Prognose für 2021
3. Lockdown reduziert BIP-Wachstum auf 2,5 Prozent

Ein dritter Lockdown könnte laut Wifo bewirken, dass das BIP 2021 nur um 2,5 statt um 4,5 Prozent wächst. Die Institute erwarten für heuer 7,3 bzw. 7,5 Prozent Einbruch der Wirtschaftsleistung | Foto: Spitzauer
  • Ein dritter Lockdown könnte laut Wifo bewirken, dass das BIP 2021 nur um 2,5 statt um 4,5 Prozent wächst. Die Institute erwarten für heuer 7,3 bzw. 7,5 Prozent Einbruch der Wirtschaftsleistung
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Das Bruttoinlandsprodukt sinkt heuer um 7,5 Prozent. Für das Jahr 2021 geht das Institut für Höhere Studien (IHS) und das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) von einem Wachstum von drei bis 4,5 Prozent Wachstum aus.

ÖSTERREICH. Die Konjunkturentwicklung sei dieses Jahr in einer ähnlichen Wellenbewegung verlaufen wie die Welle der Infektionszahlen, sagte IHS-Direktor Martin Koch am Freitag auf einer Pressekonferenz. Nach einem kräftigen Einbruch im ersten Halbjahr und einer deutlichen Erholung im dritten Quartal dürfte das heimische BIP wegen des jüngsten zweiten Lockdowns aber im Schlussquartal wieder sinken. Die Folgen des zweiten Lockdowns seien geringer gewesen als der erste. Der dritte drohende Lockdown werde das Wachstum 2021 aus Sicht des Wifo auf 2,5 Prozent statt 4,5 Prozent abbremsen.

Arbeitslosigkeit bleibt hoch

Nach der heurigen Rekordarbeitslosigkeit wird der Rückgang 2021 und 2020 gering ausfallen und das Budgetdefizit dürfte heuer mit mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bisher nicht gekannte Höhen erreichen, geht aus den neuen Konjunkturprognosen von Freitag hervor.

2020 bricht die Wirtschaft um 7,3 bzw. 7,5 Prozent ein,  für 2021 gehen die Institute von einem Anstieg von 4,5 bzw. 3,1 Prozent aus, wobei das IHS für 2021 optimistischer ist als das Wifo. Insbesondere der Wintertourismus werde wegen der anhaltenden Reisewarnungen empfindlich eingeschränkt bzw. falle ganz aus.

Dritter Lockdown

Bei einem dritten Lockdown geht das Wifo von einem kompletten Herunterfahren für vier Wochen ab Ende Jänner 2021 aus und danach einem teilweisen Lockdown bis Ende März mit weiter geschlossenen Gaststätten und Beherbergungsbetrieben. Dieses Szenario könnte bewirken, dass das BIP 2021 nur um 2,5 statt um 4,5 Prozent wächst, wie im Basisszenario erwartet.

Auswirkungen der Impfung im Sommer

"Im Jahresverlauf 2021 dürften zuerst die steigenden Außentemperaturen und spätestens in der zweiten Jahreshälfte auch die Durchimpfung der Bevölkerung wieder mehr gesellschaftliche und damit wirtschaftliche Aktivitäten zulassen, die Rückkehr zu einem normalen Sozialverhalten ermöglichen und damit die Konjunkturerholung stützen", hofft das Wifo.

Auch das IHS geht davon aus, dass mit der Impfung breiter Gesellschaftsschichten die Gesundheitskrise ab Ende des Sommers überwunden wird; danach sollte die Wirtschaft auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren, heißt es.

Geld muss weiter fließen

Laut Wifo-Chef Christoph Badelt dürfe die Politik 2021 nicht den Fehler machen, sofort auf einen Sparkurs zu setzen, weil sonst der Aufschwung gefährdet wird. Die Wirtschaftshilfen, wie Stundungen oder Fiskostenzuschüsse müssten aber branchendifferenziert ausfallen.

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