Wahl-Umfrage
So wollen die Parteien Österreichs Sportpolitik anlegen

In wenigen Tagen wählen die Österreicherinnen und Österreicher ihre neue Bundesregierung. Die Sportunion hat rechtzeitig vor der Wahl eine zweiteilige Befragung bei den im Nationalrat vertretenen Parteien durchgeführt, um herauszufinden, welche Positionen potenzielle Regierungsparteien in Bezug auf Sport und Bewegung einnehmen.  | Foto: Shutterstock / Drazen Zigic
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  • In wenigen Tagen wählen die Österreicherinnen und Österreicher ihre neue Bundesregierung. Die Sportunion hat rechtzeitig vor der Wahl eine zweiteilige Befragung bei den im Nationalrat vertretenen Parteien durchgeführt, um herauszufinden, welche Positionen potenzielle Regierungsparteien in Bezug auf Sport und Bewegung einnehmen.
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In wenigen Tagen wählen die Österreicherinnen und Österreicher ihre neue Bundesregierung. Die Sportunion hat rechtzeitig vor der Wahl eine zweiteilige Befragung bei den im Nationalrat vertretenen Parteien durchgeführt, um herauszufinden, welche Positionen potenzielle Regierungsparteien in Bezug auf Sport und Bewegung einnehmen. Dabei ging es um deren sportpolitischen Schwerpunkte sowie geplante Maßnahmen im Bereich Schulsport oder Vorsorge.

ÖSTERREICH. Der Sport fristet in der österreichischen Politik zumeist nur ein "stiefmütterliches" Dasein, obwohl Sport und Bewegung eine zentrale Bedeutung für die Gesundheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Österreich einnehmen. Die Sportunion, einer der größten Sportdachverbände des Landes, möchte diesem Trend entgegenwirken und dem Sport einen höheren Stellenwert in der Politik verschaffen. Um Klarheit darüber zu gewinnen, welche Priorität Sport und Bewegung künftig in der politischen Agenda erhalten sollen, hat sich die Sportunion mit einem Fragenkatalog an die österreichischen Parteien gewandt. 

Sportunion ortet wichtige Gemeinsamkeiten

Wie Sportunion-Präsident Peter McDonald erklärt, hätte die Politiker-Umfrage "positive und wichtige Gemeinsamkeiten" aufgezeigt. Neben der Anerkennung von einem großen Nationalen Aktionsplan für mehr gesunde Lebensjahre durch Sport und Bewegung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, gebe es auch hinsichtlich "notwendigen Investitionen in neue und die flächendeckende Öffnung von bestehenden Sportinfrastrukturen für Sportvereine" positive Signale. Laut McDonald werde die Sportunion auch bei künftigen Verhandlungen zum Regierungsprogramm Druck ausüben, damit "diese Wahlversprechen tatsächlich umgesetzt werden und bei den Sportvereinen auch ankommen".

"Die Politiker-Umfrage der Sportunion zeigt mit der Anerkennung von einem großen Nationalen Aktionsplan für mehr gesunde Lebensjahre durch Sport und Bewegung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen positive, wichtige Gemeinsamkeiten", so Sportunion-Präsident Peter McDonald. | Foto: Sportunion / Martin Jordan
  • "Die Politiker-Umfrage der Sportunion zeigt mit der Anerkennung von einem großen Nationalen Aktionsplan für mehr gesunde Lebensjahre durch Sport und Bewegung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen positive, wichtige Gemeinsamkeiten", so Sportunion-Präsident Peter McDonald.
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Etablierung einer Bewegungskultur in Österreich

Zunächst wollte die Sportunion von Karl Nehammer (ÖVP), Andreas Babler (SPÖ), Herbert Kickl (FPÖ), Werner Kogler (GRÜNE) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) in Erfahrung bringen, was ihr dringendster sportpolitische Punkt ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um nachhaltig eine Bewegungskultur in Österreich zu etablieren. 

Sportunion: Was ist der erste, dringlichste sportpolitische Punkt, den Sie und Ihre Partei in Sportverantwortung angehen werden?

