Stammzellenspende
Polizisten werden für das Rote Kreuz zu Lebensrettern
Das Innenministerium (BMI) und das Rote Kreuz haben eine neue Kooperation. Die Mitarbeiter des Ministeriums sollen zu Stammzellenspender werden. Der erste Termin dazu fand jetzt in St. Pölten statt. Stammzellenspenden sind essenziell im Kampf gegen Blutkrebs.
ÖSTERREICH/ST. PÖLTEN. Sie bewachen Straßen, sind da wenn es brenzlig wird und sorgen für die Sicherheit. Die Rede ist von Polizistinnen und Polizisten. Sie alle, aber auch die Nachwuchskräfte der Exekutive und weitere Mitarbeitende des Innenministeriums (BMI), sollen auch auf andere Wege Leben retten.
Dazu hat das BMI ab sofort und zum ersten Mal eine Kooperation mit dem Roten Kreuz rund um Stammzellenspenden abgeschlossen. Diese Stammzellen sind essenziell für den Kampf gegen Leukämie – auch besser bekannt als Blutkrebs. Sie sind oftmals die einzige Chance auf Heilung. Das Problem: Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, liegt bei 1 zu 500.000.
Spenden sollen die BMI-Mitarbeitenden ab sofort und freiwillig. Das ganze verläuft im Rahmen der bereits laufenden Blutspendeaktionen. So soll es einfach sein, sich im Zuge dessen als Stammzellenspender zu registrieren. Zudem werden in allen Polizeiinspektionen und Dienststellen des Innenministeriums Informationsplakate mit einem Hinweis auf eine kostenlose Online-Registrierung unter stammzelle.at verteilt. Registrieren können sich Personen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, eine Spende ist bis zum 55. Lebensjahr möglich.
Schüler als Erste
Am Freitag erfolgte die erste Registrierungsaktion im Bildungszentrum der Sicherheitsakademie St. Pölten. Bedeutet, dass als erstes die Polizeischülerinnen und -schüler zu Lebensrettern wurden. Mit dabei waren aber auch etwa der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf. Auch die Leiterin der Gruppe Chefärztlicher Dienst, Eva Gollubits sowie der Generalsekretär des ÖRK, Michael Opriesnig und die stellvertretende medizinische Leiterin der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Ursula Kreil, machten sich ein Bild über den Start der Aktion.
"Durch die Bereitschaft unserer Polizeischülerinnen und Polizeischüler für eine Stammzellspende leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Chancen auf Heilung für schwer erkrankte Menschen zu erhöhen. Seit Jahrzehnten unterstützen wir das Österreichische Rote Kreuz bereits mit Blutspendeaktionen. Ab sofort erweitern wir unsere Kooperation, um noch mehr Leben retten zu können“, versicherte Ruf.
Bereits fleißige Blutspender
Allein im Jahr 2024 haben sich 3.900 Polizeischülerinnen und -schüler an 50 Blutspendeaktionen in den Bildungszentren beteiligt, berichtete Gollubits. Auch dies belege, dass "es uns gelingt, im Rahmen der Ausbildung nicht nur das Wissen und Können zu vermitteln, das für den Polizeiberuf notwendig ist, sondern auch das Bewusstsein für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern."
„Wir freuen uns, dass mit dieser Kooperationsvereinbarung viele junge Menschen für den Kampf gegen Blutkrebs gewonnen werden“, erklärte Opriesnig vom Roten Kreuz. "Mit jeder Registrierung steigen die Überlebenschancen von Menschen, die von der Diagnose Blutkrebs betroffen sind." Kreil ergänzte: "Es ist wichtig, dass sich gerade junge Menschen registrieren, denn ihre Stammzellen ermöglichen oft bessere Therapieerfolge. Die Polizeischülerinnen und Polizeischüler leisten damit einen wichtigen Beitrag. Sie erweitern das Stammzellspenden-Register, erhöhen damit die Chance auf erfolgreiche Therapien und spenden damit auch Hoffnung."
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