Bezirk Deutschlandsberg
Das bauen und planen die Gemeinden beim Breitbandausbau
Breitband-Update, Teil zwei: Welche Projekte die Gemeinden aktuell planen und welche Ortsteile mit Glasfaser-Internet versorgt werden.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Wies bleibt die Nummer eins beim Breitbandausbau im Bezirk: In der Gemeinde stehen bereits drei "Points of Presence", das sind Zugangsknoten zum Netz, quasi Herzstücke einer Glasfaserverkabelung. Direkt unter der Bücherei, beim ehemaligen Gemeindeamt Wernersdorf und seit drei Monaten im Turnsaal unter der FF Steyeregg stehen solche Punkte.
2022 wurde das Glasfasernetz in den Ortsteilen Steyeregg, Kraß, Etzendorf, Gaißeregg und Aug ausgebaut, aktuell wird in Vordersdorf gebaut, danach sind die Projekte Am Anger und Limberg dran. 910.000 Euro hat Wies für den Breitbandausbau 2023 budgetiert. Weitere Planungen für Wielfresen, Unterfresen und Mitterlimberg werden bereits gemacht. Viele "weiße Flecken" gibt es in Wies also nicht mehr – bis 2025 könnte laut Marktgemeinde das Ausbaugebiet abgeschlossen sein.
Viele neue Gigabit-Anschlüsse
Pölfing-Brunn hat zuletzt mit vielen neuen Gigabit-Anschlüssen ordentlich bei der Geschwindigkeit aufgeholt. 2022 wurde entlang der L605 (vom Ortszentrum bis Dr. Trinkl) sowie entlang der Gemeindestraße (Café Wildbacher bis Fortuna Federn) ausgebaut. Heuer werden die Bereiche Waldsiedlung sowie teilweise Brunndorf und Schelchweg ausgebaut, dafür nimmt die Marktgemeinde 312.500 Euro in die Hand.
St. Martin im Sulmtal hat ebenfalls viele neue Gigabit-Anschlüsse errichtet und vorbereitet. Mit dem Ausbaugebiet St. Ulrich i.G. war man 2019 ein Pilotprojekt der Steirischen Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft (Sbidi) und damit eine der ersten Gemeinden im Bezirk. St. Ulrich ist abgeschlossen, bis Herbst soll auch St. Martin Nord am Netz sein, wo Sbidi aktuell ausbaut. Bis 2025/26 will man die Gemeinde flächendeckend mit Glasfaser versorgt haben.
St. Stefan ob Stainz hat im letzten Jahr die meisten neuen Glasfaseranschlüsse errichtet. Dabei habe die Gemeinde bemerkt, dass nun auch einige Eigentümer nachträglich ihr Haus anschließen wollen. Zurzeit wird der Ausbau des Ortskerns mit der Energie Steiermark geplant, Baustart könnte noch heuer sein. Die restlichen Objekte sollen dann in der letzten Stufe mit Sbidi versorgt werden. Dafür gab es beim letzten Fördercall noch keine Zusage, die Gemeinde will das Projekt bei der nächsten Möglichkeit erneut einreichen und dann umsetzen. Die Kosten dafür sollen 7,4 Mio. Euro betragen, wovon die Gemeinde einen Anteil von 740.000 Euro deckt.
Eibiswald errichtet und betreibt, wie Nachbar Wies, viele Anschlüsse selbst. 2022 wurden 400.000 Euro im Bereich Feisternitz/Hörmsdorf und bei Mitverlegungen mit der Nahwärme verbaut. Für das heurige Jahr sind 500.000 Euro für die Bürgerwald- und Zieglstadlsiedlung sowie für Mitverlegungen mit dem Wasserverband Eibiswald-Wies budgetiert.
Flächendeckender Ausbau
Wettmannstätten führt den Breitbandausbau zusammen mit den Nachbargemeinden Groß St. Florian und St. Andrä-Höch durch. Die Katastralgemeinde Weniggleinz ist seit 2022 am Glasfasernetz angeschlossen, seit einigen Monaten werden Lassenberg und Wettmannstätten ausgebaut. Dieses Sbidi-Förderprojekt soll noch heuer fertiggestellt werden. Dafür hat die Marktgemeinde im letzten Jahr 77.000 Euro investiert, heuer noch einmal 204.000 Euro. Die restlichen Katastralgemeinden Schönaich, Wohlsdorf und Zehndorf sowie der Ortskern werden von der Energie Steiermark ausgebaut. Laut Bürgermeister ist die Marktgemeinde Ende 2024 flächendeckend mit Glasfaser versorgt.
Es wird schon gegraben
Frauental fixierte vor wenigen Monaten den Breitbandausbau des Gemeindegebiets durch die ÖGIG (Österreichische Glasfaser-Infrastrukurgesellschaft), die diesen auch zu 100 Prozent finanziert. Der Start ist im Sommer 2023 geplant. Die ersten Haushalte sollen im Herbst ans Glasfasernetz angeschlossen werden und noch heuer mit bis zu 1 Gigabit/s surfen. Zur Umweltschonung sollen die Grabungsarbeiten zusammen mit dem geplanten Nahwärmenetz durchgeführt werden, um zwei große Infrastrukturmaßnahmen auf einmal durchführen zu können. Schon in den letzten Jahren verlegte die Marktgemeinde bei Straßenbauprojekten immer wieder zumindest Leerverrohrungen mit, im letzten Jahr auch direkt 700 Meter Glasfaser. Auch der Anschluss des Glasfaser- sowie Nahwärmenetzes an die Haushalte könnte gemeinsam hergestellt werden. Im Endausbau werden 96 Prozent der Liegenschaften in Frauental die Möglichkeit haben, Glasfaser zu nutzen.
Lannach geht es ähnlich an: Mitte 2023 wird mit dem Breitbandausbau durch die ÖGIG begonnen, welche die Ausbaukosten trägt. Die Belastung durch die Aufgrabungsarbeiten liegen bei der Marktgemeinde Lannach.
Quote in Stainz Zentrum noch nicht erreicht
Stainz nimmt heuer viel Geld für Glasfaser in die Hand: Über zwei Millionen Euro hat die Marktgemeinde budgetiert. Damit startet der Bau im Ausbaugebiet Stainz Ost mit 2.200 Anschlüssen von Sbidi. Stainz Zentrum geht in die Finalisierung, um die erforderlichen Anschlusszahlen zu erreichen. 2.900 Anschlüsse von der Energie Steiermark sind dort geplant. Stainz West (640 Anschlüsse im ehemaligen Gemeindegebiet von Marhof) wird heuer von Sbidi fertiggestellt, die ersten Anschlüsse sind seit kurzem schon am Netz.
Preding hat den Kindergarten und das Gemeindeamt ans Glasfasernetz angeschlossen. A1 treibt den Ausbau von "Access Remote Units" voran: Das sind graue Kästen am Straßenrand, die als Schnittstelle zwischen dem Glasfasernetz und Gebäuden (via Kupferkabel) dienen. Den schnellen Glasfaseranschluss direkt ins Haus (fibre to the home) übernimmt die Energie Steiermark. Leerverrohrungen dafür wurden von der Gemeinde bereits mitverlegt.
Von den Gemeinden Deutschlandsberg, Bad Schwanberg, Groß St. Florian, St. Josef und St. Peter i.S. haben wir auf unsere Anfrage zum Breitbandausbau keine Antwort erhalten.
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