Roundtable im Bundeskanzleramt
Erste Gesprächsrunde zu Corona-Massentests

In der Slowakei sei es gelungen, mit Massentestungen zehntausende positive Fälle zu finden, begründete Kanzler Kurz seine Entscheidung. Zu Weinachten soll die Bevölkerung breit getestet werden.  | Foto: Dragan Tatic/BKA
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  • In der Slowakei sei es gelungen, mit Massentestungen zehntausende positive Fälle zu finden, begründete Kanzler Kurz seine Entscheidung. Zu Weinachten soll die Bevölkerung breit getestet werden.
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Am Mittwoch hat im Bundeskanzleramt eine erste Gesprächsrunde zu den angekündigten Coronavirus-Massentests stattgefunden.

ÖSTERREICH. An der ersten Gesprächsrunde zu den Massentests nahmen neben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vertretern des Gesundheitsministerium sowie den Sozialpartnern auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sowie weitere Experten wie der Rektor der Meduni Wien, Markus Müller, die Leiterin des Zentrums für Virologie der Meduni, Elisabeth Puchhammer und Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, teil. Während dem Treffen waren keine Medien zugelassen.

Massentests noch vor Weihnachten

Zuvor hatte Kanzler Kurz angekündigt, dass die Bevölkerung zu Weihnachten breit getestet werden solle. Die Massentestungen sollen begleitend mit der Öffnung durchgeführt werden. In der Slowakei sei es so gelungen, zehntausende positive Fälle zu finden, begründete Kurz. In einem weitern Schritt soll es auch vor Weihnachten solche Massentests geben, um ein möglichst sicheres Fest zu ermöglichen.

Anderl: Viele Fragen noch offen

Die Präsidentin der Arbeiterkammer (AK), Renate Anderl, erklärte nach dem Treffen im Gespräch mit der APA, Massentests seien „sicher eine sehr gute Sache“. Allerdings seien auch noch viele Fragen offen, wie etwa jene nach den personellen Ressourcen. Geklärt werden müsse auch, ob die Tests auch in den Betrieben stattfinden können, etwa durch eine Betriebsärztin oder einen Betriebsarzt. Vonseiten der Regierung sei zugesichert worden, dass die Tests auf freiwilliger Basis stattfinden und zeitnah wiederholt werden sollen. Weitere Gespräche mit den Sozialpartnern sollen folgen.

Neben Kanzler Kurz (ÖVP) und Vertretern des Gesundheitsministerium sowie den Sozialpartnern nahmen an dem Treffen u.a. auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der Rektor der Meduni Wien, Markus Müller, die Leiterin des Zentrums für Virologie der Meduni, Elisabeth Puchhammer, AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präs. Katzian teil. | Foto: Dragan Tatic
  • Neben Kanzler Kurz (ÖVP) und Vertretern des Gesundheitsministerium sowie den Sozialpartnern nahmen an dem Treffen u.a. auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der Rektor der Meduni Wien, Markus Müller, die Leiterin des Zentrums für Virologie der Meduni, Elisabeth Puchhammer, AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präs. Katzian teil.
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ÖGB und WKÖ für Corona-Massentests

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian erklärte nach der Gesprächsrunde im Bundeskanzleamt zur APA, Massentests seien nur dann zielführend, wenn sie regelmäßig stattfinden: "Einmalige Tests sind wenig aussagekräftige Momentaufnahmen." Besonders wichtig seien diese für Beschäftigte im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich sowie in den Bildungseinrichtungen.  "Massentestungen können ein sinnvolles Instrument im Kampf gegen das Virus sein - in Kombination mit anderen Maßnahmen und mit exakter Vorbereitung, unter größtmöglicher Einbindung von ExpertInnen", sagte Katzian. Eine bundesweit einheitliche Teststrategie hielt der ÖGB-Chef für sinnvoll. 

Wie die Gewerkschaft unterstützt auch die Wirtschaftskammer die Pläne der Bundesregierung. Diese könnten ein "weiterer Baustein für ein nachhaltiges Corona-Management" sein, das den Unternehmen dringend "notwendige Planbarkeit" gebe, sagte WKÖ-Präsident Harald Mahrer am in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Mit den Sozialpartnern und Gesundheitsexperten müsse jetzt an der konkreten Ausgestaltung der Teststrategie gearbeitet werden. "Nur wenn wir das Virus in den Griff bekommen, bekommen wir auch wieder Freiheit für die Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Mahrer

Rendi-Wagner fordert wiederholte Schwerpunkttests

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erklärte zuvor bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, dass die Tests mindestens einmal wiederholt werden müssten. Das Problem an den von Kurz angekündigten Antigen-Massentests sei es, dass sie jene, die sich in der Inkubationszeit befinden, nicht erfassen. „Dadurch ergibt sie kein Gesamtbild. Menschen in der Inkubationszeit scheinen falsch negativ auf und liefern erst in zwei bis drei Tagen einen positiven Test.“ Schnelltests sollten vor allem in Pflege- und Altersheimen zum Einsatz kommen. 

Auch um Schulen „zu sicheren Orten zu machen“, brauche es dort regelmäßige Tests für das Lehrpersonal. „Für ein aussagekräftiges Gesamtbild müssten die Tests nach fünf bis zehn Tagen wiederholt werden", betonte die SPÖ-Chefin. Sie hoffe, dass die Diskussion der Regierung nicht nur eine "reine mediale Ankündigung war, weil viele Menschen jetzt einen Test erwarten.“ Rendi-Wagner forderte die Regierung außerdem auf, das Contact Tracing endlich auszubauen und es nicht auf die Bundesländer abzuschieben.

Wie sinnvoll sind Massentests für die Bevölkerung?
Kurz kündigt Massentests am Ende des Lockdowns an
In der Slowakei sei es gelungen, mit Massentestungen zehntausende positive Fälle zu finden, begründete Kanzler Kurz seine Entscheidung. Zu Weinachten soll die Bevölkerung breit getestet werden.  | Foto: Dragan Tatic/BKA
Neben Kanzler Kurz (ÖVP) und Vertretern des Gesundheitsministerium sowie den Sozialpartnern nahmen an dem Treffen u.a. auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der Rektor der Meduni Wien, Markus Müller, die Leiterin des Zentrums für Virologie der Meduni, Elisabeth Puchhammer, AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präs. Katzian teil. | Foto: Dragan Tatic

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