  • Erst im Sommer des Vorjahres ist der nagelneue Kindergarten beim Marktgemeindeamt in Preding eröffnet worden.
  • Foto: Susanne Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Blickt man auf die Vorhaben für das noch junge Jahr 2023 in unseren Gemeinden, so steht das Thema Kinderbetreuung ganz oben auf der Agenda. Infrastrukturelle Maßnahmen,  hohe Energiekosten und der Dauerbrenner Personalsuche stehen den steigenden Anforderungen in den Zuzugsgemeinden gegenüber. MeinBezirk.at hat sich zu den Vorhaben und Vorgaben in den Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg umgehört.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Der Nationalrat hat im Juli des Vorjahres die Kindergarten-Milliarde beschlossen, um die Elementarbildung voranzutreiben. Mit einer neuen 15a-Vereinbarung zu den Kindergärten wird der Bund den Ländern in den fünf Kindergartenjahren 2022/23 bis 2026/27 pro Jahr 200 Millionen Euro für frühe Sprachförderung und Ausbau des Angebots (jeweils mit 52,5 Prozent Co-Finanzierung des Landes) sowie das Gratis-Pflichtkindergartenjahr zur Verfügung stellen.

Die Kindergartenmilliarde beinhaltet also die Aussicht auf kleinere Gruppen, mehr Personal, mehr Förderung, mehr pädagogische Qualität, bessere Öffnungszeiten und einen flächendeckenden Ausbau des Angebots, speziell für Kleinkinder. Zusätzlich können die Länder aus der letzten dreijährigen Vertragsperiode nicht verbrauchte Mittel weiterverwenden.

Derzeit laufen in den Gemeinden die Einschreibungen für Kindergärten und Kinderkrippen an. MeinBezirk.at hat sich daher umgehört, wie es um die Kinderbetreuung in den Gemeinden steht,  wo noch Bedarf ist und wie wie die angekündigte Kindergarten-Milliarde ankommt. Insgesamt ist das Thema Personal ein Dauerbrenner. 

Bist du mit dem Kinderbetreuungsangebot in Deiner Gemeinde zufrieden?

Aus dem Europadorf St. Peter

So sieht Maria Skazel, Obfrau des Gemeindebundes Deutschlandsberg und Bürgermeisterin in St. Peter im Sulmtal, die aktuelle Situation:

"In St. Peter i.S. konnten wir auf Grund der vermehrten Anmeldungen seit September wiederum eine dritte Gruppe öffnen. Somit bieten wir für Eltern und Alleinerziehende ein sehr gutes Angebot in drei alterserweiterten Gruppen, eine davon ganztags, mit flexiblen Öffnungszeiten. Die pädagogische Qualität ergibt sich mit unseren bestens ausgebildeten Pädagoginnen bzw. den Konzepten. Ich erhalte immer wieder sehr positive Rückmeldungen zu unserem Kindergartenteam und bedanke mich ganz besonders bei den Pädagoginnen und Betreuerinnen für ihre wertvolle Arbeit für und mit den Kindern", so LAbg. Bgm. Maria Skazel.

Sie ist überzeugt: "Die Kindergartenmilliarde unterstützt jedenfalls alle Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg z.B. beim Ausbau der Sprachförderung, dem zusätzlichen Ausbau von Gruppen, vor allem für Kleinkinder."

Die Gemeinden stehen in Sachen Kinderbetreuung vor großen Herausforderungen in puncto Infrastruktur und Personal. | Foto: Pixabay/Engin_Akyurt
  • Die Gemeinden stehen in Sachen Kinderbetreuung vor großen Herausforderungen in puncto Infrastruktur und Personal.
  • Foto: Pixabay/Engin_Akyurt
  • hochgeladen von Dominique Rohr

Wie steht es mit der Nachmittagsbetreuung bzw der Betreuung in den Ferien? "Eine unserer drei Gruppen wird als alterserweiterte Ganztagesgruppe geführt. Derzeit läuft die Erhebung zum Bedarf für die Betreuung im Sommer. Wir bieten wiederum sechs Wochen Sommer-Betreuung an, der Zwischenstand zeigt schon jetzt, dass wir sechs Wochen offen halten werden", erklärt LAbg. Bgm. Maria Skazel.

