Wifo und IHS
Aufschwung für 2022 erwartet, wenn fünfte CoV-Welle nicht zu schwer

Laut Wifo sollten nächstes Jahr mehr als fünf Prozent Wachstum drinnen sein, das IHS rechnet mit über vier Prozent.  | Foto: Symbolbild/Archiv
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Die österreichische Wirtschaft wächst 2021 kräftig. Die neuerlichen behördlichen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise dämpfen laut aktueller Prognose in der zweiten Jahreshälfte jedoch die Erholung.

ÖSTERREICH. Im vierten Quartal wird das heimische BIP voraussichtlich schrumpfen, erwartet das Wifo. Die Konjunkturexperten rechnen für 2022 aber mit einer Fortsetzung des Aufschwungs in der österreichischen Wirtschaft - wenn die fünfte Corona-Welle durch die Omikron-Variante nicht zu massiv ist. 

Wifo rechnet für 2022 mit fünf Prozent Wachstum 

Laut Wifo sollten nächstes Jahr mehr als fünf Prozent Wachstum drinnen sein, das Institut für Höhere Studien (IHS) rechnet mit über vier Prozent. Ein weiterer Lockdown ist dabei aber nicht berücksichtigt: Sollte es so starke Einbußen wie heuer im ersten Quartal geben, wäre das BIP-Plus einen Prozentpunkt niedriger, erwartet das IHS. "2022 werden jene Bereiche kräftig wachsen, die 2021 von den behördlichen Einschränkungen betroffen waren, insbesondere der Handel, die Beherbergung und Gastronomie sowie andere konsumnahe Dienstleistungen. Der Aufschwung in der Industrie wird sich zwar fortsetzen, da sich die Lieferengpässe allmählich auflösen. Das Aufholpotential ist hier aber bereits ausgeschöpft", so die Autoren der aktuellen WIFO-Prognose Stefan Ederer und Stefan Schiman. 

IHS:  Corona-Pandemie größtes "Abwärtsrisiko" 

"Für die heimische Wirtschaft stellt die Corona-Pandemie das größte Abwärtsrisiko dar", betonte das Institut für Höhere Studien (IHS) am Mittwoch. Ein starker Anstieg der Infektions- und Hospitalisierungszahlen im Frühjahr würde wohl erneute Eindämmungsmaßnahmen nötig machen und den privaten Konsum und vor allem den Tourismus stark belasten, heißt es. 

Der Aufschwung dürfte sich dennoch 2022 fortsetzen. Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen kräftig zunehmen. Auch die Lieferengpässe dürften sich im Jahresverlauf 2022 allmählich auflösen, wodurch Produktionshemmnisse wegfallen und geplante Investitionsvorhaben umgesetzt werden. Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wird die österreichische Wirtschaft auf einen moderaten Wachstumskurs einschwenken. Nach 4,1 Prozent im Jahr 2021 wird das BIP 2022 um 5,2 Prozent und 2023 um 2,5 Prozent wachsen, erwartet das Wifo.

Günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt

Die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält auch im Prognosezeitraum an. Die Beschäftigung dürfte weiter steigen und die Arbeitslosenquote zurückgehen. 2022 wird die Arbeitslosenquote wieder unter ihrem Vorkrisenniveau liegen.

Die Inflation dürfte 2022 hoch bleiben und erst 2023 durch ein Nachlassen der hohen Rohstoffpreise deutlich gedämpft werden, so das Wifo, das für 2022 sogar noch mit einem Anstieg der Teuerung von heuer 2,8 auf 3,3 Prozent rechnet. Das IHS geht auch für nächstes Jahr von 2,8 Prozent Inflation aus, erwartet aber 2023 einen Rückgang auf 1,9 Prozent. Das Wifo rechnet dann immer noch mit 2,2 Prozent. 

Anstieg bei Warenexporten erwartet

Der heimische Waren-Außenhandel sei heuer im zweiten Halbjahr durch Lieferengpässe und Produktionsprobleme gedämpft - die Auftragsbestände aus dem Ausland aber weiter hoch, betonte das Wifo. Es sieht die Warenexporte heuer immerhin um 14 Prozent ansteigen (nach 8 Prozent Minus im Vorjahr). 2022 rechnet man mit 5 Prozent Zuwachs. Die Ausfuhren insgesamt dürften demnach heuer real 10 Prozent zulegen (nach minus 11 Prozent) und 2022 um achteinhalb Prozent ansteigen. Das IHS ist hier weniger zuversichtlich und rechnet mit plus 9 bzw. plus 7 Prozent heuer und nächstes Jahr.

Der kräftige Industrieaufschwung werde durch Lieferengpässe gebremst, Investitionsprojekte durch den Vorprodukte- und Materialmangel oft ins Jahr 2022 verschoben, so das Wifo. 2023 würden die Vorzieheffekte der Investitionsprämie auslaufen. Am Bau würden Knappheiten zu Verschiebungen führen, die Baukonjunktur bleibe aber robust und die Preisdynamik hoch. 

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