Ozempic
Österreicher nach Anwendung von Fake-Diabetesmittel im Spital
Wie das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) am Donnerstag bekannt gab, muss eine Österreicherin oder ein Österreicher nach der Anwendung eines gefälschten Diabetesmittels ("Ozempic") in einem Krankenhaus behandelt werden. Fälschungen des Medikaments, um das es zuletzt auch einen gefährlichen Abnehm-Hype gab, sollen hierzulande bereits bei weiteren Patientinnen und Patienten gelandet sein.
ÖSTERREICH. Bereits Ende August berichtete MeinBezirk.at von einer Knappheit des Diabetes-Medikaments Ozempic in Österreich. Der Grund: Internationale Promis wie Kim Kardashian oder Elon Musik machten die Spritze in den sozialen Netzwerken bekannt und priesen diese als Wunderwaffe für Gewichtsverlust an. Dies löste nicht nur in den USA, sondern auch in weiten Teilen Europas einen regelrechten Hype um das Medikament aus.
Die begrenzte Verfügbarkeit von Ozempic, das als "Abnehmmittel" nicht zugelassen ist, dürften nun auch kriminelle Organisationen ausnützen, um Fälschungen des Medikaments auf den Markt zu bringen. Da die falschen Arzneimittel nicht qualitativ überprüft werden, können diese verunreinigt sein oder unbekannte Inhaltsstoffe enthalten. Dies macht die Fälschungen lebensbedrohlich.
Fälschung wohl online bestellt
In Österreich bekommt man Ozempic nur mit Rezept. Aus diesem Grund geht die BASG davon aus, dass das gefälschte Produkt mit anderen Wirkstoffen online bestellt wurde. Es gebe keine Hinweise darauf, dass legale Apotheken die Fälschungen verteilt haben. Die BASG warnt daher "nachdrücklich und eindringlich vor jeder eigenmächtigen Bestellung von 'Ozempic' im Internet". Genaue Details bezüglich des Patienten oder der Patientin nannte die BASG nicht.
Falsche Spritzen kaum zu erkennen
Die BASG geht zudem davon aus, dass hierzulande bereits weitere Fälschungen im Umlauf sind und nur schwer oder gar nicht erkannt werden können. Patientinnen und Patienten werden daher aufgefordert, Ozempic-Fertigpens mit Fälschungsverdacht nicht zu verwenden. Verdachtsfälle oder Hinweise zu möglicherweise gefälschten Produkten sollen zudem unbedingt an die für die Illegalitätsbekämpfung zuständige Stelle (Enforcement) des BASG gemeldet werden (enforcement@basg.gv.at).
Nach aktuellem Wissensstand handelt es sich bei den mutmaßlichen Fälschungen um Ozempic-Packungen der Stärke 1 mg (Ozempic 1 mg Injektionslösung in einem Fertigpen). Allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Packungen mit einer anderen Wirkstärke betroffen sind. Zudem geht die BASG davon aus, dass es auch Fälschungen von Ozempic gibt, die nicht als Fertigpen angeboten werden.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.