ÖVP: Als Volkspartei wollen wir den Sport noch stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Das Ehrenamt ist dabei als Garant für die Autonomie des Sports in den Mittelpunkt zu stellen und zu fördern. Es ist unsere Verantwortung, diesen unverzichtbaren Beitrag für ein gesellschaftlich harmonisches Zusammenleben in Österreich zu sichern und die dazu notwendige finanzielle und organisatorische Unterstützung bereitzustellen.

SPÖ: Unser vorrangiges Ziel ist die Schaffung eines vielfältigen und breit zugänglichen Sportangebots, das alle Sportarten in Österreich gleichwertig fördert. Mit einem niederschwelligen und leistbaren Zugang zu Sport und Bewegung werden wir zu einer gesunden Bevölkerung, einem erhöhten gesellschaftlichen Zusammenhalt und einer sportlicheren Nation beitragen.

FPÖ:
Die FPÖ plant als Erstes die Reform der Bundessportförderungsstruktur. Diese soll die Fördermittelverteilung gerechter und effizienter gestalten und bürokratische Hürden für Sportvereine abbauen. Ziel ist es, den Breiten- und Spitzensport langfristig durch eine transparentere Vergabe der Fördermittel zu unterstützen und die finanzielle Stabilität der Sportvereine zu sichern.

GRÜNE: Das Jahrzehntprojekt "tägliche Bewegungseinheit" muss konsequent weitergeführt und flächendeckend ausgerollt werden. Nach der erfolgreichen Implementierung des 3-Säulen-Modells in den zehn Pilotregionen und dem ersten Schritt beim Ausrollen, sollen auch die Bundesländer vollends davon überzeugt werden, in die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu investieren.

NEOS: Der erste, dringlichste Punkt ist die flächendeckende Einführung einer täglichen Bewegungseinheit in allen Schulen. Die Begeisterung der Jugend für regelmäßige Bewegung muss früh geweckt werden, das ist der Schlüssel. Die Covid-Krise hat zu erheblichen Bewegungsrückständen bei Kindern und Jugendlichen geführt, die dringend aufgeholt werden müssen.

Welche konkreten Maßnahmen werden Sie ergreifen, um schrittweise eine Bewegungskultur in Österreich nachhaltig zu etablieren?

ÖVP: Wir werden zahlreiche Maßnahmen setzen, wie etwa eine Sport-Infrastruktur-Offensive, den flächendeckenden Ausbau des Pilotprojekts zur täglichen Bewegungseinheit oder eine Sommer- und Wintersportwoche für alle Kinder und Jugendlichen.

SPÖ: In Regierungsverantwortung wollen wir die Initiativen zur Förderung von Bewegung im Kindesalter ausbauen, Spitzensport mit schulischen, akademischen und beruflichen Ausbildungen vereinbar machen, ein nationales nachhaltiges Sportinfrastrukturkonzept entwickeln, den Nachwuchs- und Breitensport unterstützen, ein in der Praxis anwendbares Berufssportgesetz beschießen und die organisatorischen Abläufe in Sportvereinen optimieren, um eine nachhaltige Bewegungskultur in Österreich zu etablieren.

FPÖ: Einführung und Finanzierung der täglichen Bewegungseinheit in Schulen, um regelmäßige körperliche Aktivität bei Kindern zu fördern. Programme zur Förderung des Breitensports und von Gesundheitssportinitiativen, die die allgemeine Gesundheit verbessern und Gesundheitskosten langfristig senken. Investitionen in die Sportinfrastruktur, um Sportstätten modern zu gestalten und den Zugang für Freizeit- und Vereinssport zu erleichtern. Bildungskampagnen, um das Bewusstsein für die gesundheitlichen Vorteile von Bewegung zu stärken.

GRÜNE: Das bereits erwähnte 3-Säulen-Modell aus Bewegungskultur, Bewegungseinheiten und Bewegungsvielfalt ist das bahnbrechende Projekt zur Etablierung einer neuen Bewegungskultur in Österreich. Es animiert Kinder und Jugendliche zu einem gesünderen Lebensstil, macht Bewegung zu einem täglichen selbstverständlichen Begleiter und motiviert zur Sportausübung im Verein.