Durch die Öffnung der dritten alterserweiterten Gruppe im September ist der Bedarf in St. Peter im Sulmtal aktuell gut abgedeckt.
"Ob wir eventuell eine Gruppe als Kinderkrippe ab dem Herbst führen werden, was auf Grund der Ausstattung unseres Kindergartens ja möglich wäre, wird das Ergebnis der KIGA-Einschreibung im Frühjahr zeigen", so Skazel und ergänzt zur Personalfrage: "Wir hatten mit der Öffnung der 3. Gruppe überhaupt kein Problem gutes Personal zu finden, z.B. hatten wir für die Stelle für Betreuerinnen bzw. Betreuer acht Bewerbungen."

"Die größten Herausforderungen liegen in den nächsten Jahren sicherlich in der Senkung des Betreuungsschlüssels ab dem Kindergartenjahr 2023/2024 um jährlich ein Kind, was für die eine oder andere Gemeinde einen Investitionsbedarf in weitere Gruppen, bzw. Aus- und Zubauten bringen wird. Wichtig ist dabei, dass in Berücksichtigung der jeweiligen räumlichen Situation vor Ort allenfalls je Gruppe eine zusätzliche Betreuerin bzw. Betreuer angestellt werden kann."
LAbg. Bgm. Maria Skazel,Obfrau des Gemeindebundes Deutschlandsberg

Mit der Sozialstaffelung in den Kinderkrippen wird eine wesentliche Entlastung für die Familien ab Herbst geschaffen.

LR Werner Amon hat seit dem vorigen Jahr viele Gespräche mit allen Stakeholdern, den Personalvertretern und Experten geführt. Es werden aktuell die Fachaufsichtsbesuche als auch die bürokratischen Vorgaben für die Elementarpädagogischen Einrichtungen einer Evaluierung unterzogen. Auch das in die Jahre gekommene EDV-Programm KIN-WEB wird modernisiert. "Das wird unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Arbeit in der Verwaltung der Kindergartengruppen Erleichterungen, bzw. Zeitersparnisse bringen", ist Skazel überzeugt.

Bildungscampus St. Martin im Sulmtal

Auch wenn die Effekte der Kindergarten-Milliarde bei den Gemeinden offensichtlich noch nicht angekommen sind, wird dennoch geplant. Der Kindergarten in St. Ulrich ist im Jahr 2021 generalsaniert worden. Jetzt ist in St. Martin im Sulmtal der sogenannte „Bildungscampus St. Martin“ Thema. "Es ist geplant, den Kindergarten in St. Martin neu zu errichten inklusive eines Verkehrskonzeptes, damit der Betrieb des Kindergartens verkehrsentlastet ist", so Bgm. Franz Silly.

Wie groß ist der Bedarf an weiteren Kindergarten-, bzw. Kinderkrippenplätzen in St. Martin?
"Aktuell ist die Höchstzahl erreicht; die Einschreibung für das nächste KIGA-Jahr hat noch nicht begonnen", so Bgm. Franz Silly. Aktuell zählt man in St. Martin im Sulmtal insgesamt acht Kindergarten-Gruppem, ab dem Sommersemester 2022/2023 kommen sogar noch zwei für 50 Kinder dazu. Zehn Kinder sind in der Krabbelstube. 

Stadtgemeinde Deutschlandsberg

In der Stadtgemeinde Deutschlandsberg sieht man in der angekündigten Herabsetzung der Kinderhöchstzahl in den Gruppen und der damit verbundenen Schaffung von neuen Räumlichkeiten und dem entsprechenden Personal die große Herausforderung.

"Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Auslastung der Kindergarten- und Krippenplätze sehr gut ist und die Gruppengröße in den städtischen Einrichtungen oft zur Gänze ausgeschöpft wird. Nachmittagsbetreuung und die Betreuung in den Ferien werden in der Stadtgemeinde Deutschlandsberg sowohl für den Bereich der Kindergärten, aber auch für die Schulen angeboten. Von diesen Angeboten wird sehr intensiv Gebrauch gemacht."
Thomas Prattes, Stadtamtsdirektor in Deutschlandsberg.

Auch in der Stadtgemeinde ist das Thema Personal ein großer Brocken. Zu sehen war es in der Vergangenheit auch, dass jüngere Leute oftmals in andere Branchen wechseln oder weiterführende Ausbildungen beginnen und somit nicht mehr für den Kinderdienst zur Verfügung stehen.

