Asylstatistik 2024
Karner spricht von neuem "Abschieberekord"
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) präsentierte am Freitag die Asylstatistik 2024. Im Rahmen der Pressekonferenz sprach der Innenminister über einen neuen "Abschieberekord", ortete aber noch Bedarf bei der Zahl an Asylanträgen. Diese seien nach wie vor hoch, wenn auch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, so der Innenminister.
ÖSTERREICH. Bevor er die aktuelle Asylstatistik präsentierte, wollte Karner noch zwei "sehr aktuelle Themen ansprechen", wie er sagte. So betonte der Innenminister einmal mehr, dass straffällig gewordene Asylwerber nach Afghanistan abgeschoben werden sollten. Entsprechende Gespräche mit den in Afghanistan herrschenden Taliban wurden diese Woche in Kabul geführt, wie Karner bestätigte. Das geplante Rückführungs- und Abschiebeprogramm nach Syrien, das Österreichs Innenminister nach dem Sturz des Assad-Regimes in Auftrag gegeben habe, sei indes angelaufen, wie Karner anhand einiger Zahlen darlegte. So seien seither 1.750 Aberkennungsverfahren eingeleitet worden und der Familiennachzug sei bis auf eine Handvoll Ausnahmen gestoppt worden. Als freiwillige Heimkehrer hätten sich bisher 350 Menschen aus der "syrischen Community" gemeldet, 50 davon seien bereits nach Syrien zurückgekehrt, so Karner.
Karner: "Jahr der Abschiebungen fortgesetzt"
Im Anschluss präsentierte der Innenminister die Asylstatistik des vergangenen Jahres: Insgesamt 13.307 Menschen seien abgeschoben worden, so Karner, der sich über einen neuen "Abschieberekord" freute und auf die Pressekonferenz zur Asylstatistik 2023 vor rund einem Jahr verwies: "Das Jahr der Abschiebungen wurde fortgesetzt", so der Minister. Weiters seien im Jahr 2024 um 60 Prozent weniger Asylanträge als 2023 und um 80 Prozent weniger als 2022 verzeichnet worden, so Karner, laut dem es im Jahr 2024 insgesamt 24.941 Asylanträge gab. "Das ist nach wie vor ein sehr hoher Wert", das müsse "dazu gesagt werden", wenn auch es ein deutlicher Rückgang gegenüber den Jahren zuvor sei. Im Jahr 2022 waren es laut Karner noch rund 110.000, damals entfiel ein großer Teil allerdings auf Ukraine-Flüchtlinge, was der Minister jedoch nicht explizit erwähnte.
Nicht unerwähnt wollte Karner hingegen lassen, dass "der Rückgang in Österreich deutlich kräftiger ausgefallen ist, als in der Europäischen Union insgesamt". Während es in Österreich im vergangenen Jahr 60 Prozent weniger Asylanträge gab, seien es in der Europäischen Union insgesamt nur 10 Prozent weniger gewesen, rechnete der Innenminister vor.
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