Alpine Regionen
Tourismus klar gegen "Übernachtungseuro" für Bauern

Da bäuerliche Tätigkeiten wie Landschaftspflege und Alpwirtschaft auch dem Tourismus im alpinen Raum nützen, forderte der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer (LWK), Josef Moosbrugger (ÖVP), am Donnerstag eine Abgeltung für die Landwirtinnen und Landwirte in Form eines "Übernachtungseuros". Die Österreichische Hoteliervereinigung lehnt diesen Vorschlag klar ab. | Foto: Kirchweger
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  • Da bäuerliche Tätigkeiten wie Landschaftspflege und Alpwirtschaft auch dem Tourismus im alpinen Raum nützen, forderte der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer (LWK), Josef Moosbrugger (ÖVP), am Donnerstag eine Abgeltung für die Landwirtinnen und Landwirte in Form eines "Übernachtungseuros". Die Österreichische Hoteliervereinigung lehnt diesen Vorschlag klar ab.
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Da bäuerliche Tätigkeiten wie Landschaftspflege und Alpwirtschaft auch dem Tourismus im alpinen Raum nützen, forderte der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer (LWK), Josef Moosbrugger (ÖVP), am Donnerstag eine Abgeltung für die Landwirtinnen und Landwirte in Form eines "Übernachtungseuros". Die Österreichische Hoteliervereinigung lehnt diesen Vorschlag klar ab.

ÖSTERREICH. Wie Moosbrugger betonte, gehe es dabei nicht um ganz Österreich, sondern nur um die alpinen Regionen. Ob beispielsweise auch für Langzeitaufenthalte dann wirklich für jede Nacht ein Euro fließen muss, bleibt vorerst offen. "Hier muss wohl auch noch verhandelt werden – auch über die etwaige Organisation und Abläufe", so der LWK-Präsident.

Kulturland durch bäuerliche Familienlandwirtschaft

Die Gewinne aus der Tourismuswirtschaft sollen laut Moosbrugger jedenfalls mit den Landwirtinnen und Landwirten in bestimmten alpinen Regionen geteilt werden. Es gebe Regionen im Land, wo die Landwirtinnen und Landwirte ihr Einkommen nicht über den Verkauf der Produkte erwirtschaften könnten. In diesen Fällen würden auch öffentliche Subventionen den Betrieb nicht retten. Das für den Tourismus attraktive Kulturland und die Pflege der Alplandschaften sei das Ergebnis einer bäuerlichen Familienlandwirtschaft, so der LWK-Präsident: "Man muss sich nur vorstellen, was mit dem Tourismus in Österreich geschehe, wenn dieses Kulturland nicht mehr existiert, sprich nicht mehr gepflegt würde. Das wird dann in großen Teilen des Landes weder im Sommer noch im Winter so gut funktionieren".

Tourismus: Klares Nein zu "Urlaubsgeld für Bauern"

Die Österreichische Hoteliervereinigung kann Moosbruggers Forderung nach einem Nächtigungseuro wenig abgewinnen. Wie ihr Präsident, Walter Veit, betonte, werde kein Bereich so stark gefördert wie die Landwirtschaft: "Die Landwirtschaft bekommt aus dem Mehrjährigen Finanzrahmen der EU mit Abstand die meisten Mittel: 386,6 Milliarden Euro für die Gemeinsame Agrarpolitik, und die Entwicklung des ländlichen Raums wird auch noch mit 95,5 Mrd. Euro gefördert. Sich dann noch ein Körberlgeld aus der Kasse einer anderen Branche holen zu wollen: Das ist schon ein starkes Stück".

Veit lehnt die Forderung deutlich ab und bezeichnete sie als "realitätsfern": "Wenn die Bauern die Almen für uns mähen, wollen wir auch das Heu. Und verkaufen es ihnen dann gerne zurück". Er hofft, dass sich der Bundeskanzler und der Landwirtschaftsminister von der Forderung distanzieren. Den Zeitpunkt für die Forderung halte er für keinen Zufall und vermutet, dass "der Bauernbund seine Stimmen für die Nationalratswahl teuer verkaufen will, aber nicht auf unsere Kosten!", so der Präsident der Österreichische Hoteliervereinigung.


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