Vorbilder für junge Winzerinnen
Die Steirischen Weinhoheiten geben ihre Krönchen ab
Die Regentschaft der Steirischen Weinhoheiten Sophie Friedrich aus St. Stefan ob Stainz und Katrin Strohmaier aus Pölfing-Brunn geht bald zu Ende. Denn ihre Nachfolgerinnen stehen bereits fest und werden im August gekrönt.
ST. STEFAN OB STAINZ/PÖLFING BRUNN. Mitte Juli fand in der Fachschule Silberberg die alles entscheidende Prüfung statt: Eine siebenköpfige Jury testete die Kompetenz der Anwärterinnen für das Amt der Steirischen Weinhoheiten. In der Jury saßen unter anderem die aktuelle Steirische Weinkönigin Sophie Friedrich sowie die Weinhoheiten.
Die neuen Hoheiten
"Die Anwärterinnen mussten sich nicht nur fachlich beweisen, sondern auch rhetorisch", so die Königin, die für die Prüfung des Bereiches "Wein und Gesundheit" zuständig war. Die zukünftigen Weinhoheiten mussten verschiedenste Fachfragen richtig beantworten, eine vorbereitete Rede sowie eine Spontanrede halten und eine Weinpräsentation mit Weinbeschreibung bewerkstelligen.
"Als Steirische Weinhoheit braucht man auf jeden Fall die Leidenschaft zum steirischen Wein, man sollte die Aufgaben im Amt gerne machen, weil es so zeitintensiv ist. Natürlich ist die fachliche Kompetenz notwendig, außerdem braucht man eine gewisse Offenheit, eine Portion Mut und trotzdem Gelassenheit."
Weinkönigin Sophie Friedrich
Schlussendlich konnten sich Magdalena Niederl aus Breitenbuch bei Kirchbach als zukünftige Weinkönigin, Antonia Hiebaum aus St. Stefan im Rosental und Lea Kneißl aus Löffelbach bei Hartberg als neue Hoheiten qualifizieren. "Ich wünsche den neuen Hoheiten ganz viele schöne Begegnungen und schöne Momente. Ich wünsche ihnen, dass sie die Zeit genießen. Sie sollten offen sein für Neues, aber auch persönliche Grenzen setzen", rät Friedrich. Weinhoheit Katrin Strohmaier meint dazu: "Ich wünsche den neuen Weinhoheiten zwei tolle Jahre, mit sehr vielen lehrreichen Gesprächen, lustigen Veranstaltungen und interessanten Begegnungen. Mein Ratschlag: Habt Spaß, genießt die Zeit, seid mutig und traut euch etwas zu, denn ihr seid geprüfte Fachfrauen."
Ein Kampf gegen Vorurteile
"Das Amt der Weinhoheit ist teilweise noch mit vielen Vorurteilen behaftet", meint die Steirische Weinkönigin. Denn die Hoheiten werden häufig leider immer noch unterschätzt - die große Kompetenz der geprüften Fachfrauen gerät in den Hintergrund. "Dennoch ist es toll und wichtig, dass jungen Frauen als Weinhoheiten eine Bühne geboten wird und man ihnen einen Raum für die eigene Entwicklung, für die Verbesserung von Fachkompetenz und Networking ermöglicht", so Friedrich weiter.
Zwei spannende Jahre
Ein paar Veranstaltungen erwarten die aktuellen Weinhoheiten noch, bevor sie ihre Krönchen am 23. August an ihre Nachfolgerinnen übergeben. "Mein letztes Event vor der Abkrönung ist die Krönung der neuen Bundesweinkönigin in Eisenstadt am 21. August", verrät uns Friedrich. Davor darf sie sich noch zum Beispiel über die Salonprämierung in Wien oder auch über die Stainzer Schilchertage freuen.
"Die Vorstellung, dass unser Amt nun bald zu Ende ist, ist irgendwie noch komisch. Weil das war jetzt zwei Jahre lang unsere Lebensrealität", überlegt die Steirische Weinkönigin. Die beiden Hoheiten aus dem Bezirk Deutschlandsberg blicken dankbar auf diese Zeit zurück und sind sich darin einig, was sie in ihrem Amt gelernt haben: Sie konnten sich auf fachlicher, rhetorischer und menschlicher Ebene weiterentwickeln und Einblicke in die Philosophie der einzelnen Winzerinnen und Winzer gewinnen.
"Mir ist auch klar geworden, was man als Weinhoheit für eine große Vorbildfunktion hat. Besonders wenn mir eine junge Frau sagt, dass wir sie inspirieren, dann haben wir alles richtig gemacht. Genau das ist der Grund, warum ich Weinkönigin werden wollte - weil ich nicht nur für mich, sondern auch für die Allgemeinheit etwas bewegen wollte."
Sophie Friedrich
"Es wird auf jeden Fall eine Veränderung sein, nicht mehr im 'Mittelpunkt' zu stehen. Jedoch hat das sicher auch eine positive Seite. Ich werde es vermissen, mit meinen beiden Kolleginnen bzw. mittlerweile sehr guten Freundinnen täglich im Kontakt zu sein", so Strohmaier. Der Weinkönigin geht es ähnlich: Während sie sich freut, wieder mehr Freizeit und weniger Verpflichtungen zu haben, wird sie es vermissen, die anderen Weinhoheiten so oft zu sehen. Natürlich wollen sich die jungen Frauen dennoch weiterhin treffen, um ihre gewonnene Freundschaft zu pflegen.
Wie es der Leibnitzer Weinhoheit Marlene Prugmaier am Ende ihrer Amtszeit geht, erfährst du im Beitrag:
Alle Infos zu den neuen Weinhoheiten gibt es hier:
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