Damit Eltern arbeiten gehen können, braucht es eine umfassende Betreuung für die Kinder ... | Foto: Unsplash/Adam Winger
  • Damit Eltern arbeiten gehen können, braucht es eine umfassende Betreuung für die Kinder ...
  • Foto: Unsplash/Adam Winger
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Prattes: "Ausdrücklich darf aber auf das große Engagement und den persönlichen Einsatz unseres Personals hingewiesen werden. Dafür gilt auch ein herzlicher Dank."

"Der Betrieb von Kindergärten ist eine Kernaufgabe der Gemeinde. Sollte diese Notwendigkeit von zusätzlichen Plätzen besten - eventuell auch durch die Herabsetzung von Gruppengrößen - wird jedenfalls über bauliche Maßnahmen zu diskutieren sein!"
Thomas Prattes, Stadtamtsdirektor in der Bezirksstadt Deutschlandsberg

Frauental in Sachen Kinderbetreuung vorne dabei

Derzeit sind die Auswirkungen der Kindergartenmilliarde auch in der benachbarten Marktgemeinde Frauental nicht bemerkbar. Frauental ist im Kinderbetreuungsatlas der WKO  gemeinsam mit Deutschlandsberg und Lannach die führende Gemeinde im Bezirk.

Aktuell wird in Frauental in den ersten vier Ferienwochen eine Kinderbetreuung im Kindergarten angeboten. Zusätzlich ist das Kinderhaus Frauental ganzjährig geöffnet.

"Da Frauental a.d.L. eine Zuzugsgemeinde ist bzw. aufgrund der vom Land Steiermark beabsichtigten stufenweisen Reduzierung der Kinder pro Gruppe, steigt natürlich der Bedarf and weiteren Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen in der Gemeinde.
Daher läuft derzeit die Projektentwicklung bezüglich der beabsichtigen Zu- und Umbauten in der Volksschule und im Kindergarten. Der Durchführungszeitraum ist voraussichtlich ab Sommer 2024 bis Sommer/Herbst 2025."
Thomas Lagger, Amtsleiter in der Marktgemeinde Frauental

Die größten Herausforderungen sieht man auch in Frauental in der Finanzierung der infrastrukturellen Maßnahmen. Energiepreise und Kreditzinsen, wie auch die Pflichtausgaben (z.B. Sozialhilfeumlage) stark gestiegen sind.

"Dazu kommt, dass der Betrieb der zusätzlichen Einrichtungen auch enorme laufende Kosten verursachen wird. Ein großes Problem wird wahrscheinlich auch sein, ausreichend geeignetes Personal zu finden", ergänzt Thomas Lagger, Amtsleiter in der Marktgemeinde Frauental

Personalfrage in Eibiswald

Auch in der Marktgemeinde Eibiswald sind die angekündigten Fördermittel noch nicht zur Gänze in der Gemeinde angekommen. "Wir haben aber über das Land Steiermark Fördermittel für zusätzliches Personal für unsere Kindergärten lukrieren können. Das hilft uns schon und unterstützt vor allem unser Personal in den Einrichtungen", erklärt Amstleiter Christan Krottmaier.

Die Kinder des Kindergartens Eibiswald West zeigen Kreativität beim Basteln und Bauen mit Holz.  | Foto: KK
  • Die Kinder des Kindergartens Eibiswald West zeigen Kreativität beim Basteln und Bauen mit Holz.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Auch  in der Marktgemeinde Eibiswald wird ein umfassendes Betreuungsangebot am Nachmittag angeboten. "Wir führen in der Volksschule und Mittelschule Eibiswald eine GTS (ganztägige Schulform) und haben auch im Kindergarten Ost und St. Oswald sowie in der Kinderkrippe Nachmittagsangebote. Dieses Angebot werde auch in den Ferien anbieten, d.h. es gibt eine Sommerbetreuung in der GTS und im Kindergarten.

Die 2019 neu eröffnete Kinderkrippe im ehemaligen Gemeindeamt von Großradl in Feisternitz ist sehr gut ausgelastet: "Wir haben noch Kapazitäten in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen. Nachdem sich aber auch die gesetzlichen Vorgaben des Landes in Bezug auf die Gruppenhöchstzahlen in den nächsten Jahren verändern und die Gemeinde sich sehr positiv entwickelt, gehen wir davon aus, dass es notwendig sein könnte, weitere Gruppen zu eröffnen", so Krottmaier

Umfassende Kinderbetreuung: In Feisternitz (ehemaliges Gemeindeamt Großradl) ist eine neue Kinderkrippe untergebracht. | Foto: Gemeinde
  • Umfassende Kinderbetreuung: In Feisternitz (ehemaliges Gemeindeamt Großradl) ist eine neue Kinderkrippe untergebracht.
  • Foto: Gemeinde
  • hochgeladen von Simon Michl

Das Thema Personal ist aber auch in Eibiswald ein Knackpunkt
"Gerade im Kinderbetreuungsbereich merken wir den Personalmangel. Wir haben aber mit der Volkshilfe einen professionellen Betreiber, der aufgrund seiner Personalressourcen den Betrieb unserer Einrichtungen sicherstellt.

