Auszahlung erst 2023
Pflegereform: Kritik, offene Fragen und mehr Geld

570 Millionen Euro mehr für Pflegekräfte wurden mit der Pflegereform beschlossen. | Foto: pixabay
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Vor der Sommerpause des Parlaments wurde die Pflegereform endgültig beschlossen. Die rund 2.000 Euro mehr pro Jahr und Pflegekraft werden die Pflegerinnen und Pfleger wohl erst 2023 bekommen. Unklar ist, ob diese Zusatzzahlung 2024 fortgeführt werden wird.

ÖSTERREICH. Die beschlossene Pflegereform sieht 570 Millionen Euro mehr für die Entlohnung von Pflegekräften vor. 70 Prozent von ihnen sind Frauen. Wie lange diese Zusatzzahlung ausbezahlt wird und wie genau man die Millionen aufteilen wird, ist derzeit noch offen.

Rasche Auszahlung gewünscht

Die diplomierte Krankenpflegerin Katharina Kaderabek begrüßt diesen ersten Schritt in die richtige Richtung. Sie wünsche sich jedoch eine Auszahlung, die noch heuer erfolgt, sagt sie in der ZiB 2 am Sonntag. Durch die Teuerung bräuchte man die Entlastung sofort, nicht erst in einem Jahr. Insbesondere die Corona-Krise habe den Pflegekräften viel abverlangt.

Kritik gibt es, da der Lohnzuschuss von rund 2.000 pro Pflegekraft und Jahr erst 2023 ausbezahlt werden sollen. | Foto: pixabay/stevepb
  • Kritik gibt es, da der Lohnzuschuss von rund 2.000 pro Pflegekraft und Jahr erst 2023 ausbezahlt werden sollen.
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Zahlungen im Kollektivvertrag festzulegen

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert ebenso eine frühere Auszahlung an die rund 140.000 Pflegekräfte in Österreich. Bei der Frage wie die Gelder verteilt werden, müsse man zuerst die Kollektivverträge überarbeiten und die Zusatzzahlungen darin aufnehmen. Vier Teilgewerkschaften sind dafür bei der ÖGB zuständig, die wiederum mit unterschiedlichen Sozialorganisationen und den Ländern verhandeln müssen. 

Zuschuss unabhängig von Lohnanpassung

Die vielen Beteiligten erschweren diesen Prozess. Hinzu kommt, dass im Herbst die Lohnverhandlungen starten. Dabei dürfe der Lohnzuschuss durch die Reform nicht dazu führen, dass die hohe Inflation heuer nicht ausgeglichen wird, heißt es von der Gewerkschaft.
Chefverhandlerin der ÖGB, Eva Scherz, sagt dazu:

"Es muss unbedingt eine ausreichende Lohn- und Gehaltserhöhung geben, denn unser Bereich sind sowieso nicht die höher und Höchstverdienenden. Wir sind besonders betroffen durch die Teilzeitbeschäftigten und es braucht unbedingt einen Ausgleich der Teuerung."

Mehr Anreize schaffen

Ob der Zuschuss nach 2024 weiterhin bestehen wird, ist ebenso unklar. Was bereits jetzt feststeht, ist dass man schon jetzt mehr Pflegekräfte brauchen würde. Gerade der Personalmangel macht den Job unattraktiv: Wenig Zeit und viel Druck. Es gebe schlichtweg zu wenig Anreize für den Job, so Kaderabek. 

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