"Dafür entschuldige ich mich"
SPÖ-Chef Babler schreibt Brief an Nichtwähler

SPÖ-Chef Andreas Babler entschuldigt er sich für den aktuellen Zustand der Politik sowie den Beitrag, den auch seine Partei dazu geleistet habe. | Foto: SPÖ
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In einem offenen Brief wendet sich SPÖ-Chef Andreas Babler an alle Nichtwählerinnen und Nichtwähler. Darin entschuldigt er sich für den aktuellen Zustand der Politik sowie den Beitrag, den auch seine Partei dazu geleistet habe und bittet um die Chance auf Wiedergutmachung.

ÖSTERREICH. "Ich verstehe Ihren Frust und Ihren Ärger über die Politik", beginnt Babler seinen Brief einleitend und führt weiter aus: "Wenn man die Zeitung liest oder den Fernseher aufdreht, scheint sich alles nur um Posten, Macht und Skandale zu drehen." Worum es nicht gehe, seien die Nöte und Sorgen der Menschen im Alltag. "Ich weiß, dass auch die SPÖ ihren Teil zu diesem Zustand beigetragen hat und dafür entschuldige ich mich", so der Rote.

Auch seine Partei habe sich zu sehr im politischen Spiel verloren. "Doch die Demokratie ist kein Spiel. Wahlen – und vor allem die kommende – bestimmen, wie wir zusammenleben wollen. Mit Wahlen können wir Dinge, die heute schieflaufen, wieder geraderücken."

Babler: "Sie sind zurecht enttäuscht"

In dem Schreiben wiederholt Babler seine Forderungen nach mehr Geld für das Gesundheitssystem, den Bildungsbereich sowie leistbares Wohnen. Auch einer Besteuerung von Milliardären fordert der SPÖ-Chef einmal mehr. "Die reichsten fünf Familien besitzen mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher zusammen." 

Bablers Fazit: "Sie sind zurecht enttäuscht, dass die Politik diese Ungerechtigkeiten nicht beseitigt." Die SPÖ sehe die Probleme und werde sie lösen. "Geben Sie uns eine Chance, ich verspreche Ihnen, wir werden sie nützen", appelliert der SPÖ-Chef.

"Alarmierende" Politikverdrossenheit

Die SPÖ begründet die Aktion in einer Aussendung mit der immer größer werdenden Politikverdrossenheit, die sich auch mit Zahlen belegen lasse. Laut dem aktuellen "Österreichischen Demokratie Monitor" würden nur noch 39 Prozent der Menschen glauben, dass das politische System in Österreich gut funktioniert. Zudem zeige sich, dass sich im unteren Einkommensdrittel nur 16 Prozent der Menschen im Parlament vertreten fühlen. "Alarmierend" sei laut der Partei auch der Umstand, dass 44 Prozent der Wahlberechtigten in Österreich bei der letzten EU-Wahl nicht gewählt hätten. 

Die SPÖ hatte bei den vergangenen Wahlen überproportional an das Nichtwähler-Lager verloren.

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