ESC-Hit We Will Rave
Kaleen macht "kein Mauerblümchen-Barbie-Pop-Ding"

Kaleen stammt aus Ried im Traunkreis und vertritt im Mai Österreich beim Eurovision Song Contest. Auch jetzt noch zieht es die Wahlwienerin monatlich in die Heimat Oberösterreich. Für MeinBezirk.at öffnete Kaleen (Marie-Sophie Kreissl) ihr Fotoalbum. | Foto: privat
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  • Kaleen stammt aus Ried im Traunkreis und vertritt im Mai Österreich beim Eurovision Song Contest. Auch jetzt noch zieht es die Wahlwienerin monatlich in die Heimat Oberösterreich. Für MeinBezirk.at öffnete Kaleen (Marie-Sophie Kreissl) ihr Fotoalbum.
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Am 1. März präsentiert Österreichs Eurovision-Song-Contest-Starterin Kaleen ihren Song "We Will Rave", mit dem sie im 2. Semifinale am 9. Mai in Malmö ums Finalticket für den 11. Mai rittert. MeinBezirk.at sprach mit der Oberösterreicherin über einen etwaigen Vorentscheid im ORF, laute Stimmen zu ihrer Beziehung oder die Liebe zu ihrer Heimat. Dabei zeigt sich die 29-Jährige privat wie noch nie.

ÖSTERREICH. "We Will Rave" singt Marie-Sophie Kreissl, die beim Eurovision Song Contest als Kaleen für Österreich an den Start geht. Ihre Dance-Nummer wird in wenigen Tagen präsentiert (erste Leaks kursieren schon seit Wochen im Internet) - MeinBezirk.at stand die Sängerin und Choreografin aus Ried im Traunkreis als neuester Glücks-Treffer jetzt schon Rede und Antwort. Außerdem öffnete sie ihr privates Fotoalbum mit Schnappschüssen aus ihrer Kindheit. 

Kaleen singt für Österreich beim Song Contest 2024

MeinBezirk.at: Was bedeutet Glück für dich?
Kaleen:
Glück ist für mich der Moment, wenn man gefragt wird, was man sich wünscht – und einem keine Antwort einfällt. Weil es einfach so perfekt ist, wie es gerade ist.

Ist das bei dir gerade so?
Ein bisschen mehr Zeit würde ich mir wünschen, aber sonst – ja! (lacht)

Kläre uns doch bitte zuerst auf, was es mit deinem Künstlernamen auf sich hat ... 
Kaleen ist ein Künstlername, den ich mir als Kind ausgedacht und immer verwendet habe, wenn ich mit meinen Schwestern zuhause Castingshow zuhause gespielt habe. Da war ich ca. fünf Jahre alt (lacht). Es bedeutet also nichts Spezielles, den Namen habe ich wahrscheinlich irgendwo aufgeschnappt! 

Früh übt sich: Die 1994 geborene Kaleen als Mädchen beim Ballett. | Foto: privat
Bei der Starnacht trat Kaleen schon regelmäßig ins Rampenlicht. | Foto: krivograd

Ein Wahnsinnschance steht dir bevor: Du vertrittst Österreich beim ESC 2024. Lass uns bitte an deinem Alltag – so kurz vor dem größten Musikwettbewerb der Welt – teilhaben.
Kein Tag ist wie der andere. Ich versuche, meine Fitnessroutine beizubehalten. Diese sieht folgendermaßen aus: Gegen sieben Uhr mache ich mich auf den Weg ins Fitnessstudio, wo ich bis zu 1,5 Stunden trainieren. Dann geht’s ins Büro, wo Sachen anfallen wie Meetings, Emails beantworten, etc. Aktuell mache ich mir auch viele Gedanken, wie mein Team, mein Stage-Outfit oder die Inszenierung für den ESC ausschauen sollen. Durch meine bisherige Arbeit beim Song Contest habe ich diesbezüglich eine starke Vorstellung. Ich möchte überall mitreden und -entscheiden können. Es ist eine sehr spannende Zeit, die ich gut für Vorbereitungen nutzen kann. Ab Anfang März, wenn mein Song präsentiert wird, läuft der Zug dann noch schneller.

