VRM Jahrestagung 2016: Digital versus Print
Am Dienstagabend trafen sich die Mitglieder des Verbands der Regionalmedien Österreichs (VRM) im Wiener Hotel Astoria zur jährlichen Generalversammlung. In einer anschließenden Diskussion stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Werbekunden in Zukunft erreicht werden.
ÖSTERREICH. "Programmatic Advertising vs. starke regionale Medienmarken: Was nützt dem Kunden mehr?" Das war die Frage, der Michael Simon, Geschäftsführer des Münchner Wochenanzeigers, und Eugen Schmidt, Geschäftsführer von About Media, in einem Gespräch nachgingen. Durch die Diskussion führte Stefan Lassnig, Vizepräsident des Verbands der Regionalmedien Österreichs und Vorstand der Regionalmedien Austria (RMA). Vertreten waren außerdem RMA-Vorstand Georg Doppelhofer und RMA-Chefredakteur Wolfgang Unterhuber.
Über Qualität und Kundenbeziehungen
Simon betonte die Vorteile und die Wichtigkeit von Printzeitungen. Die Stärken von Printmedien sind laut ihm, dass sie im Gegensatz zu Onlinemedien und dem Fernsehen wenig diversifiziert seien und dadurch mehr Glaubwürdigkeit haben. Schmidt hingegen vertrat die Meinung, dass Programmatic Advertising immer wichtiger wird. Darunter versteht man die individualisierte Platzierung von Werbekampagnen im Internet. Laut Schmidt werden in Zukunft die Beziehungen zum Kunden immer wichtiger. Es gehe nicht mehr nur darum, den Kontakt zu einzelnen Personen herzustellen, sondern die zielgerichtete Werbung auch in einem journalistisch qualitativen Rahmen zu platzieren.
"Ich weiß, dass man Wind nicht aufhalten kann."
In den USA machen bereits 70 Prozent der Online-Werbung Programmatic Advertising aus, in Österreich seien es bislang lediglich zehn Prozent oder weniger, zeigt Eugen Schmidt auf. Auch wenn Simon ein starker Verfechter von qualitativ hochwertigem Journalismus sei, dürfen Print-Medien dennoch nicht den Trend von programmatischer Kampganenentwicklung verschlafen, gestand er ein. "Ich weiß, dass man Wind nicht aufhalten kann."
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