NEOS:
Einerseits muss Bewegung vielmehr im Schulalltag integriert werden. Wir werden uns aber auch dafür einsetzen, dass ausreichend moderne und zugängliche Sportstätten, wie Sporthallen, Schwimmbäder und Freizeitanlagen, für alle Altersgruppen und Leistungsniveaus zur Verfügung stehen. Darüber sollte die Sportförderung dahingehend reformiert werden, damit mehr vom Geld auch bei den Sportlern ankommt.

Die Parteien wollen eine nachhaltige Bewegungskultur in Österreich etablieren.  | Foto: Unsplash / Gabin Vallet
  • Die Parteien wollen eine nachhaltige Bewegungskultur in Österreich etablieren.
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Wenn es einen fächerübergreifenden Kanon in der Sportpolitik für Sie und Ihre Partei gibt, welches Ressort sehen Sie in Erstverantwortung, was die Zusammenarbeit betrifft, und wie würden in dieser Zusammenarbeit die ersten konkreten Maßnahmen lauten?

ÖVP: Unsere Aufgabe ist es, dass unter der Leitung des Bundeskanzlers alle Ressortminister gemeinsam an der Weiterentwicklung des Sports arbeiten. Der Ausbau der Leistungen für den Sport in den Bundesministerien unter ÖVP-Verantwortung wie etwa Landesverteidigung, Inneres, Bildung und vor allem Finanzen ist heute schon bestes Beispiel dafür.

SPÖ: In einem fächerübergreifenden Kanon der Sportpolitik trägt das Gesundheitsressort die Erstverantwortung und arbeitet eng mit dem Bildungsministerium zusammen – der Grundstein für ein sportliches Leben wird in Kindesjahren gelegt und ein solches ist wiederum die beste Gesundheitsvorsorge!

FPÖ: Die FPÖ sieht das Bildungsministerium in der Erstverantwortung. Maßnahmen umfassen die Integration der täglichen Bewegungseinheit in den Schulalltag, die Ausweitung von Schulsportwochen und eine verstärkte Ausbildung von Sportlehrern.

GRÜNE: Gemeinsam mit dem Gesundheitsbereich implementierte Programme wie "Bewegt im Park" oder "Jackpot.Fit" und die Tägliche Bewegungseinheit zeigen, dass Sport mit dem Gesundheitsressort Hand in Hand geht. Als erste Maßnahme bietet sich ein konsequenter Ausbau der genannten Projekte an, weitere Investments in Bewegung als Teil der Präventivmedizin wären zu begrüßen.

NEOS:
Wir sehen das Bildungsministerium in Erstverantwortung für die Umsetzung eines fächerübergreifenden Kanons in der Sportpolitik. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Sportministerium ist dabei natürlich ganz wesentlich. Darüber hinaus braucht es auch mehr Transparenz im Zusammenspiel mit Förderungen der Bundesländer und Gemeinden, damit die Mittel effizient genutzt werden.

Nach Ihrer Legislaturperiode in Sportverantwortung wird Folgendes im Sport-Jahresrückblick 2030 stehen …

ÖVP: Geschafft: Österreich ist eine Sportnation! Dank der Sportoffensive der Österreichischen Bundesregierung sind jetzt mehr Österreicherinnen und Österreicher denn je in einem Sportverein aktiv. Und unsere Athletinnen und Athleten? Sie holen mehr internationale Erfolge denn je, weil sie endlich die Rahmenbedingungen vorfinden, die sie verdienen!

SPÖ: Österreich bewegt sich, mehr denn je! Die ersten positiven Auswirkungen spiegeln sich in einer gesünderen Bevölkerung, einem friedvolleren Miteinander unserer Gesellschaft sowie sportlichen Erfolgen zahlreicher Sportlerinnen und Sportler wider.

