Kickl verliert Immunität
Nationalrat liefert vier FPÖ-Abgeordnete aus

Gleich vier FPÖ-Mandatare wurden am Mittwoch im Nationalrat "ausgeliefert". Nachdem der Immunitätsausschuss bereits am Vormittag für die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Parteichef Herbert Kickl sowie den Abgeordneten Martin Graf, Norbert Nemeth und Harald Stefan gestimmt hatte, fand sich auch im Plenum eine Mehrheit für die Auslieferung. | Foto: Parlamentsdirektion/Katie-Aileen Dempsey
6Bilder
  • Gleich vier FPÖ-Mandatare wurden am Mittwoch im Nationalrat "ausgeliefert". Nachdem der Immunitätsausschuss bereits am Vormittag für die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Parteichef Herbert Kickl sowie den Abgeordneten Martin Graf, Norbert Nemeth und Harald Stefan gestimmt hatte, fand sich auch im Plenum eine Mehrheit für die Auslieferung.
  • Foto: Parlamentsdirektion/Katie-Aileen Dempsey
  • hochgeladen von Maximilian Karner

Gleich vier FPÖ-Mandatare wurden am Mittwoch im Nationalrat "ausgeliefert". Nachdem der Immunitätsausschuss am Vormittag bereits zugestimmt hatte, entschied auch das Plenum, die parlamentarische Immunität von Parteichef Herbert Kickl sowie den Abgeordneten Martin Graf, Norbert Nemeth und Harald Stefan aufzuheben. Damit ist die Staatsanwaltschaft am Zug.

ÖSTERREICH. Der Nationalrat musste sich am Mittwoch mit Auslieferungsanträgen gegen vier FPÖ-Parlamentarier auseinandersetzen. Konkret handelte es sich dabei um zwei Anträge, die unterschiedliche Vorwürfe behandelten. FPÖ-Chef Herbert Kickl steht im Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Die Strafverfolgungsbehörde möchte Ermittlungen gegen Kickl einleiten und dem Vorwurf nachgehen, wonach der freiheitliche Parteiobmann im von der ÖVP ins Leben gerufenen Untersuchungsausschuss zum "rot-blauen-Machtmissbrauch" Falschaussagen getätigt haben soll.

Mehr dazu:

FPÖ-Chef Herbert Kickl wird wohl ausgeliefert

Dem Auslieferungsbegehren stimmte eine deutliche Mehrheit im Parlament zu. Lediglich die FPÖ-Abgeordneten erhoben sich bei der Abstimmung nicht von ihren Sitzen. Somit darf die WKStA nun gegen Kickl wegen möglicher Falschaussagen im Untersuchungsausschuss ermitteln.

Verdacht der Wiederbetätigung

Im Fall der Abgeordneten Martin Graf, Norbert Nemeth und Harald Stefan steht laut Staatsanwaltschaft Wien der Verdacht der Wiederbetätigung im Raum. Es geht um die Teilnahme der freiheitlichen Mandatare am Begräbnis des einstigen FPÖ-Politikers Walter Sucher. Dort soll laut eines Berichts des "Standards" ein Treuelied der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS) gesungen worden sein. Auf einem dem Medium zugespielten Video sei demnach zu hören, dass die Trauergäste das Lied anstimmen und "das heil'ge deutsche Reich" besingen. Nach Angaben der FPÖ wurde jedoch eine Version von 1814 verwendet, die historisch unbelastet sein soll.

Mehr dazu:

Auslieferung von drei FPÖ-Abgeordneten beantragt

Auch in diesem Fall stimmten die Mandatare der ÖVP, SPÖ, NEOS und GRÜNE für die Auslieferung, während sich die Abgeordneten der Freiheitlichen gegen die Begehren aussprachen. Damit ist die Staatsanwaltschaft nun am Zug und kann Ermittlungen gegen Nemeth, Graf und Stefan einleiten.

Rosenkranz wegen Verzögerungsverdacht in der Kritik

Kritik hagelte in der Causa zuletzt auch auf Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) ein, da der Verdacht aufgeworfen wurde, wonach er die Auslieferungsbegehren verzögert an den Immunitätsausschuss weitergeleitet hätte. Vergangene Woche erklärte sich Rosenkranz schließlich gegenüber der Präsidiale des Nationalrats, womit die Causa nun "aufgeklärt" sei, wie der Nationalratspräsident betonte. Ob die Angelegenheit für Rosenkranz damit abgeschlossen ist, bleibt abzuwarten. Schließlich brachte die Jüdische HochschülerInnenschaft gemeinsam mit dem Juristen Bini Guttman eine Anzeige wegen mutmaßlichen Amtsmissbrauchs gegen Rosenkranz ein.

Mehr dazu:

Anzeige gegen Rosenkranz wegen Amtsmissbrauchs

Das könnte dich auch interessieren:

Hans-Jörg Jenewein wegen Amtsmissbrauchs angeklagt
Hafenecker und Jenewein wegen Datenfälschung verurteilt

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Robert Nagele (BILLA Vorstand) im Gespräch mit Eva Kimmes (Unternehmenskooperationen und Veranstaltungen des Österreichischen Roten Kreuz) und Manfred Kumer (Leiter der Abteilung Philanthropie und Unternehmenskooperationen im Österreichischen Roten Kreuz) | Foto: BILLA AG / Robert Harson
Video 2

Zeichen gegen Armut
BILLA-Spendenaktion „Eine Spende, die satt macht“

Der Startschuss ist gefallen für die österreichweite BILLA-Spendenaktion „Eine Spende, die satt macht“. Zum dritten Mal setzt BILLA damit ein kraftvolles Zeichen im Kampf gegen Armut. Die Spendengelder kommen Menschen, die von Armut betroffen sind, zugute, indem sie für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sowie Hygieneprodukten verwendet werden.  ÖSTERREICH. Armut in Österreich ist eine Herausforderung, die uns alle betrifft. Über 1,3 Millionen Menschen in Österreich seien von Armut...

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.