Handarbeit im Bezirk Bruck
Kunstwerke aus Garn - Häkeln einmal anders
Häkeln! Das kennen die meisten noch aus ihrer Schulzeit. Topflappen häkeln und Socken stricken! Den Werkunterricht aus der Volksschule vergisst man so schnell nicht. Häkeln ist aber viel mehr als das, das man in der Schule gelernt bekommt.
Manuela Kerper aus Mannersdorf am Leithagebirge hat das Häkeln, genauer gesagt das Filethäkeln, zu ihrem Hobby gemacht. Jahrzehntelang beschäftigt sie sich bereits mit dieser Handarbeitskunst und ist fasziniert von den vielen Facetten, die dieses Hobby mit sich bringt.
Am Anfang war eine Luftmasche
Bereits im Alter von drei Jahren hat Manuela Kerper zum ersten Mal eine Häkelnadel in der Hand gehalten. Ihre Großmutter habe ihr das Häkeln gelernt und die Liebe zur Handarbeit geweckt. Sie erzählt: „Zuallererst durfte ich nur Luftmaschenschlangen häkeln. Aber wie sagt man so schön: Aller Anfang ist schwer.“ Aus einfachen Luftmaschenketten wurden Topflappen und weitere kleine Handwerksstücke. Manuela Kerper hat nach und nach weitere Techniken des Häkelns gelernt und somit ihre Arbeit einen Schritt nach dem anderen erweitert und verbessert. Nach der Geburt ihrer Kinder hat sie dieses Hobby intensiviert und erstmals Bordüren und Scheibenvorhänge gehäkelt. Vom Grundmuster bishin zum Doppelstäbchen. Die Techniken und die für das Filethäkeln notwendige Häkelschrift hat sie im Laufe der Zeit gelernt und verinnerlicht. Seit Jahren konzentriert sich die heute 54-Jährige auf Fenster- und Türvorhänge mit den unterschiedlichsten Motiven.
Qualität ist die halbe Miete
Manuela Kerper achtet bei ihrer Handarbeit ganz besonders auf die Qualität des Garns. „Bei der Auswahl des Garns kann man Einiges falsch machen: Nicht nur die Stärke sollte identisch sein, sondern auch die Mercerisierung der einzelnen Knäuel sollte übereinstimmen.“ Die Mercerisierung ist ein Veredelungsverfahren, das bei Baumwollstoffen verwendet wird, um die Struktur und Qualität zu verbessern, sowie eine höhere Reißfestigkeit und Stabilität zu garantieren. Manuela Kerper häkelt ausschließlich mit reinem Baumwollgarn. Die Vorhänge behalten auch nach dem Waschen in der Waschmaschine eine schöne Struktur und die Arbeit mit Baumwollgarn sei wesentlich angenehmer als mit anderen Materialien wie Polyacryl, so Frau Kerper.
Häkeln ist wie Meditation
Häkeln ist viel mehr als nur eine Handarbeit. „Häkeln ist eine meditative Arbeit. Ich kann mich entspannen und meine Gedanken loslassen“, so Manuela Kerper. Außerdem ist das Gefühl, nachdem ein „Werkstück“ vollendet ist, überwältigend. Zu sehen, was aus der tage-, wochen- (teilweise sogar) monatelangen Arbeit geworden ist, bringt ein enormes Zufriedenheitsgefühl und einen gewaltigen Motivationsschub mit sich. Ein Hobby für Körper und Geist (und für das leere Wohnzimmerfenster).
Offen für Neues
Für die Zukunft hat Manuela Kerper noch zahlreiche Ideen, die sie in die Tat umsetzen möchte. Sie ist aber auch stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Ein Gedanke, der sie bereits seit Längerem begleitet, ist das Häkeln von Bettdecken. Auch Kissenbezüge wären für die nächsten „Projekte“ denkbar.
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