FPÖ: Unter der Verantwortung der FPÖ wurde die Sportförderung effizienter gestaltet. Die tägliche Bewegungseinheit in Schulen wurde erfolgreich eingeführt, was zu einer deutlichen Steigerung der körperlichen Aktivität bei Kindern führte. Investitionen in moderne Sportanlagen und gezielte Programme haben die Sportkultur in Österreich gestärkt. Dank der Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium ist Sport fester Bestandteil des Alltags geworden, was langfristig die Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt fördert.

GRÜNE: Die Grüne Sportpolitik hat den Breitensport für alle gefördert – durch niederschwellige Bewegungsprogramme, verbesserte Infrastruktur und soziale Zugänglichkeit. Darüber hinaus wurden die Standards und die Transparenz in der Sportförderung angehoben und der heimische Sport weiblicher, inklusiver und ökologischer gestaltet.

NEOS:
Österreich ist in Bewegung gekommen: Mehr Sport an Schulen, mehr Sportinfrastruktur und ein besserer Einsatz der Sportförderungen.

Bewegung und organisierter Sport

Im zweiten Teil der Umfrage wollte die Sportunion von den Spitzenkandidaten bzw. der Spitzenkandidatin wissen, wie ernst es ihnen mit Bewegung und dem organisierten Sport tatsächlich ist.

Sportunion: Werden Sie sich zur Optimierung struktureller und rechtlicher Rahmenbedingungen einsetzen, dass täglicher Schulsport in der Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Vereinen und umfassende Bewegungseinheiten für Kinder und Jugendliche nicht nur eine Option, sondern unverzichtbare Säulen ihrer Gesundheit und Entwicklung darstellen?
Finden Sie es wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Kinderbetreuungsstätten weiter ausgebaut wird?

ÖVP: Es braucht die Förderung von Bewegung und Sport in Kindergärten und Schulen gemeinsam mit Einrichtungen des organisierten Sports. Wie im Österreichplan steht, wollen wir eine stufenweise Ausrollung der täglichen Bewegungseinheit für Österreichs Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre, die innerhalb von 10 Jahren umgesetzt werden muss. Auch die Intensivierung der Kooperation zwischen Schulen und Vereinen ist im Österreichplan festgelegt.

SPÖ: Alle gemeinnützigen Organisationen im Sport-, Kultur- oder Sozialbereich könnten mit engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen wertvollen Beitrag leisten, Kindern und Jugendlichen in allen Bildungseinrichtungen einen Einblick zu geben. Sportvereine können einen wesentlichen Beitrag leisten, Kinder und Jugendliche zu einem bewegten Lebensstil zu motivieren. Damit würde auch langfristig ein gesamtgesellschaftlicher Beitrag für die Senkung von Gesundheits- und Sozialkosten geleistet werden, der allen zugutekommt.

FPÖ: Die FPÖ setzt sich dafür ein, dass die "Tägliche Bewegungseinheit" ausgebaut und im Regelschulsystem schnellstmöglich etabliert wird. Umfassende Bewegungseinheiten und die Zusammenarbeit mit Sportvereinen müssen ausgebaut werden, um Übergewicht zu bekämpfen und eine gesunde Entwicklung unserer Kinder zu fördern.

GRÜNE: Das 3-Säulen-Modell hat sich bewährt, die flächendeckende Ausrollung ist bis zum Schuljahr 2034/35 geplant. Ziel in Säule 2 ist die Ergänzung des Regel-Sportunterrichts auf vier Wochenstunden. Gemeinsam mit Säule 1 ist die tägliche Einheit praktisch erreicht, Säule 3 ist ein maßgeschneidertes Angebot – bereitgestellt durch lokale Sportvereine.

NEOS: Im Kindergartenalter entwickeln wir wichtige Kompetenzen und Gewohnheiten, die uns ein Leben lang begleiten. Bewegung ist daher ein wesentliches Element der Elementarpädagogik. Es ist großartig, wenn Kinder schon in diesem Alter in Kontakt mit Vereinen kommen, die Vielfalt der sportlichen Möglichkeiten sehen und die Freude daran erleben. Daher volle Unterstützung!