"Wir wollen weiterhin das Kinderbetreuungsangebot auf die Bedürfnisse unserer Familien anpassen und ausbauen. Zu einer lebenswerten Gemeinde gehört natürlich auch ein umfassendes Betreuungsangebot, in dem sich unsere Kleinsten wohlfühlen und auf das sich unsere Familien verlassen können."
LAbg. Andreas Thürschweller, Bürgermeister der Marktgemeinde Eibiswald

Großer Bedarf in Pölfing-Brunn 

Auch in den Gemeinden Wies und Pölfing-Brunn sieht man sich derzeit gut aufgestellt, was das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen anbelangt.
Kindergartengruppe: 25 Betreuungsplätze

"Es sind genügen Plätze für Nachmittagsbetreuung und für die Ferien vorhanden. Der Kindergarten wird von der Volkshilfe geführt und die Ganztagsschule/Nachmittagsbetreuung vom Steirischen Hilfswerk. Die beiden Gesellschaften leisten in ihrem Bereich sehr gute Arbeit", bedankt sich Siegfried Lipp von der Gemeinde Pölfing-Brunn

Starke Nachfrage in St. Stefan ob Stainz

Auch in St. Stefan ob Stainz sieht man sich vor der großen Herausforderung rund um die Nachmittags- und Ferienbetreuung gestellt. "Wir bieten fünf Wochen Ferienbetreuung an für Kinderkrippen-, Kindergarten-, Volksschul- und Mittelschulkinder. Nachmittagsbetreuung gibt es in allen Einrichtungen. Außerdem arbeiten wir derzeit an einem „Sommerferien-Angebot“ für unsere Kinder, abgedeckt durch Vereine und Privatpersonen", weiß Amtsleiterin Brigitte Sponring.

Durch Zuzug und Bau von Wohnungen ist der Bedarf an Kinderbetreuungseinreichtungen auch in St. Stefan ob Stainz sehr groß, vor allem für unter Dreijährige. Daher ist eine Erweiterung der Kindergarten- und Kinderkrippen-Infrastruktur jedenfalls bereits angedacht.

Auch wenn derzeit alle Gruppen durch das Personal abgedeckt werden können, so sieht man sich in Bezug auf den personellen Ausgleich bei Krankenstände und überhaupt, in der Aufgabe,  Personal zu halten, vor große Herausforderungen gestellt.

Fokus auf Wettmannstätten und Groß St. Florian

In Wettmannstätten gibt es eine vierwöchige Ganztagesbetreuung im Kindergarten zusammen mit der Hilfswerk Steiermark GmbH sowie in der Volksschule eine Woche Ferienbetreuung ganztags mit der Hilfswerk Steiermark GmbH, danach gibt es eine weiterführende Lösung gemeinsam mit Gemeinde Gross St. Florian.

Da in Wettmannstätten der Neubau einer Kinderkrippe geplant ist, sind die Finanzierung und die Förderungen ein großes Thema. "Der Standort ist noch nicht fix. Wahrscheinlich nahe dem Kindergarten. Wir hoffen, dass wir im heurigen Jahr die Planung bzw. auch die Finanzierung (inkl. Förderung) für dieses Projekt abschließen können", so Bgm. Peter Neger. 

Im benachbarten Groß St. Florian sind die Kindergärten in Groß St. Florian und Unterbergla: sowie die Kinderkrippe Unterbergla voll ausgelastet.

