"Gesund aus der Krise"
Kostenlose psychische Hilfe für Junge vor dem Aus

Viele Kinder und Jugendliche leiden unter Depressionen, Angstzuständen oder Essstörungen.  | Foto: WunderPunktLeben
3Bilder
  • Viele Kinder und Jugendliche leiden unter Depressionen, Angstzuständen oder Essstörungen.
  • Foto: WunderPunktLeben
  • hochgeladen von Ingrid Seifert

Die kostenfreie psychische Hilfe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die es seit der Corona-Pandemie gibt, ist nicht weiter finanziert. Es droht ein Notstand mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen sowie hohe Kosten in der Zukunft, warnt der Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag.

ÖSTERREICH. Gerade laufen die Regierungsverhandlungen und vor allem beim Budget hakt es nach wie vor. Denn das Defizit ist riesengroß, es besteht ein Sparbedarf im zweistelligen Milliardenbereich. Für Projekte wie "Gesund aus der Krise" könnte künftig kein Geld mehr da sein. 22.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben seit Mitte 2022 darüber kostenfreie und rasche Behandlung bekommen. 

Fast ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in Österreich haben psychische Schwierigkeiten. Ein Therapieplatz auf Krankenschein und damit schnelle und kostengünstige Hilfe ist jedoch kaum zu bekommen. Statt monatelang erfolglos warten zu müssen, wird ihnen über "Gesund aus der Krise" innerhalb von zwei, maximal drei Wochen geholfen. Mehr als 50 Millionen Euro hat es dafür gegeben. Auch das hat aber nicht gereicht, warnt Gesundheitsminister Johannes Rauch am Donnerstag im "Ö1-Morgenjournal".

Hoffen auf dauerhafte Finanzierung

"Wir hatten einen Aufnahmestopp, weil die Geldmittel zu Ende waren", sagt der Minister. Man habe inzwischen zwar um 4,5 Millionen Euro aufgestockt, womit die Behandlungen "weit ins nächste Jahr hinein" gesichert seien. Wie es anschließend mit "Gesund aus der Krise" weitergeht, sei allerdings alles andere als sicher. Aktuell ist Warten angesagt, bis die neue Regierung steht und entscheidet, ob das Projekt weitergeführt wird oder nicht, erklärt Rauch.

Ein Ende des Projekts wäre für den Gesundheitsminister ein großes Problem. "Über die Hälfte der Kinder, die diese Behandlung in Anspruch nehmen konnten, machen sehr große Fortschritte und über 90 Prozent machen Fortschritte, dass es keiner weiteren Behandlung bedarf", so Rauch. Man schaffe es damit, "Kinder in den Systemen, Schulen und Ausbildungen zu halten und sie nicht zu verlieren". Aufgabe der kommenden Regierung sei es daher, "das in eine Regelfinanzierung überzuführen".

Rauch warnt vor Notstand

Der weiterhin hohe Behandlungsbedarf ist für Rauch jedenfalls offensichtlich. Vor einem Ende des Projekts warnt der grüne Gesundheitsminister eindringlich: "Wir haben Situationen bei Kindern und Jugendlichen, die schwerste Belastungen zeigen. Die kann man nicht unbehandelt und unbetreut lassen. Wenn man das beenden würde, dann schafft man einen wirklichen Notstand. Man lässt Kinder, Jugendliche alleine und geht das Risiko ein, dass dann später schwerwiegendere Verläufe auftreten und stationäre Behandlungskosten finanziert werden müssen", so Rauch abschließend.

"Gesund aus der Krise"

Das könnte dich auch interessieren:

Großteil Jugendlicher psychisch belastet
Psychische Gesundheit soll in den Vordergrund rücken
Innere Unruhe nicht unterschätzen

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

In unseren Gesundheits-Videos erklären österreichische Expert:innen
das Wichtigste über Krankheiten, Diagnose, Therapie & Vorbeugung
und beantworten die häufigsten Fragen.

MeinMed.at

Gesund, weil richtig informiert.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.