Über Fortbestand wird verhandelt
Vorläufiges Aus für die Aflenzer Bürgeralm

- Kein Liftbetrieb mehr auf der Aflenzer Bürgeralm: Über einem möglichen Fortbestand wird verhandelt.
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Die Naturerlebnis Bürgeralm GmbH schließt den Liftbetrieb auf der Aflenzer Bürgeralm. Über eine Fortführung des Skibetriebs sollen noch Gespräche geführt werden.
AFLENZ. Seit Ende 2014 betreibt die Naturerlebnis Bürgeralm GmbH das Skigebiet auf der Aflenzer Bürgeralm. Hinter der Gesellschaft steckt der ehemalige KTM-Eigentümer Stefan Pierer, der um Zuge des KTM-Insolvenzverfahrens aus dem Vorstand ausgeschieden ist.
„Mit der KTM-Insolvenz hat das Zusperren des Skigebiets überhaupt nichts zu tun. Vielmehr sind es die laufenden Abgänge in den vergangenen Jahren und die nicht mehr ausreichende Unterstützung durch die öffentliche Hand, die Stefan Pierer zu diesem Schritt veranlasst haben. Überlegungen dazu gibt es schon seit drei Jahren“, erklärt Günther Essenko, Geschäftsführer der Naturerlebnis Bürgeralm GmbH, der ergänzt: "Auch in schneereichen Wintern war es nicht möglich, positiv zu bilanzieren. Daran konnten auch 31.000 Gästezutritte allein im Jahr 2024 nichts Entscheidendes ändern."

- Günther Essenko managt die Investitionsprojekte der Pierer-Gruppe in Aflenz und ist auch Geschäftsführer der Naturerlebnis Bürgeralm GmbH.
- Foto: Hackl
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Bürgeralm GmbH bleibt bestehen
Nicht vom Zusperren betroffen sind die Almrauschhütte auf der Bürgeralm und der Sportartikelhandel Hochschwabsport im Ortszentrum. „Die Gesellschaft bleibt ja weiterhin bestehen“, so Essenko. Vom Zusperren der Liftanlagen sind vier Vollzeit- und drei Teilzeitbeschäftigte betroffen.
Die Naturerlebnis Bürgeralm GmbH versucht nun gemeinsam mit Stefan Pierer, der Marktgemeinde Aflenz und dem Land Steiermark den Fortbestand des Skigebiets zu gewährleisten. „Möglich ist beispielsweise eine Übernahme als Teilbetrieb durch ein größeres Skigebiet, zum Beispiel durch die Planai oder ein Betrieb durch die öffentliche Hand. In beiden Fällen braucht es das Bekenntnis des Landes, auch kleine Skigebiete massiv zu unterstützen“, so Essenko.

- Das Land könnte helfen: Stefan Pierer wird ein guter Draht zur ehemaligen Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl nachgesagt.
- Foto: Monika Mehlmauer
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Laut Stefan Pierer ist ein Seilbahnunternehmen als notwendige Infrastruktureinrichtung zu sehen und sollte demnach von der öffentlichen Hand betrieben werden, ähnlich einem öffentlichen Verkehrsunternehmen.
Stefan Pierer hat seit 2015 rund 3,4 Millionen Euro in die Bürgeralm investiert; dazu kommen zusätzlich zwei Millionen Euro für Verlustabdeckungen. "Die Bürgeralm GmbH verfügt über ein geschätztes Anlagevermögen von rund zwei Millionen Euro, auch das würde in die Übernahme einfließen", sagt Essenko.
In den vergangenen Jahren haben auch die umliegenden Gemeinden und Städte wie Kapfenberg, Bruck und Thörl den Liftbetrieb mit einer Kinderkartenaktion finanziell unterstützt.

- Liftmäßig geht nichts mehr auf der Aflenzer Bürgeralm: Auch der Aufstiegslift steht still.
- Foto: Katarina Paller
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Immobilien bleiben unberührt
Keinen Einfluss hat das Zusperren der Lifte auf die Immobilien-Projekte des Stefan Pierer in Aflenz. „Dazu wurde im Herbst eine eigene LiA-GmbH (Leben in Aflenz) gegründet, in die alle Aflenz-Projekte zusammenfließen, losgelöst von den übrigen Pierer-Immobilien“, erklärt Günther Essenko, der zusammen mit Clemens Pierer Geschäftsführer in dieser Gesellschaft ist. Aktuell wird die Sanierung des Gasthofs „Schwarzer Adler“ und ein Wohnhaus mit neun Wohnungen umgesetzt. Für den „Schwarzen Adler“ wird bereits ein Pächter gesucht.
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