"ÖVP sind Betonierer"
NEOS für Rechtsanspruch auf Ganztagsangebot ab drei Jahren
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger setzte sich bei einer Pressekonferenz am Freitag für eine gemeinsame Schule - idealerweise bis zum Alter von 14 oder 15 Jahren ein, als "Kompromissangebot an die Betonierer in der ÖVP" aber wenigstens bis zwölf. Zudem müssten Kinder zwischen drei und zwölf ein Recht auf ein ganztägiges Bildungsangebot haben.
ÖSTERREICH. Mein-Reisinger zeigte zwar Verständnis für die letzten zwei Jahre, die den Bildungsminister davon abhielten, tiefgreifende Veränderungen im Bildungssystem zu setzen. Jedoch vermisst sie eine klare Aussage von ihm, wie er sich Schule im Jahre 2022 vorstellt. Ein Corona-Bonus für Direktoren sei lediglich "Show-Politik" und auch die Einführung des neuen Fachs "Digitale Grundbildung" ohne ausreichende Lehrerfortbildung zeige keinen Weitblick des Ministers, monierte die NEOS-Chefin.
Es gehe nicht um den Laptop oder einzelne Maßnahme für das Bildungssystem, wenn sie gefragt wird, wie die Schule heutzutage auszusehen hat. "Es braucht einen gemeinsamen Freiraum Schule mit einem hochqualitativen Angebot und einen Rechtsanspruch ab dem dritten Lebensjahr eines Kindes bis zwölf oder 14 Jahre auf ein ganztägiges Angebot mit einem warmen, gesunden Mittagessen." Ab zwölf Jahren verliere dann die Ganztägigkeit aufgrund des Alters der Kinder an Bedeutung.
Trennung mit zehn Jahren zu früh
Wie bekannt spricht die NEOS-Politiker gegen die Trennung der Kinder mit zehn Jahren in AHS und Mittelschule aus. Den Begriff Gesamtschule will sie aber unbedingt vermeiden - das vermittle den Eindruck, dass alles nach "Schema F" verlaufe. Eine Schule müsse aber autonom sein und Schwerpunkte setzen können. Generell wollen die NEOS eine gemeinsame Schule bis 14 oder 15 Jahren, an die eine mittlere Reife sowie erst dann eine Spezialisierung anschließt.
Assistenzpersonal verdoppelt
Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) verlangt vom Bund vor allem mehr Kindergarten-Mittel für Gemeinden und Länder. Derzeit würden die Verhandlungen zur neuen 15a-Vereinbarung in dieser Frage "träge" verlaufen. Auch die zusätzlichen Ausgaben für Lehrpersonen zum Unterricht der Kinder aus der Ukraine müssten abgegolten werden. Und schließlich dürften auch die neu geschaffenen Förderstunden zum Ausgleich der Lernverluste in der Corona-Zeit nicht wieder gekürzt werden. Wien habe zur Unterstützung der Elementarpädagogen das Assistenzpersonal verdoppelt, "weil ein guter Kindergarten eine wichtige Startrampe für das Leben ist", hält Wiederkehr fest.
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