Händler befragt
Ukraine-Krieg und Inflation sorgen für Umsatzeinbruch
Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands bringt alarmierende Erkenntnisse. Die Teuerung, sowie Lieferverzögerungen führen im Handel zu starken Umsatzverlusten.
ÖSTERREICH. Drei Viertel aller Betriebe in Österreich kämpfen mit Lieferverzögerungen. Das ergibt eine Befragung des Handelsverbands. Weiters machen Personalmangel und Preissteigerungen Händlern zu schaffen.
Ukraine-Krieg und Pandemie
Wegen des Kriegs in der Ukraine und pandemiebedingten Kapazitätseinschränkungen in Asien kämpfen viele Betriebe mit Lieferverzögerungen oder -engpässen. Das zählt gemeinsam mit Preis- und Kostensteigerungen zu den größten Herausforderungen, die Händler und Händlerinnen in einer Umfrage des Handelsverbands sehen.
Dilemma für den Handel
"Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen deutlich, welche massiven Folgen die Teuerungswelle auf den österreichischen Handel hat, die sich immer mehr verfestigt. Einerseits legen die Beschaffungspreise immer mehr zu und andererseits gehen die Umsätze der Händler durch die Kaufkraftreduktion immer deutlicher zurück", so Handelsverband Geschäftsführer Rainer Will. Der Umsatz, sowie die Kundenfrequenz ist in diesem Quartal gegenüber dem zweiten Quartal 2021 bereits deutlich zurückgegangen.
Die Ergebnisse in Zahlen
Konkret hat die Umfrage des Handelsverbands Folgendes ergeben:
- Der österreichische Handel erwartet für das Jahr 2022 einen Umsatzverlust von 14 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.
- 41 Prozent der Betriebe haben mit Personalmangel zu kämpfen.
- 20 Prozent der Betriebe leiden unter verstärkter Personalfluktuation.
Teuerung auch beim Lebensmittelkauf spürbar
Die Crux für den Handel: Einerseits müssen Waren so teuer wie noch nie beschafft werden, andererseits ist bereits jede zweite Österreicherin und jeder zweite Österreicher gezwungen, sich finanziell einzuschränken. "Selbst beim Kauf von Lebensmitteln gibt es inzwischen spürbare Verschiebungen. Zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten achten bewusst darauf, wie viel sie für den täglichen Einkauf ausgeben und greifen vermehrt zu günstigeren Produkten. Aufgrund der Inflation treten immer mehr Wechselkäufer auf, die statt zu Bio eher zu konventionellen Produkten greifen müssen.", so Rainer Will.
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