"Da wir durch den neuen ÖBB-Bahnhof mit einem Zuzug von gut zehn Prozent rechnen, sind wir gefordert, weitere Kinderbetreuungsplätze zu schaffen", wie Bgm. Alois Resch beim Neujahrsempfang verlautbarte. "Wir arbeiten vorausschauend. Derzeit sind wir bei der Evaluierung eines Grundstückes für den Neubau für Knergarten und Kinderkrippe", ergänzt Amtsleiterin Sabine Zenz auf Anfrage von MeinBezirk.at

Neuer Kindergarten in Stainz ist fix

Wie auch Bgm. Walter Eichmann beim Neujahrsempfang in Stainz betonte, werde eine umfassende Kinderbetreuung mit entsprechenden Öffnungszeiten bei einem beständigen Personalstand gerade für die Kleinen immer wichtiger und zugleich schwieriger:  In diesem Sinne steht der Bau eines Kindergartens in der Nähe der Festhalle Stallhof am Programm: "Es werden drei Gruppen für den Kindergarten und drei Gruppen für die Kinderkrippe errichtet werden", weiß Eichmann zu berichten. Seit März 2022 laufen die Planungen über das Grazer Büro Hohensinn Architektur ZT GmbH.

Es werden im Gemeindegebiet von Stainz dann elf Kindergartengruppen und fünf Krabbelstuben mit möglichst auf die Ansprüche der Erziehungsberechtigten angepassten Öffnungszeiten bestehen. "Außerdem steht der Ausbau der Nachmittagsbetreuung in den Volksschulen am Plan", so Walter Eichmann. 

Die symbolische Schlüsselübergabe für den nagelneuen Kindergarten in St. Josef Anfang 2021. Darüber befinden sich sechs Wohnungen, errichtet von der Siedlungsgenossenschaft Ennstal. | Foto: Gemeinde St. Josef
  • Die symbolische Schlüsselübergabe für den nagelneuen Kindergarten in St. Josef Anfang 2021. Darüber befinden sich sechs Wohnungen, errichtet von der Siedlungsgenossenschaft Ennstal.
  • Foto: Gemeinde St. Josef
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Bgm. Alois Gangl, neuer WIKI Kindergarten um 1,5 Mio. Euro unter Bgm. Franz Lindschinger im Jänner 2021 eröffnet worden, und ein Hort geleitet von Michaela Finster, Anmeldungen ab März. "Wir sind zwar gut ausgelastet und gut organisiert durch WIKI, allerdings ist  die derzeit anlaufende Pensionierungswelle ein große Herausforderung", so Bgm. Alois Gangl.

Bad Schwanberg und Wies

Nachdem im Jahr 2018 der Kindergarten Bad Schwanberg umfassend ausgebaut und im Herbst 2021 die umfassende Sanierung für den Kindergarten in Hollenegg  abgeschlossen worden ist, besteht hier derzeit kein Bedarf an weiteren infrastrukturellen Maßnahmen. Derzeit sind es also insgesamt fünf Kindergartengruppen und eine Krippe, die in Bad Schwanberg den Eltern zur verfügung stehen. "Wir sind derzeit gut aufgestellt was Kindergarten- und Krippenplätze anbelangt. Auch personell sind wir gut aufgestellt. Allerdings behalten wir uns vor, bei Bedarf noch zu erweitern", so Bgm. Karlheinz Schuster.

Im Kindergarten Hollenegg: Die Pädagoginnen Margit Paulitsch, Nathalie Faist und Leiterin Manuela Freidl  | Foto: Susanne Veronik
  • Im Kindergarten Hollenegg: Die Pädagoginnen Margit Paulitsch, Nathalie Faist und Leiterin Manuela Freidl
  • Foto: Susanne Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Gut ausgelastet in Sachen Kinderbetreuung ist man auch im benachbarten Wies wird derzeit die vor drei Jahren eröffnete  Kinderkrippe in Steyeregg noch aufgestockt. "Außerdem suchen wir nach wie vor nach einer Tagesmutter", so Bgm. Josef Waltl.  
Um flexibler auf die Anforderungen in Bezug auf Kleinkinder reagieren zu können läuft gerade ein Prüfverfahren für eine alterserweiterte Gruppe im Kindergarten Wernersdorf.

Kinderkrippe für Preding

In Preding hat man die Eröffnung des nagelneuen Kindergartens Anfang September des Vorjahres als Erweiterungsbau des Marktgemeindamtes gefeiert. Hier sind aktuell zwei Ganztagesgruppen und eine Halbtagesgruppe untergebracht. Was in Preding als florierende Zuzugsgemeinde allerdings noch fehlt, ist eine Kinderkrippe. "Auch diese infrastrukturelle Maßnahme ist in Arbeit. Wir werden eine Kinderkrippe für eine Gruppe mit Öffnungszeit bis voraussichtlich 16 Uhr noch heuer im ehemaligen Kindergarten installieren. Dazu haben wir bereits die kindergartenbehördlichen Bewilligung.

