Strombedarf nachhaltig gedeckt
90 Prozent erneuerbare Energie im Mai

Stromimporte gingen im Mai um 95 Prozent zurück. | Foto: Verbund
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Im Mai konnten 90 Prozent des Strombedarfs in Österreich mit erneuerbarer Energie gedeckt werden. Dadurch sanken die Importe um 95 Prozent. Durch Eingriffe ins Stromnetz kam es aber auch zu Kosten in der Höhe von 27 Millionen Euro.

ÖSTERREICH. Das warme Wetter im Mai begünstigte die saisontypische Stromproduktionssteigerung. Von 4.445 Gigawattstunden kamen 3.980 aus erneuerbaren Quellen, teilte die Austrian Power Grid (APG) am Montag mit. Während Oberösterreich und Tirol Spitzenreiter bei der Stromproduktion waren, entnahmen Wien und Vorarlberg den meisten Strom aus dem Netz.

Weniger Importe dank Wasserkraft

Durch die gute Stromversorgung aus nachhaltigen Quellen konnte im Mai an 17 Tagen Strom bilanziell exportiert werden. In der Kalenderwoche 20 war es sogar möglich den heimischen Strombedarf zu 100 Prozent mit nachhaltiger Energie abzudecken. Besonders Laufwasserkraftwerke konnten 34 Prozent mehr Strom als im Vormonat – nämlich 2.929 Gigawattstunden – erzeugen.
Im April war Österreich noch auf Stromimporte angewiesen. Diese waren damals 20 Mal so hoch wie im Mai.  „Dieser signifikante Rückgang an Stromimport im Mai ist ebenso nur durch den starken Anstieg der Laufwassererzeugung möglich, die in Österreich einen Großteil der erneuerbaren Energien darstellt,“ sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG. 

Redispatch-Maßnahmen kosteten bis Ende Mai 27 Millionen Euro zusätzlich. | Foto: Foto: EVN
  • Redispatch-Maßnahmen kosteten bis Ende Mai 27 Millionen Euro zusätzlich.
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Zusätzliche Kosten von 27 Millionen Euro

Um Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, wird mit sogenannten Redispatch-Maßnahmen der Stromfluss gesteuert. Dieser gezielte und kontrollierte Eingriff mittels Einsatz thermischer und hydraulischer Kraftwerke kostete im bisher 27 Millionen Euro.

Um diese Kosten auf Dauer zu senken, sei es essenziell in den Netzausbau zu investieren. 
Der technische Vorstand der APG Gerhard Christiner betont:

"Damit die Strominfrastruktur genug Kapazität hat, um den Strom österreichweit optimiert managebar zu machen, Zugang zu günstigem Strom zu ermöglichen, sowie die Energie in hoher Qualität zum/vom Prosumer zu transportieren.“

Durch die saisonale Produktionssteigerung der Wasserkraftwerke konnten 90 Prozent des Strombedarfs mit erneuerbarer Energie gedeckt werden. | Foto: APG/APA picturedesk
  • Durch die saisonale Produktionssteigerung der Wasserkraftwerke konnten 90 Prozent des Strombedarfs mit erneuerbarer Energie gedeckt werden.
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Ausbau der Strominfrastruktur wichtiger denn je

Auch die Entwicklungen in der Ukraine zeigen wie dringend der Ausbau erneuerbarer Energie in Österreich, so wie die Verbesserung der Infrastruktur ist. Genehmigungsverfahren sollten vereinfacht und beschleunigt werden, heißt es vom APG. Sie wollen in den nächsten zehn Jahren rund 3,5 Milliarden Euro für die Transformation des Energiesystems in die Hand nehmen. 

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