Sperre ab Jänner
Rund eine Million e-cards verlieren ihre Gültigkeit
Ab Jänner 2024 laufen in Österreich fast eine Million e-Cards ab, deren Besitzer eigentlich einen gültigen Versicherungsanspruch haben. Welche Personen betroffen sind.
ÖSTERREICH. Laut einer Anfragebeantwortung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sind es 973.520 e-cards, die ab Jänner 2024 nicht mehr gültig sind. Diese Entscheidung betrifft sowohl Personen, die im letzten Jahr keine Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung beansprucht haben, als auch über 100.000 Versicherte, die einen gültigen Versicherungsanspruch besitzen. Der Grund hierfür liegt darin, dass den Behörden kein Foto der betroffenen Personen vorliegt und auch keines übermittelt wurde. Somit werden e-cards ohne Foto zu Beginn des neuen Jahres gesperrt.
Gerhard Kaniak, der Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecher, äußerte tiefe Besorgnis über die mangelnde Information der betroffenen Versicherten. Kaniak betont, dass viele Menschen unvorbereitet mit der Ungültigkeit ihrer e-cards konfrontiert werden könnten, was erhebliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit medizinischer Leistungen haben dürfte. Insbesondere kritisiert er das Fehlen postalischer Benachrichtigungen, die die Betroffenen über die bevorstehende Sperre informiert hätten.
E-card ohne Foto wird Problem
Ein weiterer Aspekt der e-card-Sperren betrifft Karten ohne Foto. Bis zum Stand vom 8. November 2023 waren 2.406.046 e-cards ohne Foto im Umlauf. Obwohl einige dieser Karten Ausnahmeregelungen unterliegen (wie zum Beispiel für Personen über 65, unter 14 oder ab Pflegestufe 4, die kein Foto benötigen), sollen 106.814 Personen, bei denen weder ein Foto auf der e-card vorhanden ist noch eines nachgereicht wurde, von der Sperre betroffen sein.
Kaniak hebt hervor, dass Ärzte zwar digitale Verordnungen ausstellen können, die betroffenen Patienten jedoch erst in der Apotheke feststellen müssen, dass sie aufgrund der e-card-Sperre nicht auf ihre digitalen Verordnungen zugreifen können. Er fordert von den zuständigen Stellen dringend, alle betroffenen Personen rechtzeitig und umfassend zu informieren. Dies soll dazu dienen, Schwierigkeiten in der medizinischen Versorgung vorzubeugen und zu vermeiden, dass Versicherte erst bei einem Arzt- oder Apothekenbesuch von der bevorstehenden e-card-Sperre erfahren.
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