Diplomat, Jurist, Politiker
Alexander Schallenberg wird Bundeskanzler
Außenminister Alexander Schallenberg übernimmt von Sebastian Kurz das Amt des Bundeskanzlers. Der 52-Jährige verfügt über hervorragende politische und diplomatische Fähigkeiten.
ÖSTERREICH. Außenminister Alexander Schallenberg (52), geboren in der Schweiz, ist ein österreichischer Jurist, Diplomat und seit Jänner 2020 Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten unter der Regierung von Kurz, zuerst unter der Bundesregierung Bierlein von Juni 2019 bis Jänner 2020. Damals war er mit der Leitung der Agenden für EU, Integration, Kunst, Kultur und Medien betraut.
Studium in Wien, Paris, Brügge
Sein Vater Wolfgang Schallenberg war Botschafter und Generalsekretär des Außenministeriums. Er wuchs in Indien, Spanien und Paris – den Botschafterstationen seines Vaters – auf, und studierte zwischen 1989 und 1994 Rechtswissenschaften an der Uni Wien und in Paris. Danach absolvierte er bis 1995 ein postgraduales LL.M-Studium am Collège d’Europe in Brügge.
Steile Karriere
1997 trat Schallenberg, er ist Vater von vier Kindern, ins Außenministerium ein. Von 2000 bis 2005 leitete er die Rechtsabteilung der Ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union in Brüssel. 2006 wurde er Pressesprecher der damaligen Außenministerin Ursula Plassnik und setzte diese Tätigkeit auch unter ihrem Nachfolger Michael Spindelegger fort. Unter Außenminister Sebastian Kurz wurde Schallenberg 2013 zum Leiter der Stabstelle für strategische außenpolitische Planung ernannt. 2016 übernahm er die Leitung der Europa-Sektion des Außenministeriums.
Regierung Kurz I
Im Zuge der Regierungsbildung der Bundesregierung unter Kurz nach der Nationalratswahl 2017 verhandelte er auf Seite der ÖVP in der Untergruppe für Europa und Außenpolitik. Als sein Gegenpart verhandelte für die FPÖ die spätere Außenministerin Karin Kneissl.
Nach dem Wechsel der EU-Agenden vom Außenministerium ins Bundeskanzleramt wurde Schallenberg ab März 2018 mit der Leitung der EU-Koordinationssektion des Bundeskanzleramtes betraut und nahm in dieser Funktion eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung des Österreichischen EU-Ratsvorsitzes 2018 ein.
Unter Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein wurde Schallenberg am 3. Juni 2019 zum Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres bestellt. Am 6. Juni wurde er zusätzlich zum Kanzleramtsminister ernannt und mit der Leitung der Agenden für EU, Kunst, Kultur und Medien bis zum Ende der Bundesregierung Bierlein betraut. Als einziges Mitglied der Übergangsregierung blieb er auch nach Bildung der Bundesregierung Kurz II im Amt und wurde im Jänner 2020 erneut als Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres angelobt. Seit dem 29. Jänner 2020 ist er Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten in der Bundesregierung Kurz II.
Im Oktober 2020 wurde bekannt, dass Schallenberg sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.
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