Das Kindergarten-Team um Leiterin Gerlinde Kavran-Lillek (4.v.l.) | Foto: Susanne Veronik
  • Das Kindergarten-Team um Leiterin Gerlinde Kavran-Lillek (4.v.l.)
  • Foto: Susanne Veronik
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Auch die Ausschreibung für den Umbau und die Sanierung läuft bereits", erklärt Bgm. Adolf Meixner. Ob er dann personelle Schwierigkeiten erwartet? "Ich glaube nicht. Wir hatten bereits für den Kindergarten etliche Bewerbungen, die wir gar nicht alle ausschöpfen konnten. Daher hoffe ich, darauf zurückgreifen zu können. Wir benötigen jedenfalls eine Pädagogin für die Kinderkrippe und drei Helferinnen", so Meixner.

Lannach geht einen anderen Weg

In der Marktgemeinde Lannach geht man einen ganz anderen Weg: Hier ist man sich 2018 den Spatenstich für einen Neubau eines Kindergartens mit zwei Gruppen mit Kinderkrippe (1 Gruppe) gesetzt, der ein Jahr später eröffnet worden ist - Kostenpunkt: 3,9 Mio Euro.

"Wir haben im Gemeindegebiet von Lannach jetzt insgesamt vier Kindergartengruppen, davon ist eine Gruppe im neuen Kindergarten sogar noch frei! Wir haben also noch Ressourcen," so Bgm. Josef Niggas. Insgesamt gibt es zwei Krippen in Lannach, davon eine ganztags. Wie steht es mit dem Personal? "Auch damit haben wir keine Probleme", betont Niggas.

Der fertige Neubau am Tag der Eröffnung. | Foto: Katrin Löschnig
  • Der fertige Neubau am Tag der Eröffnung.
  • Foto: Katrin Löschnig
  • hochgeladen von Katrin Löschnig

Und dennoch geht man in Lannach einzigartigen Weg im Bezirk, nämlich mit einer außergewöhnlichen Förderung für Familien, die ihre Kinder zuhause betreuen: "Eltern, die ihre Kinder vom Ende der Karenz bis zum vollendeten dritten Lebensjahr bei sich zu Hause haben, erhalten jetzt seit 1. Jänner 2023 monatlich 200 Euro von der Marktgemeinde. All jene Eltern, die ihre Kleinen außerdem noch bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr daheim betreuen erhalten monatlich weiterhin 100 Euro.

Derzeit sind es rund 30 Kinder in unserem Gemeindegebiet, die auf diesem Wege daheim versorgt werden. Das kommt den Eltern ebenso zugute wie den Kindern und auch der Gemeinde. Von unserer Seite aus ist das gut investiertes Geld und im gleichen Atemzug die Ersparnis von mindestens einer weiteren Gruppe", freut sich Bgm. Josef Niggas, dass dieses Angebot so gut angenommen wird.

Diese Artikel zur Kinderbetreuung im Bezirk könnten dich ebenso interessieren:

Das Kinderlachen gehört auch weiterhin zu Steyeregg
Frischer Glanz für den Kindergarten Schwanberg

Ein neuer Kindergarten in St. Josef
Aufwind für die moderne Kinderbetreuung in Lannach
Wohlfühlfaktor für Familien und Kinder
Mehr Platz für Spiele-Spaß im Kindergarten Hollenegg
Der neue Kindergarten in Preding spielt alle Stückerln
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
In den verschiedenen Werkstätten wurden die diversen Punkte für die "Zukunftsstrategie 2023" erarbeitet. | Foto: MG Eibiswald
15

Lebenswertes Eibiswald
In den Zukunftswerkstätten werden Nägel mit Köpfen gemacht

Seit 2017 wird gemeinsam mit der Bevölkerung an einer Zukunftsstrategie gearbeitet. Jetzt geht das Bürgerbeteiligungs-Projekt in die zweite Phase, betitelt "Eibiswald 2030". EIBISWALD. Ob das Gesundheitszentrum, das neue Rüsthaus von Eibiswald, der Gewerbepark Hörmsdorf​, die Forcierung der Digitalisierung oder auch das erweiterte Freizeitangebot vom Pumptrack bis zur aktuellen Turnsaal-Sanierung bei der Mittelschule u.v.a., all das sind Umsetzungen aus dem Bürgerbeteiligungsprojekt "Eibiswald...

  • Stmk
  • Deutschlandsberg
  • Susanne Veronik

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.