Mostbauer z'Stockham
Schönste Streuobstwiese liefert besten Most

- Walter Mehlhart ist Mostsommelier und hat mit seinen Mosten schon zahlreiche Preise gewonnen.
- Foto: Höllbacher
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Der Mostbauer z'Stockham ist ein wahrer Geheimtipp: Mostsommelier Walter Mehlhart hat es sich zum Ziel gemacht, seine preisgekrönten Moste jedes Jahr immer noch ein Stückerl mehr zu veredeln.
ST. PANTALEON. Most erlebt derzeit ein Revival. Nach dem Siegeszug des Bieres in der Nachkriegszeit, sind viele Mostereien im Bezirk Braunau verschwunden. Die Mehlharts haben überlebt: "Wir waren schon immer ein beliebter Treffpunkt für die Bergleute aus Trimmelkam. Sie kamen zum Kartenspielen und Mosttrinken. Deshalb ist die Tradition des mostens bei uns erhalten geblieben – und auch die uralten Mostbäume haben hier überlebt", erklärt Walter Mehlhart. Er stellt seit 30 Jahren Most her, hat das Handwerk von seinem Vater gelernt und ist bekannt als der Mostbauer z'Stockham.
Vergleichbar mit Weinherstellung
Mehlharts Obstgarten mit seinen 120 teilweise uralten Apfel- und Birnenbäumen ist preisgekrönt als schönste Streuobstwiese in Oberösterreich. "Wir pflegen die Bäumen sehr intensiv und setzen immer wieder auch nach – auch neue Sorten. Das macht unsere Streuobstwiese so besonders", erklärt der 49-Jährige.

- Obstblüte in Stockham.
- Foto: Mehlhart
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Mehlhart weiß, warum das Obstgetränk immer beliebter wird: "Man darf den Most von heute nicht mit dem Most vergleichen, den Opas vor Jahrzehnten zuhause gemacht haben, sondern muss das eher mit der modernen Weinherstellung gleichsetzen. Wir verwenden nur reifes, sauberes und einwandfreies Obst und experimentieren auch mit den Hefesorten. So entsteht ein richtig guter Most."
Noch ein Pluspunkt des "Obstweines" sieht Mehlhart in der Nachhaltigkeit: "Das Obst sammeln wir direkt vor der Haustür ein, verarbeiten es vor Ort, der Energieaufwand ist gering und verkaufen das Getränk dann auch direkt ab Hof. Noch regionaler und nachhaltiger gehts kaum."
In die Pflege seines Obstgartens steckt Mehlhart viel Zeit und Arbeit. Verjängungsschnitte, Mähen und die Bäume mit ausreichend Nährstoffen versorgen, steigere die Qualität des Endprodukts, so der Mostbauer. Auch beim Mosten selbst ist der ausgebildete Mostsommelier experimentierfreudig, mischt junge und alte Sorten und tüftelt am Herstellungsprozess: "Man kann aus diesem wunderbaren Produkt noch so viel herausholen und ich lerne immer wieder Neues über die Mostherstellung."
Schneidig und frisch
Einmal im Jahr – wenn es die nationale Gesundheitslage zulässt – lädt der Mostbauer z'Stockham seine Stammgäste zu einer Jungmostverkostung ein. Außerdem veranstaltet er für Interessierte jährlich den Tag der offenen Mostkellertür. "Most ist einfach ein klasses Getränk, dass lange Zeit nicht den entsprechenden Stellenwert hatte. Das ändert sich jetzt erfreulicherweise."
Doch wie muss er denn sein, der perfekte Most? "Er muss schön ausschauen, eine frische Farbe und ein schneidiges Auftreten haben. Man sollte das Obst gleich herausriechen. Gerbstoffe, Zucker und eine schöne Frische machen den Most rund."

- Familie Mehlhart stellt seit dem Jahr 1900 Most her.
- Foto: Mehlhart
- hochgeladen von Petra Höllbacher
Mehr Infos zum Mostbauer z'Stockham erhalten Sie auf oberoesterreich.at/oesterreich-gastronomie oder unter der Nummer 06277 7053. Hofladen und Heuriger haben von Mai bis August immer Donnerstag bis Samstag von 13 bis 21 Uhr geöffnet.
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