Haydn goes Broadway
Internationale Geigenpreisträger Leonhard Baumgartner in Klein-Neusiedl

Foto: Fotos Johann Günther
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Klein Neusiedl – Zum Nationalfeiertag am 26. Oktober 2024 war das Haydnfestival zu Gast in der Papierfabrik in Klein-Neusiedl. Es spielte das Vienna Ensemble mit der amerikanischen Sopranistin Rebecca Nelsen und dem Geiger Leonhard Baumgartner.
Das Thema des Abends war „Haydn goes Broadway“. Der Intendant des Festivals Dr. Michael Linsbauer erklärte in einer Einleitung, wie das zusammenpasst: Haydn und Broadway. Es soll ein Bogen gespannt werden zwischen der Zeit Joseph Haydns und der neueren Musikszene, was mit Arien und beliebten Orchestermelodien von Gershwins „Porgy and Bess“ bis Leonard Bernsteins „West Side Story“ passieren soll. Für das Publikum wurde die „alte“ und die „neue Welt an einem Konzertabend zusammengeführt.
Das „Vienna Ensemble“ unter Leitung des Dirigenten Michael Juraszek wurde 2016 in Wien gegründet und besteht aus hochtalentierten Absolventen der österreichischen Musikhochschulen. Es ist eine flexible Künstlervereinigung, die in Formationen vom kleinen Kammer- bis zum großen Symphonieorchester agiert. Diese Flexibilität ist es auch, die den Programmbogen von Joseph Haydns Konzert für Violine und Orchester über Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, ungarischen Tänzen von Johannes Brahms, über Fritz Kreisler bis Leonard Bernstein und George Gershwin möglich machte.
Speziell im moderneren Programmteil war es die Sopranistin Rebecca Nelsen, die den Ton angab. Sie ist ein wichtiges und beliebtes Ensemblemitglied der Volksoper in Wien und sang an vielen internationalen Bühnen und Opernhäusern. In einem Interview sagte sie „Ich liebe diese Herausforderung! Die Koordination dieser Aufgaben - physische Höchstleistung und emotionale Verletzbarkeit - ist für mich eine der beglückendsten und lohnendsten Erfahrungen meines Lebens.“ Dem Publikum gab sie das mit einem Einsatz einer Trompete zu verstehen. Sie sang nicht nur, sondern sie spielte auch dieses Blasinstrument.
Der Star des Abends war der junge Geiger Leonhard Baumgartner. Der 17-jährige hatte schon viele Preise gewonnen. Den Höhepunkt seiner Karriere setzte er mit dem im August diesen Jahres gewonnenen „Eurovision Young Musicians Competition“, wo er mit dem Norwegischen Rundfunkorchester debütierte. Dieser Preis wird oft auch mit der olympischen Goldmedaille der Geiger verglichen. Im Konzert in Klein-Neusiedl hat er seine Vielfalt auch gezeigt: er spielte das Konzert in C-Dur für Violine und Orchester Joseph Haydns, gefolgt von zwei ungarischen Tänzen Johannes Brahms bis hin zu George Gershwins „Summertime“, Leonard Bernstein bis hin zu Paul Ankas „My Way“. Die Veranstalter des Haydnfestivals schätzten sich glücklich ihn engagiert zu haben, noch bevor er den großen internationalen Preis bekommen hatte.
Der Festsaal in der ehemaligen Papierfabrik war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Gemeinde Klein-Neusiedl hat aus der im 18. Jahrhundert entstandenen größten Papierfabrik im Wiener Umland eine Revitalisierung eingeleitet. So kam neues Leben in die stillgelegte Fabrik und wurde zum Kultur-Hotspot der Region. Das Haydn Festival gastiert in über einem Dutzend Spielstätten der Region rund um das Geburtshaus Haydns in Rohrau und erstmals in Klein-Neusiedl.
Weitere Konzerte folgen im Schloss in Mannersdorf (10.11.2024), in der Kulturfabrik in Hainburg (16.11.2024) und im Schloss und Geburtshaus Haydns in Rohrau (1. und 15.12.2024).

Foto: Fotos Johann Günther
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