Bundesländervergleich
Wo Eigentumswohnungen billiger wurden
Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich dem Remax-Immobilienspiegel zufolge stabilisiert, trotz Inflation stiegen sie nominal um +10 Prozent im Vergleich zu 2023, was real jedoch einen Preisrückgang bedeutet. Eine Durchschnittswohnung koste 256.335 Euro.
ÖSTERREICH. Nach zwei Jahren rückläufiger Verkaufszahlen am Immobilienmarkt zeigt sich nun ein erstes Anzeichen einer Trendwende: Die Preise für Eigentumswohnungen steigen wieder leicht an. Zwar wurden im ersten Halbjahr 2024 österreichweit nur 15.974 Wohnungen für neue Eigentümer eingetragen - ein Rückgang von 20,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings sind die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen nominell um 1 Prozent gestiegen. Unter Berücksichtigung der Inflation sind die Wohnungen allerdings real weiterhin günstiger geworden.
„Das Angebot und damit die Auswahl ist in den letzten 1 1/2 Jahren merklich gestiegen", erklärt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von RE/MAX Austria. „Die Zinssenkungen der letzten Monate, die rückläufige Inflation und die damit verbundene bessere Stimmung am Markt haben zu einer verstärkten Nachfrage geführt. Es trauen sich wieder mehr Menschen den Schritt zum Eigentum zu."
Die Quadratmeterpreise für Wohnungen sind im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf 4.164 Euro gestiegen. Während die durchschnittliche Wohnungsgröße leicht abnahm, führte diese Entwicklung zu einem höheren Preis pro Quadratmeter.
Bundesländer-Vergleich
Wien bleibt trotz leicht rückläufiger Preise der unangefochtene Spitzenreiter am österreichischen Immobilienmarkt. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5.151 Euro liegt die Bundeshauptstadt deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt. Besonders im ersten Bezirk sind exorbitante Preise von über 1,82 Millionen Euro pro Wohnung keine Seltenheit. Im Gegensatz dazu sind in den äußeren Bezirken wie Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Favoriten deutlich günstigere Wohnungen zu finden.
Die Steiermark konnte im vergangenen Jahr beim Immobilienumsatz einen beachtlichen Wert von 464 Millionen Euro erzielen. Obwohl die Quadratmeterpreise um 2,5 Prozent auf durchschnittlich 2.811 Euro stiegen, bleibt das Bundesland damit das günstigste in Österreich. Das Burgenland hat die Steiermark in dieser Hinsicht überholt. Während die Landeshauptstadt Graz mit 3.260 Euro noch unter dem Bezirksdurchschnitt von Liezen liegt, bieten die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Leoben und Murtal besonders günstige Wohnangebote.
Oberösterreich verzeichnete allerdings mit -28,3 Prozent prozentuell das stärkste Minus und fiel von 2.738 Wohnungen auf 1.963 Verbücherungen (-775). Rang drei hinter der Steiermark und Wien bleibt aber erhalten, auch wenn vom Spitzenjahr 2021 fast die Hälfte (-45,9 Prozent) fehlt.
Niederösterreich verzeichnet im ersten Halbjahr 2024 mit 1.814 verkauften Wohnungen einen Rückgang von 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt das Bundesland nach Oberösterreich auf dem zweiten Platz der Bundesländer mit den stärksten Rückgängen. Der Gesamtumsatz sank um 25,7 Prozent auf 394 Millionen Euro.
Mit 1.788 Wohnungstransaktionen im ersten Halbjahr 2024 verzeichnet Tirol einen Rückgang von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs bleibt Tirol mengenmäßig auf Platz fünf der Bundesländer. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2017 ist die Anzahl der Transaktionen um 42,3 Prozent gesunken. Der Gesamtumsatz sank um 17,3 Prozent auf 609 Millionen Euro.
Salzburg teurer als Tirol
Salzburg hat sich im Umsatzranking nach vorne geschoben und liegt nun auf Platz fünf. Der durchschnittliche Kaufpreis einer Eigentumswohnung in Salzburg ist um 1 Prozent auf 316.306 Euro gesunken. Damit liegt Salzburg nach Vorarlberg auf Platz zwei der teuersten Bundesländer. Besonders auffällig ist, dass Salzburg im obersten Preisviertel erstmals seit 2013 sogar teurer als Vorarlberg ist.
Preise: Kärnten überholt Oberösterreich
Kärnten hat im Immobilienranking aufgeholt und sich auf den fünften Platz geschoben. Der durchschnittliche Kaufpreis einer Eigentumswohnung ist in Kärnten im vergangenen Jahr um 8,5 % auf 230.802 Euro gestiegen. Damit hat sich der Preis innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Besonders bemerkenswert ist, dass nicht nur die oberen Preissegmente, sondern auch die mittleren Preiskategorien überdurchschnittlich gewachsen sind.
Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 322.516 Euro bleibt Vorarlberg das teuerste Bundesland Österreichs. Obwohl die Preise im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, liegt Vorarlberg immer noch deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Der Rückgang des Gesamtumsatzes um 26,2 Prozent zeigt, dass auch der Vorarlberger Immobilienmarkt von der aktuellen Marktsituation betroffen ist.
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