Der Schulsport nimmt eine wichtige Rolle in der Sportpolitik ein. | Foto: Pixabay / Stefan_Schranz
  • Der Schulsport nimmt eine wichtige Rolle in der Sportpolitik ein.
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Erachten Sie es als sinnvoll, dass Investitionen in die Vorsorge durch Bewegung und Sport forciert werden (z.B. Mittel aus dem Gesundheitssystem Zweck zuwidmen, Bonifikationssysteme für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihre Gesundheitsziele erreichen, einzuführen)?

ÖVP: Wir bekennen uns zur Anerkennung des Sports als Teil der Prävention im Gesundheitswesen. Dazu braucht es freiwillige Zusatzqualifizierungen von Kindergartenpädagogen und Volksschullehrern in Bewegungs- und Sportkompetenz in Zusammenarbeit mit den Bundessportakademien und Sportverbänden.

SPÖ: Die SPÖ unterstützt Maßnahmen, die dazu beitragen, dass Menschen länger bei guter Gesundheit leben können. Menschen, die sich ausreichend sportlich bewegen, senken nicht nur die Kosten durch weniger Krankenstände und Produktionsausfälle, sondern können auch ihr Leben wesentlich länger selbstbestimmt und gesund führen, was zu einer Verringerung von Folgekosten im Gesundheits- und Sozialwesen führt. Daher wäre es sinnvoll, würden aus dem Gesundheitssektor mehr Mittel als bisher auch in den Präventionsbereich fließen. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt ist die sozial- und integrative Bedeutung von Jugend- und Breitensport.

FPÖ: Prävention ist ein wesentlicher Schlüssel zu einem effizienten und nachhaltigen Gesundheitssystem. Durch gezielte Investitionen in Bewegung und Sport können Gesundheitskosten langfristig gesenkt werden. Bonifikationssysteme könnten Anreize für einen gesunden Lebensstil schaffen, um das Gesundheitssystem zu entlasten.

GRÜNE: Alles, was dazu beiträgt, damit sich die Menschen in Österreich sportlich betätigen, ist zu begrüßen. Schon jetzt gibt es für Unternehmen Möglichkeiten, steuer- und sozialversicherungsfrei gesundheitsfördernde Maßnahmen anzubieten. Verbesserungsbedarf sehen wir noch bei den zu unflexiblen Förderkriterien.

NEOS: Manche Gelder sind für Gesundheitsförderung zweckgebunden und werden in Bundesländern auch für Bewegungsprogramme genutzt. Ebenso positiv werden Förderungsprogramme von Versicherungsträgern gesehen, die mehr Gesundheitsförderung belohnen – leider wollen nicht alle Kassen solche Anreize nutzen.

Erachten Sie Maßnahmen zum Abbau von Überregulierung im Freiwilligenbereich für sinnvoll, wie z.B.: die Einführung einer Bagatellgrenze von € 500,- bei Förderabrechnungen, unter der ein Belegnachweis anhand definierter Kriterien nicht notwendig ist?

ÖVP: Im Österreichplan wird festgehalten, dass das Ehrenamt eine unverzichtbare Säule ist, die es zu stärken gilt. Es braucht die Anpassung der Höchstgrenzen an die Teuerung bzgl. der abrechenbaren Beträge und eine Bagatellgrenze für die Belegprüfung. Projekte im öffentlichen Auftrag sollen mit klarer Zielvereinbarung und Dokumentationspflicht versehen und von Einzelbelegsverpflichtungen ausgenommen werden.

SPÖ: Die SPÖ unterstützt ganz eindeutig, wenn es im Bereich der Freiwilligenarbeit zu keinen unnötigen administrativen Mehrbelastungen kommt, denn unser Land profitiert seit vielen Jahrzehnten davon, dass Menschen ihre Freizeit einer sinnvollen Aufgabe z.B. in einem Verein widmen. Unnötige administrative Hürden müssen daher verhindert werden. Jedoch spricht sich die SPÖ auch klar für einen sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang gerade mit Steuermitteln aus.

