Unwetter & Hochwasser
Wetterlage stabiler, aber noch keine Entwarnung

Land unter im Stubai um die Mittagszeit am Montag. | Foto: privat
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  • Land unter im Stubai um die Mittagszeit am Montag.
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In der Nacht auf Montag sorgten heftige Regenfälle für Überflutungen, Murenabgängen und Hochwasser im Westen des Landes. In einzelnen Gemeinden war die Lage so dramatisch, dass im Laufe des Tages aufgrund der hohen Pegelstände der Zivilschutzalarm ausgerufen wurde. Am Montagabend erreichte ein Tief aus Italien den Süden des Landes - auch hier waren die Feuerwehren aufgrund des Dauerregens im Einsatz. Am Dienstag sollte sich die Lage in den betroffenen Gebieten entspannen, eine Entwarnung wurde aber noch nicht ausgesprochen.

ÖSTERREICH. Die heftigen Regenfälle sorgten bereits am Wochenende dafür, dass die Pegel der Flüsse in Vorarlberg stark anstiegen. Teilweise lagen sie auf dem Stand eines ein- bis fünfjährigen Hochwassers ("kleines Hochwasser"). Insbesondere der Rhein wurde am Montag genau überwacht, da der Fluss zwischen Lustenau und der Mündung im Bodensee seine Vorländer (vorgesehene Überschwemmungsgebiete) flutete. Am Montagnachmittag wurde die Hochwasserspitze mit knapp 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde verzeichnet. Vereinzelt kam es bei den Rhein-Brücken zu lokalen Verklausungen. Auch der Wasserstand des Bodensees stieg innerhalb eines Tages um 36 Zentimeter an. Mit 385 Zentimeter befand er sich am Montagabend dennoch fünf Zentimeter unter dem langjährigen mittleren Wasserstand.

Wegen der starken Regenfälle führt der Alpenrhein Hochwasser. Teilweise überschwemmte der Rhein in der Nacht auf Montag zwischen Lustenau und der Mündung in den Bodensee seine Vorländer.  | Foto:  JOCHEN HOFER / APA / picturedesk.com
  • Wegen der starken Regenfälle führt der Alpenrhein Hochwasser. Teilweise überschwemmte der Rhein in der Nacht auf Montag zwischen Lustenau und der Mündung in den Bodensee seine Vorländer.
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Zivilschutzalarm in Tiroler Gemeinde

Auch in Tirol war die Lage am Montag mehr als nur angespannt. Der Dauerregen führte zu kritischen Pegelständen und Überflutungen. Besonders stark betroffen war zunächst das Ötztal. Die Ötztaler Ache trat beinahe im gesamten Tal über die Ufer und richtete schwere Verwüstungen an. So wurde etwa die Ötztal Straße unterspült und beinahe weggerissen, weshalb der Ort vorübergehend nicht mehr erreichbar war. Das Tal musste via Hubschrauber versorgt werden. Der Starkregen sorgte auch im Wipptal für Überflutungen und Murenabgänge. So wurde etwa die Bundesstraße zweimal vermurt, auch die Bahnstrecke musste gesperrt werden - das Tal war nur noch über die Autobahn erreichbar. Im Pitztal wurden in Jerzens drei Häuser evakuiert, zudem kam es zu Strom-Versorgungsunterbrechungen.

Für Kramsach (Bezirk Kufstein) und die Stadt Schwaz wurde am Nachmittag aufgrund der steigenden Wasserpegel vonseiten des Landes eine Zivilschutzwarnung ausgerufen. In der Schwazer Innenstadt wurden die Geschäfte und Tiefgaragen geschlossen, auch die Steinbrücke musste gesperrt werden. Hier erreichten die Wasserpegel 563 Zentimeter - der höchste je gemessene Pegel lag 2005 bei 5,95 Metern. Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck rüstete man sich für den Ernstfall. Nachdem der Inn im Oberlauf die Marke eines hundertjährlichen Hochwassers erreicht hatte, wurde der "Sonderalarmplann Inn" für den Marktplatz bis zum Congress aktiviert und der Hochwasserschutz eingerichtet. 

Im Laufe des Nachmittags entspannte sich die Lage in weiten Teilen des Landes schließlich. Die starken Regenfälle zogen schneller "in Richtung Salzburg" weiter, erklärte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP). Auch wenn die Zivilschutzwarnung in Schwaz und Kramsbach auch am Dienstagmorgen noch aufrecht war, sei Tirol "offenbar mit einem blauen Auge davongekommen", so Mattle.  

Flutnacht in Salzburg

Auch in Salzburg kam es am Montag zu zahlreichen Einsätzen aufgrund des Hochwassers. Hohe Pegelstände waren etwa im Pinzgau, Pongau, Flachgau, Tennengau und der Stadt Salzburg zu verzeichnen. Die Salzach und die Gasteiner Ache, die ein dreißigjährliches Hochwasser überschritten hatte, traten teilweise über das Ufer. Auch in der Nacht auf Dienstag standen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. So mussten etwa im Gasteiner Tal dutzende Keller aufgrund von Überschwemmungen abgepumpt werden, in Pinzgau wurden starke Schäden an der Lokalbahn verzeichnet. 

Die Gasteiner Ache bei Breitenberg. | Foto: Alessandra Perendi
  • Die Gasteiner Ache bei Breitenberg.
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Zivilschutzalarm in Schärding

Im Oberösterreichischen Schärdig wurde am Montagabend der Zivilschutzalarm ausgelöst. So wurden etwa die Innlände oder der Leonhard-Kaiser-Weg für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Lage ist hier weiterhin angespannt, da die Pegel des Inns im Laufe des Vormittags weiter ansteigen sollen. Bis Mittag erwarte der Hydrografische Dienst einen Höchstwert von etwa 7,5 Metern. Seit den frühen Morgenstunden herrscht zudem im Raum Saxen/Baumgartenberg eine Zivilschutzwarnung. 

90 Einsätze in Kärnten

Ein Tief aus Genua sorgte auch in Kärnten für Überflutungen, Sturmschäden und Straßensperren. Aufgrund des Starkregens kam es landesweit zu rund 90 Einsätzen. So mussten in Bleiburg etwa 20 Personen am Wiesenmarktgelände evakuiert werden. 

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