Jugendarbeit trägt erste Früchte

- Frust und Langeweile sind bei Jugendlichen häufig Auslöser von aggressivem Verhalten.
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"Soziale Initiative" schenkt Jugendlichen Gehör und verhindert damit soziale
Konflikte.
MATTIGHOFEN (ebba). In den vergangenen Jahren gab es in Mattighofen immer wieder Probleme mit Jugendlichen, die an verschiedenen Brennpunkten wie dem Voglpark oder dem Freibad, Vandalismus begingen. Seit September 2012 kümmert sich ein fünfköpfiges Team der "Sozialen Initiative" um besagte Jugendliche. Angesprochen werden jene, die sich in ihrer Freizeit vorwiegend im öffentlichen Raum aufhalten.
Das Projekt "Gemeinwesensorientierte Jugendarbeit" (GWA) wurde kürzlich um ein Jahr verlängert, läuft damit noch bis Ende August 2014. "Es ist uns gelungen, zu den Jugendlichen Beziehungen aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Was uns freut, ist, dass wir Einblicke in die Lebenssituation und Problemlagen der jungen Menschen in Mattighofen bekommen", sagt Projektleiterin Daniela Kickinger. Das Projekt scheint bereits Wirkung zu zeigen: "Ausufernde Akte hinsichtlich Vandalismus sind uns nicht bekannt geworden, in dieser Hinsicht dürfte es in diesem Jahr lediglich vereinzelt Vorfälle gegeben haben", meint Kickinger, und ergänzt: "In der Vergangenheit kam es zu Schwierigkeiten im Freibad. Dort gab es heuer sehr wenige bis gar keine Probleme." Durch die GWA werden Jugendliche mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Problemlagen ernst genommen. "Wir gehen davon aus, dass alleine dadurch eine Veränderung stattfindet. Wer als Individuum wahrgenommen wird, wird weniger durch problematisches Verhalten auf sich aufmerksam machen."
Obwohl in einer ländlichen Gegend liegend, hat sich Mattighofen im Laufe mehrerer Jahrzehnte zu einer Zuzugsstadt entwickelt. Der Anteil der Mitbürger mit Migrationshintergrund entspricht dem einer Großstadt. Um den Konflikten Herr zu werden, braucht es laut Kickinger, Interesse am Gegenüber und ein Bekenntnis zur multikulturellen Gesellschaft. "Wir versuchen im Rahmen von Projekten wie "offenes Fußballspielen" den Mattighofner Jugendlichen zu vermitteln, dass gesellschaftliche Übereinkünfte für alle gültig sind, wie ein gewaltfreier Umgang miteinander und eine angemessene Sprache. Wir arbeiten an der Sozialkompetenz der Jugendlichen mit dem Ziel eines verbesserten Zusammenlebens."
Es werden auch Kontakte zu Vereinen geknüpft, um den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu vermitteln. Der Mangel an Freizeitangeboten in Mattighofen sei nicht das Hauptproblem. "Eine Lösung der Jugendthematik kann nicht darin bestehen, dass ein oder zwei bisher nicht bestehende Freizeitangebot geschaffen werden. Es braucht die gemeinsame Anstrengung aller", betont Kickinger.


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