Gesundheitsversorgung
Hier stieg der Wahlärzte-Anteil am rasantesten an

Der Wahlärzte-Anteil hat sich seit 2017 teils deutlich erhöht. | Foto: Stock/DocFinder
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Obwohl die Bevölkerung immer weiter wächst, wird gleichzeitig die Zahl der Kassenärztinnen und Ärzte, die man mit der E-Card in Anspruch nehmen kann, immer weniger. Geht es nach der SPÖ, sollte mehr Geld in mehr Kassenpraxen fließen.

ÖSTERREICH. Mittlerweile liegt der Anteil von Wahlärztinnen und Ärzten in der Dermatologie bei etwas mehr als 70 Prozent. Das geht aus der Beantwortung einer aktuellen SPÖ-Anfrage durch das Gesundheitsministerium hervor. In absoluten Zahlen waren 2017 312 Kassen-Dermatologen aktiv, 2023 nur mehr 233. Die Zahl der Wahlärzte hingegen erhöhte sich von 434 auf 570. Unter den abgefragten Fachrichtungen auffällig stark gestiegen ist der Wahlarzt-Praxen-Anteil auch bei Urologen und Urologinnen, nämlich von 55 auf 62 Prozent.

Bei der Augenheilkunde stieg der Anteil der Wahlarztpraxen von 52 Prozent auf 57 Prozent, bei den Fachärzten und -ärztinnen für Chirurgie von 83 auf 87 Prozent. Ein Plus gab es auch bei Orthopäden: Von 74 auf 76 Prozent. Auf 23.981 Einwohner kommt laut dieser Anfragebeantwortung nur eine Augenärztin bzw. ein Augenarzt, auf 80.000 Einwohner eine Fachärztin bzw. ein Facharzt für Chirurgie. Bei den Hautärztinnen und -ärzten liegt das Verhältnis bei 1 zu 36.634, bei den Psychiatern und Psychiaterinnen bei 1 zu 59.172. Auf einen Orthopäden bzw. Orthopädin kommen 35.842 Einwohner.

Um den Mangel an Ärzten und Ärztinnen auch mittelfristig zu bekämpfen, bedürfe es einer Verdoppelung der Medizinstudienplätze, so die SPÖ. | Foto: Hörmandinger
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Gleich blieb der Wahlarzt-Anteil bei den Psychiatern (86 Prozent). Lediglich bei den Kinderpsychiatern sank der Anteil, und zwar von 83 auf 75 Prozent.

"Situation wird dramatischer"

Die SPÖ sieht angesichts dieses nicht ganz neuen, aber immer noch problematischen Zustands dringenden Handlungsbedarf: "Da kann die Politik nicht zuschauen, sondern da ist jeder Tag, den wir nicht handeln, ein verlorener Tag und wir die Situation in Österreich noch einmal verschärfen", so SPÖ-Klubobmann Phillip Kucher gegenüber dem Morgenjournal. Das bedeutet mehr Geld für Kassenpraxen, mehr Plätze für Medizinstudierende und Wahlärzte sollen bis diese Maßnahmen wirken, auch Kassenpatienten annehmen müssen. "Wenn wir auch hier in diesem Bereich heute nicht handeln, wird die Situation in einigen Jahren noch dramatischer werden", warnt Kucher.

Mehr Medizinstudienplätze nicht notwendig

Kassenpraxen wird es ohnehin bald geben, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Pro Jahr bekommen die Gesundheitskassen 300 Millionen Euro, um zusätzliche Kassenstellen zu schaffen. In den nächsten fünf Jahren sind dafür insgesamt 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Das sei Teil der bereits beschlossenen Gesundheitsreform. Mehr Medizinstudienplätze hält man im Gesundheitsministerium für nicht notwendig. Es gebe genügend Ärztinnen und Ärzte, die aber zu wenig im Kassenbereich arbeiten. Deshalb soll das Kassensystem attraktiver gemacht werden, damit mehr Mediziner auf Kasse und nicht nur als Wahlärztinnen arbeiten, so der Plan des Gesundheitsministeriums.

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