Du wurdest heuer von einer Expertinnen- und Expertenjury, aber auch von Fans der internationalen Fanclubs gewählt. In Österreich verzichtet man also auf einen Vorentscheid – was viele ORF-Gebührenzahlerinnen und -Gebührenzahler ärgert. Verstehst du das? Wärst du lieber bei einem öffentlichen Event, wo Leute für dich abstimmen können, gewählt worden?
Gute Frage! Ein Vorentscheid ist immer schön, weil das Publikum teilhaben kann. Ich weiß aber auch von anderen Ländern, dass nicht immer bei diesen Vorentscheiden die optimale Wahl getroffen wird – das eigene Land wählt jemanden für sich selbst aus, beim Song Contest vergeben aber andere Länder Punkte und für das eigene Land kann man bekanntlich nicht abstimmen. Es ist natürlich wichtig, dass das eigene Land hinter dir steht, aber auch, dass andere Nationen hinter dir stehen. Und das gelingt dank des Auswahlprozederes des ORF ganz gut. Aber ich verstehe aber voll und ganz, dass sich Österreich in diesem Prozess mehr Transparenz wünscht.

Da du das Thema Transparenz und Beziehungen ansprichst: Du bist die Lebensgefährtin des ESC-Creative-Directors Marvin Dietmann. Was entgegnest du Kritikerinnen und Kritikern, die dir vorwerfen, die Teilnahme wegen deiner Beziehung bekommen zu haben?
Marvin und ich sind seit neun Jahren in einer Beziehung, ich habe den ESC durch ihn entdeckt. Ich war aber schon vorher Künstlerin und habe vieles alleine bestritten. Es wundert mich nicht, dass das gerade in Österreich verknüpft wird: Aber ich habe weder durch Marvin meinen Song eingereicht noch habe ich ihn händchenhaltend im Studio an meiner Seite gehabt (lacht). Ganz im Gegenteil. Es ist teilweise sogar schwieriger, wenn man in so einer Beziehung steht, dass man eine richtige Chance bekommt. Schnell kommt der Spruch: „Die ist nur so weit gekommen wegen ihm.“ Wir haben alles strikt getrennt, damit genau das nicht der Fall sein kann. Ich stehe als eigenständige Sängerin da, die das alleine geschafft hat, und habe einen starken Mann hinter mir, der stolz auf mich ist. Auch meine Bühnenshow (für Österreich zeichnete sich Dietmann die letzten Jahre verantwortlich, u.a. auch Conchita Wursts Gewinnerperformance, Anm.) übernimmt nicht er, sondern das haben wir an einen Partner ausgelagert. Denn es ist uns auch hier wichtig, eine klare Trennlinie zu ziehen.

Dein Song ist offiziell noch geheim – aber er wurde bereits geleaked, u.a. dein Auftritt aus dem internen Vorentscheid. Wie geht es dir damit, dass deine Nummer jetzt schon im Internet herumgeistert?
Mir geht es gut damit, weil es noch nicht die finale Version ist. Und die Rückmeldungen, die ich bislang mitbekommen habe, waren sehr positiv. Ich war gerade in Schweden, um noch ein Feintuning zu finden. Es kann bis zu einem gewissen Grad noch alles passieren. Leaks gehören leider einfach dazu – das spielt sich aber eher in der ESC-Bubble ab. Ein Mikrokosmos, der sich da sofort draufstürzt. Aus meiner Erfahrung passiert da aber im Großen noch nicht viel. Es ist schön, dass sich die Leute dafür interessieren.

Man lernt dich aber nicht als Künstlerin kennen, wenn es keinen Vorentscheid gibt.
Absolut. Und das weckt den Ehrgeiz in mir. Ich mache seit drei Jahren in Österreich Musik. Man kennt mich noch nicht, das unterschreibe ich sofort. Deswegen habe ich den Schritt gewagt, zum ESC zu gehen. Die Bühne und diese Plattform passen für mich wie die Faust aufs Auge. Es freut mich, dass die Leute nicht zu viel von mir erwarten und ich umso mehr überzeugen kann. Wenn man sich meine bisherige Musiklaufbahn anschaut: Dieses Lied ist komplett anders, ein neues Kapitel. Kein Mauerblümchen-Barbie-Pop-Ding. Ich freue mich darauf, zu überraschen.

