Edelmetall-Prognose 2023
Euro-Goldpreis steuert auf Rekordhoch zu
Mit dem Ende eines turbulenten Jahres steuert der Euro-Goldpreis wieder auf die 1.800-Euro-Marke zu. Für 2023 sehen Expertinnen und Experten dann die Möglichkeiten für ein neues Rekordhoch gegeben.
ÖSTERREICH/EU. Aktuell liegt der Goldpreis bei rund 1.700 Euro je Feinunze (31,103 Gramm). Geht es nach den Experten des Edelmetall-Vergleichsportals "gold.de", stehen die Chancen für eine Jahresendrallye gut. Wie das Onlineportal am Freitag berichtete, könnte der Euro-Goldpreis kurz vor einem Ausbruch stehen. Ob die Marke von 1.800 Euro noch 2022 geknackt wird, sei unsicher, spätestens 2023 dürfte es jedoch so weit sein. Ein Rekordhoch für 2023 sagen auch die Expertinnen und Experten des Technologiekonzerns und Edelmetallverarbeiters Heraeus voraus. Gegenüber dem Handelsblatt prognostizierten sie vergangene Woche, dass der Dollar-Goldpreis im nächsten Jahr um bis zu acht Prozent steigen könnte, der Euro-Preis um bis zu 10 Prozent.
1.900 Dollar pro Feinunze?
Nachdem der Goldpreis in Dollar gehandelt wird, sind künftige Kursgewinne maßgeblich vom Kurs der US-Währung abhängig. "Die Richtung des Dollars ist entscheidend für zukünftige Kursgewinne von Gold", erklärt Heraus-Chefhändler Henrik Marx im Handelsblatt. Der Dollarkurs wiederum wird maßgeblich von etwaigen Zinsschritten der US-Notenbank beeinflusst.
Sollte die US-Notenbank die Zinsanhebungen verlangsamen und sich der Dollar abschwächen, würde sich das positiv auf den Goldpreis auswirken. "Als Höchstwert im nächsten Jahr geben die Heraeus-Experten die Marke von 1.900 Dollar pro Feinunze (rund 31,1 Gramm) aus. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von acht Prozent", heißt es im Handelsblatt weiter.
Euro-Goldpreis steuert auf Rekordhoch zu
Auch Euro-Anlegerinnen und -Anleger dürfen mit einem neuen Hoch 2023 rechnen. Der Preis soll sich laut Handelsblatt bei 1.870 Dollar pro Unze einpendeln, das wären rund zehn Prozent mehr als der aktuelle Preis. Die bisherige Rekordmarke von 1.880,75 Euro je Feinunze erreichte der Euro-Goldpreis am 8. März 2022.
Neben dem US-Dollarkurs und der Geldpolitik der Zentralbanken beeinflussten 2022 auch zahlreiche andere Faktoren den Goldpreis. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Energie- und andere Krisen sowie die weltweite Rekordinflation machten den "sicheren Hafen" Gold wieder attraktiver, was sich in einer erhöhten physischen Nachfrage niederschlug.
Gold: "Doppeltes Risiko"
Gerade in herausfordernden Zeiten legen Menschen ihr Geld oft und gerne in Gold an. Das Edelmetall gilt als krisensicher und Notwährung. Es birgt aber auch Risiken und Nachteile in sich, wie der VKI-Finanzexperte Bernd Lausecker gegenüber den RegionalmedienAustria erklärte: "Gold verzinst sich nicht und bringt auch keine Dividende. Vielmehr setzen Gold-Anlegerinnen und -Anleger darauf, dass der Preis des Edelmetalls steigt." Indem etwaige Gewinne aber sowohl vom Dollarkurs als auch vom tatsächlichen Goldpreis anhängig sind, ergibt sich hier ein doppeltes Risiko, betonte der Experte.
Auch Gold ist als Anlage- oder Sparform dementsprechend kein Allheilmittel und Anlegerinnen und Anleger müssen sich das damit verbundene Risiko vergegenwärtigen. "Als Beimischung zu anderen Anlagen kann Gold aber durchaus sinnvoll sein", so Lausecker.
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