FPÖ: Das Ehrenamt ist für die FPÖ eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Überregulierung und bürokratische Hürden schrecken viele Menschen davon ab, sich ehrenamtlich zu engagieren. Eine Bagatellgrenze von € 500,- könnte die administrative Belastung verringern und mehr Menschen zur ehrenamtlichen Tätigkeit ermutigen.

GRÜNE: Mit der Erhöhung der PRAE, Spendenabsetzbarkeit und Freiwilligenpauschale ist sehr viel gelungen. Wir stehen auch dem Gros der gewünschten Verwaltungsvereinfachungen positiv gegenüber. Kritisch wird lediglich die Anhebung der Bagatellgrenze gesehen, weil ein solcher Schritt erfahrungsgemäß zu mehr Teilabrechnungen von Kleinbeträgen führt, was wiederum der von uns angestrebten größtmöglichen Transparenz bei der Verwendung von Steuermitteln widerspricht.

NEOS: Freiwilligenorganisationen sind oft auf Förderungen angewiesen, der bürokratische Aufwand bei der Abwicklung ist jedoch beträchtlich. Eine Bagatellgrenze für den Belegnachweis, z.B. in Höhe von 500 EUR, ist daher sinnvoll, sofern die Vereine gewisse Kriterien erfüllen.

Erachten Sie es als sinnvoll, dass Sportvereinen öffentlich finanzierte Sportstätten sowie Schulsportstätten an den Wochenenden und Ferien zugänglich sein sollten?
Schätzen Sie es als zielführend ein, dass bei Neubauten von öffentlich finanzierten (Schul-) Sportstätten (In- /Outdoor) zum Beispiel digitale Schließsysteme inklusive Buchungs- /Verwaltungstools eingebaut sowie gesonderte Zugänge zu diesen Sporthallen/-Flächen geplant werden sollten?

Finden Sie es beim Neubau von Sportstätten sinnvoll auf den kommunalen (Sport-)Vereinsbedarf zu achten und zum Beispiel im Zuge der Planung gemeinsam (Gemeinde, Land, organisierter Sport) Nutzungskonzepte zu entwickeln?

ÖVP: Wir bekennen uns zum gesamtgesellschaftlichen Anliegen Sport und setzen dabei auf ein gemeinschaftliches Miteinander von Bund, Ländern und Gemeinden mit dem organisierten Sport, gerade wenn es um die Realisierung bedeutender Vorhaben wie etwa Hallenöffnungen und Ausbau der Sport-Infrastruktur geht. Eines der erklärten Ziele im Österreichplan ist es, ein neues Nationalstadion zu bauen.

SPÖ:
Gerade in Ballungszentren ist es wichtig, dass genügend Bewegungs- und Sporträume outdoor wie indoor vorhanden sind. Öffentlich finanzierte Infrastrukturen sollen von gemeinnützigen Einrichtungen wie Vereinen oder Verbänden ohne bürokratische Hürden ganzjährig genutzt werden können.

FPÖ: Sportstätten sollen optimal genutzt werden, um Menschen zu gesundheitsfördernden Aktivitäten zu motivieren, gerne auch an Wochenenden und in den Ferien. Digitale Schließsysteme können die Effizienz für die Benützung der Sportflächen erhöhen. Eine bedarfsgerechte Planung sichert die bestmögliche Nutzung

GRÜNE: Selbstverständlich ist beim Neubau oder Umbau von Sportstätten auf effiziente, vielseitige und ressourcenschonende Nutzung sowie Synergiemöglichkeiten zu achten. Dabei ist immer die Frage der Verantwortung (Kompetenzverteilung, Haftung…) einzubeziehen, um eine effektive, sichere Nutzung zu gewährleisten.

NEOS: NEOS fordern, dass Sportvereine öffentlich finanzierte Sportstätten sowie Schulsportstätten an Wochenenden und in Ferien nutzen dürfen. Dies fördert den Breitensport, stärkt die Gemeinschaft und nutzt bestehende Infrastrukturen effizient. Neubauten sollen optimal geplant und zugänglich sein.

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