Der 68. ESC findet in Malmö statt. 10 Jahre sind seit Conchitas Sieg, 50 Jahre seit ABBAs Triumph vergangen. Es ist ein besonderer Song Contest der Jubiläen, bist du dir dessen bewusst?
Klar kenne auch ich diese Zahlen und Statistiken. Es freut mich einfach, dass es gerade heuer mit meiner Teilnahme in Schweden – dem Land, das man am ehesten mit dem ESC verbindet, - geklappt hat. Ich habe letztes Jahr auch schon versucht, dabei zu sein, was nicht funktioniert hat. Aber am Ende ergibt alles einen Sinn.

Hast du schon eine Ahnung, wer dich nach Malmö begleitet?
Angemeldet haben sich jedenfalls viele (lacht). Die Mama, Oma, Schwestern haben Flüge gebucht – ich habe auf jeden Fall ein tolles Team vor Ort, das mich unterstützt. Meine Performance wird eine große Party auf der Bühne werden. Der ESC ist der erste Checkpoint für mich als Künstlerin, aber ich möchte auch, dass es danach für mich musikalisch natürlich weitergeht.

Schon als Kleinkind war Kaleen im Tonstudio. | Foto: privat

Seit wann bist du dem ESC verfallen?
Ich habe den ESC für mich erst 2016 entdeckt, als ich das erste Mal live in Schweden zugeschaut habe. Da wurde mir bewusst, dass das eine Riesen-Veranstaltung ist. Was ich aber immer schon wusste, auch als Kind: Ich will auf der großen Bühne stehen, Leute begeistern und Musik machen.

Wie sehr willst du gewinnen?
Wir bereiten meinen Auftritt mit der Motivation vor, zu gewinnen. Durch meinen Perfektionismus und meine Professionalität, die ich mir erarbeitet habe, kann sich jede Österreicherin und jeder Österreicher sicher sein, dass ich mein Bestes gebe. Das ist auch mein Anspruch an mich selbst. Vor Ort ist es mir wichtig, zu genießen.

Was müssen die Österreicherinnen und Österreicher den von dir wissen?
Hobbytechnisch gibt es bei mir nur das Singen und Tanzen. Ich bin ein klassisches Beispiel dafür, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich bin Oberösterreicherin, die für den Beruf nach Wien gezogen ist. Mindestens einmal pro Monat bin ich noch daheim bei meiner Mama und Oma, denn ich liebe die Weite und den Horizont. Und, wie persönlich die Menschen daheim miteinander umgehen.

Am 9. Mai, also im 2. Semifinale des ESC, will Kaleen mit ihrer Single "We Will Rave" das Finalticket lösen. | Foto: Julia Traxler
  • Am 9. Mai, also im 2. Semifinale des ESC, will Kaleen mit ihrer Single "We Will Rave" das Finalticket lösen.
  • Foto: Julia Traxler
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"I bin's": der Wordrap

MeinBezirk.at: Was liebst du denn an Österreich?
Kaleen:
Die Mischung aus Bergen, Seen, Weite, Schnee, Sommer. Alles, was toll ist.

Da schließe ich gleich an: Dein Lieblingsplatz in Österreich?
Zuhause bei meiner Mama, bei meiner Oma am Traunsee oder in Wien. 

Was ist denn dein Lieblingsessen der österreichischen Küche?
Eiernockerl oder Marillenknödel mit ganz viel Bröseln (lacht)!

Hast du ein Lieblingswort der österreichischen Sprache.
I hob di lieb!

Welche Österreicherin oder welcher Österreicher hat dich inspiriert?
Da muss ich auf die Familienebene gehen: meine Mama und meine Oma. Das sind meine zwei wichtigsten Bezugspersonen. Ich hab sie einfach so lieb!

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