Gazprom dreht den Hahn zu
Österreich ab Samstag ohne russisches Gas
Die OMV muss ab morgen, Samstag, komplett auf russisches Gas verzichten. Grund dafür ist ein laufendes Schiedsverfahren.
ÖSTERREICH. Die OMV sieht sich mit einem Lieferstopp von Gazprom ab Samstag konfrontiert, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Das heimische Unternehmen wurde von einem Gericht dazu ermächtigt, von Gazprom 230 Millionen Euro plus Zinsen für unregelmäßige Gaslieferungen einzufordern. Die seit 1968 bestehende enge Energiebeziehung zwischen Österreich und Russland, die über Pipelines durch die Ukraine und die Slowakei führte, ist nun abrupt zu Ende gegangen.
OMV beruhigt
Gleichzeitig bekräftigte OMV, dass sie ihre Kunden mit den vertraglich zugesicherten Gasmengen auch im Fall einer möglichen Lieferunterbrechung von Gazprom beliefern könne. Zudem seien die Gasspeicher des Unternehmens mit über 90 Prozent gefüllt. Die OMV hat aber laut eigener Auskunft eine „umfangreiche alternative Gasversorgung aus nicht-russischem Gas sowie weitere Gas-Lieferkapazitäten“ aufgebaut. Das Gasportfolio von OMV umfasst unterschiedliche Lieferquellen unter anderem aus Norwegen und auch Flüssiggas, sogenanntes LNG.
Die E-Control ging Donnerstag davon aus, dass selbst bei einem vollständigen Lieferstopp durch Russland die Gasversorgung in Österreich gewährleistet ist. Die Vorräte reichen laut Angaben der Behörde für die nächsten beiden Winter aus. Auch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) bekräftigte, dass Österreich ohne russisches Gas auskommen könne und werde. "Trotzdem ist klar, dass eine plötzliche Lieferunterbrechung auf den Gasmärkten für Anspannung sorgen könnte", sagte Gewessler via Kurznachrichtendienst X.
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